Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)
sie denn außerstande mit schierer Gedankenkraft zu kommunizieren? Immerhin hatte sie miterlebt, wie Rafael alleine mit seinem Geiste Gegenstände bewegte und elektrische Geräte manipulierte.
Also wozu ein banales Handy?
Und wer zum Geier steuerte das verdammte Auto?
Zu ihrer Erleichterung hatte er ihr inzwischen versichert, dass er ihren Exmann ausschließlich mit seinen paranormalen Fähigkeiten eingeschüchtert, aber keinerlei Hand an ihn gelegt hatte. Und sie glaubte ihm. Denn sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Mann neben ihr mental imstande wäre, jemandem ernsthafte Verletzungen zuzufügen. Tja, nun konnte sie nur noch hoffen, dass ihr sechster Sinn sie nicht trog.
Da wurde der Wagen langsamer. Verwundert registrierte sie, dass sie das elegante Züricher Park Hyatt Hotel bereits erreicht hatten. Ihr Blick flog auf die Uhr des Armaturenbrettes.
Das war vollkommen unmöglich! Obwohl?
Bei der Rückfahrt würde sie den Tacho mal genauer in Augenschein nehmen, denn etwas kam ihr hier spanisch vor. Sie konnte nur erahnen, dass es für Rafael kein Hexenwerk sein mochte, Radargeräte zu manipulieren oder Polizeiwagen kurzzuschließen.
Mr. Spock schaute sich unterdessen suchend um, bevor ein Lächeln von seinem Gesicht Besitz ergriff. Behände hüpfte er aus dem tiefen Sportsitz und steuerte mit schnellen Schritten auf einen dunkelgekleideten Mann mit riesiger Sonnenbrille zu.
Erst in diesem Moment erkannte sie David.
Mit einer Mischung aus Besorgnis und Neugier beobachtete sie, wie die beiden sich herzlich umarmten. Gleich darauf war Rafael wieder an ihrer Seite und half ihr gentlemanlike aus dem flachen Wagen. Dann dirigierte er sie auf seinen außerirdischen Freund zu.
„Ihr kennt euch ja schon“, konstatierte er lapidar.
Lächelnd ergriff David ihre Hand. „Valerie! Schön Sie wiederzusehen. Entschuldigen Sie bitte, dass ich die Brille nicht abnehme. Aber Sie wissen ja, warum.“ Valerie setzte zu einer Erwiderung an, doch da fuhr er schon fort: „Ich dachte, wir nehmen zuerst einen Drink in meiner Suite. Und während ich später mit Rafael ein paar geschäftliche Dinge abwickle, können Sie sich frisch machen.“
Erst jetzt gab er ihr ihre Hand zurück, die er die ganze Zeit über festgehalten hatte. „Gegen Nachmittag habe ich allerdings einen Auftritt. Sie sind herzlich eingeladen. Natürlich nur, wenn es Sie interessiert. Rafael war von der Show nicht sonderlich beeindruckt. Nun ja, wie auch immer.“ Er fuchtelte mit einer Hand in der Luft herum. „Dann können wir den Abend mit einem guten Essen ausklingen lassen. Na, was halten Sie von dem Plan?“
Valerie nickte abwesend. Wie schon in Los Angeles machte er einen äußerst berechnenden Eindruck und schüchterte sie ein wenig ein. Allzu dominante Menschen waren noch nie ihr Fall gewesen, und sie konnte sich beim besten Willen keinen Reim darauf machen, warum sie mit diesem Kerl um ein Haar in der Kiste gelandet wäre. Aber immerhin besaß er Anstand genug, es nicht zur Sprache zu bringen oder sie einfach mit einem vertraulichen Du anzuquatschen.
Er schien den Abend bis ins kleinste Detail durchorganisiert zu haben und rechnete sicherlich nicht mit Widerspruch ihrerseits. Und tatsächlich – ohne auch nur eine Antwort abzuwarten, wirbelte er herum und dirigierte sie und Rafael geschickt durch das riesige Hotel. Eine bedrohliche Aura von Macht und Reichtum umgab diesen Mann, und sie konnte fast bildlich vor sich sehen, wie er die Flotte des Kampfsterns Galactica kommandierte.
Unterdessen hatten sie eine ausladende Suite, ausgestattet mit raumhohen Panoramafenstern und Unmengen abzweigender Zimmertüren, erreicht. David manövrierte sie in Richtung einer kleinen Sitzecke und bedeutete ihnen, Platz zu nehmen. Sie leistete Folge. Rafael hingegen trat an eins der Fenster und linste neugierig hinaus.
Gut gelaunt marschierte David auf eine schicke Küchenzeile zu. „Valerie, darf ich Ihnen zur Begrüßung einen meiner Lieblingscocktails mixen?“ Er hatte inzwischen die Brille abgenommen, und seine großen dunklen Augen waren mit einem unergründlichen Ausdruck auf sie gerichtet.
„Gerne. Aber nur, wenn der Drink nicht zu stark ist.“
„Geht klar. Rafael, für dich wie üblich eine Cola? Ich weiß nicht, ob Rafael es erwähnt hat. Mein früherer Bodyguard hat es nicht so mit Alkohol“, plauderte er – nun wieder zu Valerie gewandt – ungezwungen weiter. Gekonnt wirbelte er dabei ein paar Flaschen durch die
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