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Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Titel: Gib mir meinen Stern zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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schüttelte sich. „Herrje! Bei der Vorstellung, dass das vielleicht heute noch so ginge, wenn diese Braut in Lack und Leder nicht in Vorruhestand gegangen wäre, steigt schon wieder Brechreiz in mir auf.“ Ihre Stimme brach und ein Zittern ergriff von ihrem Körper Besitz.
    Beruhigend zog Rafael sie in seine Arme, was sie ohne Widerstand geschehen ließ.
    „Aber Alex brachte seine Neigungen nicht unter Kontrolle“, setzte sie nach wenigen Sekunden wieder an. „Nach einiger Zeit wagte er einen erneuten Vorstoß und bat mich irgendein perverses Folterwerkzeug an ihm auszuprobieren. Damit hat er eine unsichtbare Grenze überschritten. Ich empfand nur noch Ekel. Schnurstracks habe ich mich bei meinen Eltern in Sicherheit gebracht und die Scheidung eingereicht.“
    Sie seufzte theatralisch und kämpfte sich ein Stück von Rafael frei. Nachdem sie an ihrem Whiskey genippt hatte, sank sie wieder in die tröstliche Obhut seiner Arme, als gehöre sie dorthin. Und als sie ihre Hände um seine Taille schob und sich an ihm festklammerte wie ein Äffchen, stockte ihm kurzzeitig der Atem. Irritiert schnappte er nach Luft, als eine heiße Woge der Lust durch seinen Körper brandete. Herr im Himmel, das Mädchen starb gerade tausend Tode, und er bekam einen Ständer. Unauffällig versuchte er, ein paar Zentimeter von ihr abzurücken.
    Glücklicherweise schien sie seinen Gemütszustand nicht zu bemerken, denn sie plapperte unbeirrt weiter: „Doch Alex überzeugte meine Eltern davon, dass ich hysterisch und psychisch labil sei, da ich keine Kinder bekommen konnte. Ach, das habe ich vergessen zu erwähnen. Alex war nämlich absolut erpicht auf Nachwuchs. Ja, und wir hatten es eine Zeit lang versucht … aber erfolglos.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Vielleicht lag es ja auch an ihm, wer weiß. Doch fortan bedachten mich meine Eltern mit Blicken, als wäre ich darauf aus, bei Nacht und Nebel das Nachbarbaby zu kidnappen. Währenddessen verfiel Alex nach und nach in Psychoterror. Er lauerte mir auf, bombardierte mich mit Anrufen und Briefen und ließ nichts unversucht, um mich zurückzuholen.
    Nachdem ich die Polizei eingeschaltet hatte, kam es zu einem hässlichen Prozess. Schließlich wurde ich geschieden, aber da er ein gewiefter Anwalt ist, kam er mit einem blauen Auge davon. Ich nahm mir eine kleine Wohnung, wo er mich allerdings schon nach kurzer Zeit ausfindig machte und den Belagerungszustand fortsetzte. Jeden Tag schickte er mir weiße Rosen. Noch heute bekomme ich Schreikrämpfe, wenn ich nur eine solche Blume sehe … Und dann habe ich schweren Herzens auch noch den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen, da sie mir ständig im Nacken saßen, doch zu ihm zurückzukehren.“
    Rafael schob sie ein Stück von sich. „Deine Eltern sind dir in den Rücken gefallen? Das glaube ich jetzt nicht.“
    Sie nickte. „Doch, leider. Alex ist Anwalt. Er ist ein wahrer Profi darin, andere Leute hinters Licht zu führen.“
    „Hast du eigentlich keine Geschwister?“
    „Nein, meine Eltern haben sich erst spät kennengelernt, da blieb nicht mehr viel Zeit für Nachwuchs.“
    Rafael räusperte sich. „Hat Alex jemals Hand an dich gelegt oder dich gezwungen, mit ihm … Nun, du weißt schon, auf was ich hinaus will.“
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein. Ganz so dämlich ist er nicht. Auch wenn ich seit dem Unfall aus der Übung bin, hätte ich ihn mit den Überresten meiner Karatekenntnisse locker in Kleinholz verwandeln können. Er setzte auf psychologische Kriegsführung, mit dem Ziel, mich mürbezumachen. Mittlerweile wurde ihm zwar von der Polizei untersagt, in meine Nähe zu kommen, doch er schert sich einen Dreck darum.“ Sie seufzte laut und kuschelte sich erneut eng an Rafael, was ihn dazu veranlasste, leise pfeifend die Atemluft entweichen zu lassen und langsam bis zehn zu zählen.
    „Angelina hasst Alex übrigens wie die Pest. Er und sein Vater müssen sie als Kind ziemlich drangsaliert haben.“
    Rafael ließ sich zurückfallen und schloss die Augen. So langsam steigerte sich seine Wut auf diesen Typen ins Unermessliche. Zum ersten Mal in seinem Leben machte er die Erfahrung, wie sich das niederträchtige Gefühl Hass anfühlte. Es schien ihm die Eingeweide abzufackeln.
    „Wir sind jetzt fast zwei Jahre offiziell geschieden und immer noch stellt er mir nach. Deshalb habe ich mich in meiner Wohnung eingeigelt. Nicht, dass ich die Hosen voll hätte, aber er raubt mir einfach jegliche Freude am Ausgehen. Du

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