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Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Titel: Gib mir meinen Stern zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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begutachtete sie stillschweigend. Seine dunklen Augen schienen sich in das Innere ihres Kopfes zu bohren und brachten ihre Nerven zum Flattern. Verzweifelt kramte sie in den Tiefen ihrer Hirnwindungen nach einem unverfänglichen Gesprächsthema. „Ihre Show hat mich geradezu umgehauen. Man hört ja viel darüber, aber was ich heute Abend zu Gesicht bekommen habe, hat all meine Erwartungen übertroffen.“
    David tat ihr nicht den Gefallen, auf den Small Talk einzugehen. Stattdessen versetzte er ganz unvermittelt: „Sie sind völlig verrückt nach ihm, nicht wahr?“
    „Bitte was?“
    „Sie wissen haargenau, von was ich spreche.“
    Valerie zupfte nervös an ihrer Kette herum. „Ja, ich mag Rafael. Aber wie kommen Sie darauf, dass ich verrückt nach ihm bin?“
    „Ihr kleiner Auftritt heute Nachmittag sprach Bände.“
    „Nur weil ich ihn in Schutz nehmen wollte?“
    „Sie wollten für ihn sterben, wenn ich mich recht entsinne.“
    „Ach was!“, wiegelte sie mit einer wegwerfenden Handbewegung viel zu schnell ab, um überzeugend zu wirken. „So wie Rafael sie geschildert hat, war nicht damit zu rechnen, dass Sie mir etwas antun würden.“
    „Und wenn doch?“
    „Ach, hören Sie doch auf!“ Sie senkte den Blick und knotete an ihrer Serviette herum. Gänzlich unerwartet griff David über den Tisch hinweg nach ihrer Hand. Irritiert schaute sie auf und begegnete seinen hypnotisierenden Augen. Und von einer Sekunde auf die nächste fühlte sie sich nach L.A. zurückversetzt. Hastig schnappte sie nach Luft.
    Heiliges Kanonenrohr! Falls alle Männer auf Siria so eine Ausstrahlung besaßen, sollte man als Frau besser in der Milchstraße rechts abbiegen, bevor einem die testosterongeschwängerte Luft gänzlich den Atem raubte.
    „Kommen Sie, Valerie. Ich bin ja nicht mit Blindheit geschlagen. Ich merke doch, wie Sie ihn ansehen. Sie nehmen mich ja gar nicht mehr wahr.“
    „Also gut, ja, ich habe mich ein bisschen in ihn verguckt. Aber das spielt ohnehin keine Rolle. Er hat nämlich nur Augen für Angelina.“
    „Ach, Schätzchen, geben Sie sich doch nicht so schnell geschlagen.“ David drückte ihre Hand. Jeder der sie so sah, musste sie unwillkürlich für ein Liebespaar halten. Das fehlte noch, dass sie in irgendeinem Revolverblatt als David Chesterfields vermeintliche Geliebte abgelichtet wurde.
    „Rafael redet sich das mit Angelina doch nur ein. Alles, was mir bisher über Ihre Chefin zu Ohren gekommen ist, hat sie nicht gerade in einem rosigen Licht erscheinen lassen. Sie kann unmöglich sein Typ sein. Er himmelt sie an, weil sie ihn an seine verstorbene Frau erinnert und man ihn auf Siria dazu verdonnert hat, sie zu erobern. Glauben Sie mir, er fährt nur auf die Hülle ab, mit der Füllung kann er nicht das Geringste anfangen.“
    Valerie schluckte vernehmlich. Wer war dieser Kerl? Die Lebenserfahrung in Person?
    „Von wegen, er hat mir gestanden, dass er hin und weg von ihr ist“, unternahm sie den halbherzigen Versuch, ihre Theorie zu verteidigen.
    David verzog das Gesicht. „Blödsinn! Eigentlich steht er auf Sie. Er hat es nur noch nicht geschnallt. Immerhin musste ich ihm versprechen, meine Finger von Ihnen zu lassen. Was meinen Sie wohl, warum?“
    Valerie riss die Augen auf, als ihr der tiefere Sinn dieser Aussage dämmerte. „Er weiß das von L.A.?“
    David nickte nur.
    Verärgert entzog sie ihm ihre Hand. „Und Sie unterstellen Rafael, eine Tratschbase zu sein! Warum zum Geier mussten Sie ihm das auf die Nase binden? Und wieso hat er es nie erwähnt?“ Sie warf die Hände in die Luft. „Wie stehe ich denn nun da? Wie ein billiges Flittchen!“
    David zuckte zusammen. Allem Anschein nach kam es nicht häufig vor, dass Menschen in diesem Ton mit ihm sprachen, und das schon zum zweiten Male an diesem Tag. „Hmm, wenn ich mich richtig entsinne, hat Rafael ähnlich betreten auf unser kleines Techtelmechtel reagiert wie Sie. Wahrscheinlich hat er es deshalb nie zur Sprache gebracht.“ Er kratzte sich am Kopf. „Ja, vielleicht hätte ich es wirklich für mich behalten sollen. Ich hätte nur nie vermutet, dass jemand so einen Staatsakt daraus machen würde. Falls ich Sie verletzt habe, tut es mir leid.“
    Immer noch verstimmt, fixierte Valerie ihr Weinglas. „Gut, lassen wir die Geschichte einfach auf sich beruhen. Aber wenn Sie angeblich so detailliert über Rafaels Gefühle im Bilde sind, dann sagen Sie mir doch, ob er jemals erkennen wird, dass er mich mag?“
    David lehnte sich

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