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Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Titel: Gib mir meinen Stern zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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Heidenangst zeichnete sich nun auf Alex’ Gesicht ab, bevor dieser sich wimmernd aufrappelte und in Richtung Auto krabbelte. Rafael erwog gerade, ihm einen weiteren Hieb zu versetzen, als sanft an seinem Ärmel gezupft wurde. Er fuhr herum und registrierte Valeries entsetztes Gesicht. Dicke Tränen kullerten über ihre Wangen, und sie blickte drein, als hätte sie gerade einen Flugzeugabsturz beobachtet. Ohne groß nachzudenken, schloss er sie in die Arme, woraufhin sie sich zitternd an ihn schmiegte.
    „Ganz ruhig, Valerie. Es ist alles gut. Hab keine Angst. Dieser Typ wird dich nie mehr belästigen. Dafür werde ich sorgen.“ Minutenlang redete er beruhigend auf sie ein und drückte sie fester an sich, als sie von einem erneuten Weinkrampf geschüttelt wurde. Und erst als ihr herzzerreißendes Schluchzen verebbte, schob er sie langsam in Richtung Wagen.

    Zu Hause manövrierte er sie in ihre Wohnung, sank mit ihr zusammen aufs Sofa und legte beschützend den Arm um sie. Ratzfatz lag ihr Kopf wieder an seiner Brust. Wortlos hielt er sie fest und streichelte über ihr samtweiches Haar. Wie reine Seide fühlte es sich an. Duftend und zart. Und im Nachhinein betrachtet war das wohl der Moment, in dem sein Interesse an Blondinen erwachte.
    Ebendiese Blondine putzte sich gerade lautstark und kein bisschen ladylike die Nase. „Weißt du, ich war noch sehr jung, als ich ihn kennengelernt habe“, fing sie nach einiger Zeit stockend an zu erzählen. „Gerade mal siebzehn. Alex ist der beste Freund meines Vaters und hat uns in Starnberg ein Haus besorgt, als wir nach Deutschland zurückkehrten.“ Sie schluckte hörbar und rang um Fassung. Ihre Stimme klang rau.
    „Valerie, du brauchst dich nicht vor mir zu rechtfertigen.“
    „Doch, doch“, schniefte sie. „Vielleicht tut es ja gut, mal darüber zu reden. Es sei denn, ich langweile dich.“
    Ihre fragenden, tränenfeuchten Augen brachten ihn kurzzeitig aus dem Konzept. Er räusperte sich. „Schätzchen, du kannst mir alles erzählen, was du auf dem Herzen hast.“
    „Ich glaube, jetzt ist nicht der richtige Moment, um mit mir zu flirten.“ Nichtsdestotrotz hatte das Kosewort ein schwaches Lächeln auf ihr Gesicht gezaubert. „Außer meinen Eltern kennt die ganze Geschichte nur eine einzige Person … Angelina.“
    „Angelina?“
    „Ja, sie ist seine Schwester.“
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein rechter Haken. Jetzt wusste er, an wen ihn Alex’ Augen erinnert hatten. Verwirrt schüttelte er den Kopf.
    „Heute könnte ich auch mal einen Whiskey vertragen“, befand Valerie indessen. „Nur habe ich keinen im Haus.“
    „Kein Problem, ich hole dir welchen.“ Schon war er aufgesprungen und auf dem Weg zur Tür.
    „Nein, bitte, lass mich nicht alleine. Du musst jetzt nicht extra zur Villa hinüberlaufen“, flehte sie ihn an.
    „Tue ich nicht. Ich habe welchen unten.“
    „Du hast Whiskey? Ich denke, du verträgst keinen.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich versuche gerade, mich daran zu gewöhnen.“ Er sprang auf und kehrte Sekunden später mit einer Flasche in der Hand zurück. In Valeries Küche goss er ein Wasserglas halb voll, woraufhin sie schwach lächelte.
    „Willst du mich etwa abfüllen?“
    „Abfüllen, was soll das heißen?“
    „Na betrunken machen eben. Sag mal, du hast aber ganz schön Schindluder mit deiner Muttersprache getrieben. Und was hast du eigentlich vorhin mit Alex gesprochen?“
    „Oh, das war … Russisch, Hase.“
    Sie boxte ihn gegen die Brust. „Nenn mich nicht Hase!“, fauchte sie.
    Hatte er sie erfolgreich abgelenkt?
    Nein, denn sie runzelte die Stirn. „Seltsam, ich spreche diese Sprache fließend. Doch ich habe kein Wort verstanden. Aber wieso hast du ihn auf Russisch angebrüllt?“
    „Ach, da kann man so richtig schön fluchen. Hatte ich nicht erwähnt, dass ich eine Zeit lang in Russland gelebt habe?“
    „Wo in Russland?“
    Rafael kramte in seinem Gedächtnis. „Novosibirsk“, rief er dann erleichtert. Wie gut, dass er sich sämtliche James Bond Filme einverleibt hatte.
    Valerie schaute ihn ungläubig an und nahm einen großen Schluck Whiskey. Sie verzog das Gesicht und hustete. Nun, zumindest war er nicht der Einzige, dem die Brühe Probleme bereitete. Aber wenn er sich nicht am Riemen riss, würden ihn seine mangelnden Sprachkenntnisse noch ans Messer liefern. Denn das war eindeutig sein wunder Punkt. Die Umgangssprache der Erdenbewohner musste schnellstmöglich in die sirianischen Computer

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