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Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Titel: Gib mir meinen Stern zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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noch ein Besuch auf Siria an. Wünsch mir Glück, dass alles gut über die Bühne geht und ich mir noch ein bisschen Zeit auf der Erde erkaufen kann.“
    „Ich rechne nicht mit Problemen. Auf Siria schlägt man höchstwahrscheinlich drei Kreuze, dass man dich los ist. Aber Spaß beiseite, bitte verzapfe nicht noch mehr Blödsinn. Also, wir sehen uns.“
    „Geht klar.“ Mit diesen Worten legte Rafael auf und hechtete mit Riesenschritten die Treppe wieder nach oben. Erwartungsgemäß dämmerte Valerie noch immer vor sich hin und hatte gar nicht zur Kenntnis genommen, dass er sich davongemacht hatte. So ließ er sich erneut auf ihrer Couch nieder und zerbrach sich zum mindestens hundertsten Mal den Kopf darüber, was für einen Bären er dem sirianischen Regierungsrat aufbinden sollte.

    So leise, wie mit den klobigen Weltraumstiefeln eben möglich, huschte Rafael durch den nächtlichen Garten. Neben einem hohen Busch verharrte er ein paar Sekunden, um zu überprüfen, ob die Luft rein war. Die Götter schienen es gut mit ihm zu meinen, denn der Mond verschanzte sich hinter dichten Wolken und tiefste Dunkelheit umhüllte ihn wie ein schützender Umhang. Eine sanfte Frühjahrsbrise fegte durch den Garten und ließ die Blätter der Bäume verschwörerisch rascheln.
    Valerie war schon vor gut drei Stunden wie gerädert ins Bett gefallen und musste inzwischen tief und fest schlafen. Wie vermutet, hatte sie den Tag über mit den Nachwirkungen des Alkoholexzesses gekämpft und war ziemlich lethargisch gewesen. Mit schlechtem Gewissen hatte er sie in dem Glauben gelassen, dass er das Haus nicht mehr verlassen würde, aber der Besuch auf Siria duldete keinen weiteren Aufschub.
    Er blickte auf die ausgeklügelte Weltraumuhr, die David ihm für den apokalyptischen Notfall zur Verfügung gestellt hatte und mit der er in Bruchteilen einer Sekunde auf eigene Faust den Beamvorgang einleiten konnte. David hatte sie vor Jahren als Vorsichtsmaßnahme konzipiert, falls ihm jemand auf die Schliche käme und er mit der Area 51 Bekanntschaft machen sollte. Das ausgefallene Material des Zifferblattes schimmerte selbst in der Dunkelheit und zeigte zehn Minuten vor eins an. Für eins war das Beamen anberaumt. Dann verblieben ihm allerhöchstens zwei bis drei Stunden bis zur Rückkehr, für den Fall, dass Valerie wieder im Morgengrauen mit Hongkong chattete.
    Kontinuierlich gewann das mulmige Gefühl in seinem Magen an Substanz. Nicht nur, dass ihm das Beamen nicht ganz geheuer war, nein, noch mehr Bauchschmerzen bereitete ihm die bevorstehende Diskussion mit dem Regierungsrat. Die nächsten Stunden würden unweigerlich über sein zukünftiges Leben entscheiden.
    Mit einer Hand umklammerte er den kleinen Computer, in der anderen hielt er den silbernen Helm. Er schlich in den finstersten Winkel des Gartens. Nun konnte Roger seine Koordinaten bestimmen und den Prozess einleiten.
    „Cool, ich hab dich!“, vernahm er Rogers beruhigende Stimme nach wenigen Sekunden laut und deutlich. „Ich werde dich in genau drei Minuten holen.“
    „Okay, Scotty, beam me up!“, forderte Rafael mit Galgenhumor.
    „Was sagst du? Ich verstehe nicht?“
    „Ja ja, schon klar. Mach einfach deinen Job.“ Rafael schob sich den Helm über den Kopf, riegelte ihn hermetisch ab, prüfte noch einmal, ob Handschuhe und Stiefel eingerastet waren und schloss die Augen, um die aufsteigende Panik zu bekämpfen.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit vernahm er ein leises Zischen. Dann überkam ihn absolute Schwerelosigkeit. Und obwohl er dieses schwebende Gefühl von unzähligen Raketentests kannte, wurden seine Handflächen feucht. Innerhalb von Sekunden war er völlig gewichtslos, und seine Arme federten nach oben. Er zuckte zusammen als vor seinen Augen, wie in Zeitlupe, blitzblank und spiegelnd eine silberne Münze aufstieg.
    Ach du meine Güte, wo kam die denn jetzt her?
    Da fielen ihm die Geldstücke ein, die ihm Passanten in L.A. in den Helm geworfen hatten. Irgendwo musste sich das Teil verheddert haben. Er folgte mit den Augen seinem Weg und fühlte sich, als wäre eine aufgebrachte Hornisse in seinen Helm eingedrungen.
    Schon nach wenigen Sekunden spürte er wieder festen Boden unter den Füßen. Er erschrak, als die Münze auf seine Nase plumpste und in Richtung Hals abrutschte. Nervös spähte er um sich. Dem Himmel sei Dank! Er befand sich im Forschungslabor von Siria. Behände kletterte er aus dem Kasten, der definitiv einer Dusche ähnelte.
    Freudestrahlend kam

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