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Gib's mir

Gib's mir

Titel: Gib's mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Lloyd
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munteren Morgenlatte und kam wieder mit einem Glas Wasser, irgendwelchem Zeugs gegen Erkältung und Grippe und mit was anderem gegen Kopfschmerzen. Ich war ganz gerührt. Er ist ja richtig fürsorglich, dachte ich.
    «Prost», sagte ich und schluckte ein paar der Tabletten. «Hab ich mich sehr schlecht benommen? Hab ich irgendwas Peinliches gesagt? Ich hab mich aber nicht kindisch benommen oder dir erzählt, ich würde dich lieben, oder?»
    «Nein», sagte er, ließ sich auf mich zurollen und eine Hand über meinen Körper gleiten. «Aber du hast erwähnt, dass du gern heftig gefickt werden würdest, wenn du aufwachst.»
    Er schob seine Hand zwischen meine Beine und drückte sie gegen meine Spalte. Ich gab ein lautes, abweisendes Stöhnen von mir.
    «Lügner», grollte ich, und plötzlich war er ganz zärtlich, seine Lippen berührten meinen Mund mit kleinen fließenden Küssen, seine Hand streichelte entspannt meinen Schenkel und bedachte meinen Hintern mit Zärtlichkeiten. «Lügner», brummte ich.
    Er begann, Küsse über meinen Hals und meine Brüste zu verteilen. Ich legte meine Hand auf seinen geschorenen, seidigen Kopf, während er meine Nippel steif leckte und dabei mit seinen unrasierten Wangen sanft über meine Haut kratzte.
    Aus Mitleid mit meinem Kater verlangte Ilya nichts von mir. Ich lag einfach nur da, ausgestreckt auf den Kissen, leise stöhnend, während er mich in süße Erregung versetzte und mir Lust bereitete. Wir tauschten lange, feuchte Küsse aus, daher die Kratzbartspuren, die Clare später so spannend fand; er lutschte an meinen Fingern, an meinen Zehen; er küsste meine Kniekehlen und meine Armbeugen; er beugte sich über mich und leckte mich zwischen den Schenkeln, und ich erlebte einen Höhepunkt, bei dem ich mich fühlte wie in einer Art Unterwasser-Traumlandschaft.
    Und dann fickten wir in der Missionarsstellung, die, zumindest für mich, die einzige Möglichkeit darstellt, es zu tun, wenn ich einen Kater habe. Zu viel Bewegung, und du glaubst, dein Kopf platzt. Ilya, der sein Körpergewicht mit den Armen abstützte, ließ seinen Schwanz tief in mich fahren – von schön und langsam steigerte er sich bis hin zu gut und heftig. Ich kam noch ein zweites Mal und er kurz darauf auch.
    Danach fühlten sich meine Kopfschmerzen nur noch halb so schlimm an. Ich weiß nicht, ob das an den Tabletten oder an den Orgasmen lag. Es war mir auch ziemlich egal.
    Ich lag da, fühlte mich herrlich, bis das Telefon zum zweiten Mal klingelte. Das schrille Geräusch schien einen Nerv in meinem Gehirn zu treffen, und meine Kopfschmerzen meldeten sich pulsierend zurück.
    «Ja», antwortete Ilya. «Schon auf dem Weg. Warte nur noch auf das Taxi.»
    Das alles war ein bisschen seltsam. Ich kannte niemanden, der ein Handy besaß. So was gehörte einfach nicht in meine Welt. So was hatten andere Leute, vielbeschäftigte Leute, Familienmenschen, traurige Gestalten, die damit beweisen wollten, wie bekannt sie waren. Und Ilya hatte nicht nur ein Handy, er hatte es sogar am Bett und bekam schon frühmorgens wichtig klingende Anrufe. Eindeutig nicht meine Welt.
    «Komm, Beth, los», sagte Ilya. «Beweg deinen Hintern. Ich hab was zu tun und muss weg.» Dann sprang er aus dem Bett und zog mir dabei die Decke weg. Ich verfluchte ihn und schlurfte zögerlich hinüber zu meinen Klamotten, die über einer Stuhllehne hingen.
    «Wo willst du denn hin?», fragte ich und versuchte das möglichst beiläufig klingen zu lassen. «Hast du einen hochbezahlten Job oder so? Bist du in Wirklichkeit reich? Weil, wenn das stimmt, dann solltest du mich mal in so ein richtig feines Restaurant ausführen.» Er knöpfte sein Hemd zu, war praktisch fertig, während ich es gerade geschafft hatte, meinen Slip hochzuziehen.
    «Das ist eine lange Geschichte», antwortete er und nahm das Handy. Er wählte eine Nummer und bestellte ein Taxi. Er sagte nicht, wohin er fahren wollte. Er hatte schon fast den Raum verlassen, als er noch einmal zurückkehrte und den Zettel nahm, auf den er vorhin die Notizen gemacht hatte.
    Verdammt, da hätte ich mal einen Blick draufwerfen sollen. Es fing an, mich zu nerven, dass zwischen uns so viel im Dunkeln blieb. Er wusste, was ich beruflich tat. Warum durfte ich nicht das Geheimnis lüften, womit er sein Geld verdiente?
    Zuerst war es noch ganz lustig gewesen, so geheimnisvoll miteinander umzugehen und Einzelheiten zu unserem Hintergrund zurückzuhalten. Aber eigentlich war es auch ziemlich unpraktisch. Es ist

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