Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)
verstehe.“
Verdammt, wo blieb Rafael nur? So langsam wurde ihr das Gespräch peinlich. Nie hatte sie so tief in Davids Privatleben vordringen wollen. Sie spähte suchend um sich, aber von Rafael war weit und breit nichts zu sehen.
„Sagen Sie, Valerie, fahren Sie Ski?“
Nun hatte er sie komplett aus dem Konzept gebracht. „Äh, ja, ich war früher oft mit meinen Eltern in Österreich.“
„Prima. Wie groß ist eigentlich die Chance, dass Angelina Rafael nach Siria begleiten wird?“
Irgendwie hatte sie ein Problem mit Davids Gedankensprüngen. Wohin sollte das Gespräch führen?
Sie seufzte. „Das wird Angelina in hundert Jahren nicht tun. Wenn sie jemals München verlassen sollte, dann höchstens um Hollywood auf den Kopf zu stellen. So leid mir das tut.“
„Mhm, das dachte ich mir schon. Leider hat Rafael den Schuss noch nicht gehört. Würden Sie die Erde verlassen?“
„Aber ich habe Ihnen doch gerade gesagt, dass ich Ihren Planeten nicht retten kann.“
„Vollkommen egal. Würden Sie?“
Sie lächelte schwach. „Ich kenne Rafael zwar noch nicht besonders gut, aber vermutlich würde ich ihm in jedes Paralleluniversum folgen, wenn er mich nur wollte.“
Ein breites Strahlen zierte ganz unerwartet Davids Gesicht. „Gut. Sehr gut. Wissen Sie was, Valerie? Ich mag Sie, auch wenn Sie eine ganz schöne Kratzbürste sein können. Darum werde ich Ihnen unter die Arme greifen. Also, im Klartext: Ich eröffne Ihnen die Gelegenheit, und Sie verführen meinen außerirdischen Freund, einverstanden?“ Er warf ihr einen entwaffnenden Blick zu, der sie kurzfristig vergessen ließ, auf welchem Planeten sie sich gerade befand. „Und falls es wider Erwarten nicht funktionieren sollte. Vielleicht hegen Sie ja immer noch ein kleines bisschen Interesse an einem anderen Außerirdischen …“
„Unser Zusammentreffen in L.A. war also kein Zufall?“, drückte sie sich um eine Antwort.
Er grinste verschmitzt. „Puh, was für eine Fangfrage! Ja, Sie liegen richtig, ich habe dafür gesorgt, dass Angelinas früherer Bodyguard seinen Hut genommen hat, indem ich ihm eine lukrativere Stelle beschafft habe. Und von dem Moment an hatte ich Sie und Angelina unter Beobachtung.“
Ihre Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen. „Wollten Sie deswegen mit mir ins Bett? Um Details über meine Chefin in Erfahrung zu bringen?“
„Ich bitte Sie, stellen Sie Ihr Licht doch nicht so unter den Scheffel. Sie sind eine faszinierende Frau und die Leidenschaft in Person. Nur hat irgendein Idiot Sie zutiefst verletzt, und seitdem wollen Sie sich keinem Mann mehr öffnen.“ Er lehnte sich ein Stück nach vorne. „Valerie, ich könnte deine verborgensten Saiten zum Klingen bringen. Vertrau mir.“ Seine Augen wirkten eine Nuance dunkler, als er sie mit verschleiertem Blick bedachte.
Unverzüglich jagten wohlige Schauer durch ihren Körper. Herr im Himmel! Was war das hier? Jetzt brachte schon der nächste Mann ihre heile Welt ins Wanken. Konnten diese außerirdischen Womanizer etwa Gedanken manipulieren?
Hektisch schüttelte sie den Kopf. „Das mit uns beiden ist Schnee von gestern.“
„Ach, so plötzlich? Vor ein paar Wochen warst du kurz davor, dich mir mit Leib und Seele hinzugeben.“
„Da kannte ich auch Rafael noch nicht.“
Seine Gesichtszüge erstarrten kurz zu Eis. „Verstehe. Wie fanden Sie eigentlich meine Show? Ich bin nämlich gerade im Begriff, ein neues Bühnenprogramm aus dem Boden zu stampfen.“
Kapitel 16
„Ich kann es kaum erwarten, mich in den Schnee zu werfen“, verlieh Rafael seiner Freude über das verschneite Hochgebirge Ausdruck, während er wie ein kleines Kind von einem Fenster des Flugzeugs zum nächsten fegte.
Valerie fläzte sich in einem der bequemen Ledersessel in Davids Privatjet herum und beobachtete ihn mit einem unterdrückten Lächeln. David mochte verflucht sein, so geschickt hatte er diesen kleinen Trip eingefädelt. Ihr nicht den Hauch einer Chance gelassen, sich aus der Affäre zu ziehen. Noch bevor sie richtig realisiert hatte, was gespielt wurde, befand sie sich mit Rafael auf dem Weg zu Davids Skihütte in der Nähe von St. Moritz.
Er hatte Wort gehalten und ihr den Weg geebnet, alles Weitere lag nun in ihren Händen. Doch momentan fühlte sie sich um Lichtjahre von der Verkörperung der verführerischen Sirene entfernt. Und wenn das in den nächsten Tagen keine positive Wendung nehmen sollte, würde sie vermutlich unverrichteter Dinge wieder abziehen. Aber selbst
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