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Gib's mir, Schatz!: (K)ein Fessel-Roman (German Edition)

Gib's mir, Schatz!: (K)ein Fessel-Roman (German Edition)

Titel: Gib's mir, Schatz!: (K)ein Fessel-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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tanzen?« Er hatte die Frage so gestellt, dass keine weiteren Optionen übrigblieben.
    »Tanzen«, antwortete Tess heiser. »Falls das für dich okay ist, Anne.«
    »Tanz ruhig! Ich warte hier auf dich.«
    Anne wollte keine Spielverderberin sein, auch wenn ihr dieser komische Fetischfürst nicht ganz geheuer war.
    »Danke.« Tess hauchte ihr einen Kuss auf die Wange.
    »Mein Diener wird sich glücklich schätzen, Sie in der Zwischenzeit zu verwöhnen«, gurrte der Mann in Annes Richtung. »Entschuldigung, wo sind meine Manieren geblieben? Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Ramon.« Er betonte die zweite Silbe: Ra-monnn.
    Tess strahlte ihn an. »Und ich bin T …«
    Sofort ging Anne dazwischen. »Das ist Dackie, ich heiße Gundula.«
    Tess spielte mit dem Feuer! Fast hätte sie ihren richtigen Namen verraten! Wie konnte sie nur so leichtsinnig sein? Damals vor dem Sexshop hatte sie klipp und klar gesagt, dass sie ihren Ruf als Investmentbankerin nicht in Gefahr bringen durfte. Und jetzt? War sie weiches Wachs in den Händen eines vollkommen Unbekannten.
    »Dackie …« Ramon legte den Kopf schräg. »Das ist doch nicht dein richtiger Name, oder?«
    Trotz der Maske war deutlich zu erkennen, dass Tess soebenihr Gehirn ausgeschaltet hatte. Ein seliges Lächeln lag auf ihren Lippen.
    »Eigentlich heißt sie Daphne«, übernahm Anne die Antwort. »Aber ihre Freunde nennen sie Dackie.«
    Ob der Mann ihr das abkaufte? Zumindest fragte der Fürst der Finsternis nicht weiter nach. Stattdessen steigerte er sich in helle Begeisterung.
    »Daphne – was für ein wunderbarer Name! Die Bergnymphe der griechischen Mythologie! Die jungfräuliche Jägerin, Tochter des Flussgottes Peneios! Doch Obacht! Sie verschmähte die Liebe von Apoll und ließ sich in einen Lorbeerbaum verwandeln, damit Apoll ihr nicht weiter nachstellte. Das sollte dir, liebe Daphne, nicht passieren.«
    Das Barmädchen beugte sich zu Anne. »Hat der sie noch alle?«
    Anne war sich da auch nicht ganz sicher. »Scheint so , er hat ne Menge im Oberstübchen gespeichert«, flüsterte sie. »Aber ob das alles richtig formatiert ist, keine Ahnung.«
    »Meinen Diener haben Sie ja schon flüchtig kennengelernt«, mit diesen Worten winkte Ramon seinen blonden Begleiter heran. »Magnus ist Ihnen zu Willen, werte Gundula. Er wird Ihnen jeden Wunsch erfüllen. Wirklich jeden.«
    Doll, also so eine Art Geist aus der Flasche. Ob er auch die Fähigkeit besaß, Anne ins heimische Bett zu beamen? Und nebenbei seinen Herrn und Gebieter vom Spielfeld zu kicken? Das jedenfalls waren momentan Annes sehnlichste Wünsche.
    »Och, mir reicht es, wenn ich hier mein Wasser trinke«, hüstelte sie. »Ich brauche keinen Diener.«
    »Wie Sie wollen. Und wir gehen jetzt tanzen!« Besitzergreifend legte Ramon einen Arm um Tess. »Bereit für den langsamen Walzer der Lust?«
    Anne war sprachlos. Was sollten diese öligen Formulierungen? Und wieso fiel Tess darauf rein? Was fand sie nur an diesem Möchtegern-Casanova?
    »Tess!«, rief sie energisch. »Ich gehe nicht ohne dich! Was auch immer passiert, wir fahren zusammen nach Hause! Zusammen!«
    »Jaja, kann schon sein«, trällerte ihre Freundin.
    Das Ende vom Lied war: Nachts um zwei stieg Anne allein in ihren Mini. Mit tauben Trommelfellen und der Gewissheit, dass Tess gerade den Fehler ihres Lebens machte.
    ***
    Der Fanfarenstoß einer SMS weckte Anne. Verschlafen tastete sie nach dem Handy. Als sie es sich geangelt hatte, sah sie als Erstes auf die Zeitanzeige. Halb eins. HALB EINS? Großer Gott! Es war Sonntag! Hektisch sprang sie aus dem Bett, rannte ins Badezimmer, putzte sich die Zähne, rannte ins Kinderzimmer – und fand ein leeres Bett vor.
    Jetzt erst fiel es ihr wieder ein: Dies war ihr Wochenende. Nur ihrs . Schwer atmend sank sie auf das Kinderbett. Wann hatte sie eigentlich zuletzt derart königlich ausgeschlafen? Es war so lange her, dass sie in ihrem Gedächtnis kramen musste. Irgendwann vor der Hochzeit war das gewesen, sie hatte noch in der eigenen Bude gewohnt. Joachim war ein Frühaufsteher, Lars sowieso. Und speziell der Sonntag stand natürlich ganz im Zeichen von Muttis Kaffeetafel, bei der man pünktlichst zuerscheinen hatte. Und zwar adrett, gekämmt und mit sauberen Fingernägeln. Aber nicht heute.
    Anne fiel noch mehr ein: ihr Ausflug in den »Playland Club«. Bestimmt war die SMS von Tess. Oder hatte sich Joachim gnädigerweise daran erinnert, dass er eine Frau hatte? Gerade mal eine einzige

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