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Gier, Kerstin

Gier, Kerstin

Titel: Gier, Kerstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smaragdgruen (Liebe geht durch alle Zeiten Bd 3)
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Lucas kam um den Tisch herum und
umarmte mich.
    »Ich bin
ein Genie?«, wiederholte ich, während es nun mein Großvater war, der eine Art
Freudentänzchen veranstaltete.
    »Ja! Und
ich auch. Wir sind beide Genies, denn jetzt wissen wir, was in der Truhe
versteckt ist.«
    Also, ich
wusste es nicht. »Nämlich?«
    »Der
Chronograf!«, rief Lucas.
    »Der
Chronograf?«, echote ich.
    »Es ist
ganz logisch! Egal, in welche Zeit Lucy und Paul ihn auch entführt haben, auf
irgendeine Art und Weise wird er den Weg wieder zu mir gefunden haben - und ich
habe ihn versteckt. Für dich! In meinem eigenen Haus. Nicht besonders
originell, aber so logisch!«
    »Findest
du?« Ich starrte ihn unsicher an. Mir schien das sehr weit hergeholt, aber, nun
ja, Logik war noch nie meine Stärke gewesen.
    »Vertrau
mir, Enkeltochter, ich weiß es einfach!« Die Begeisterung in Lucas' Miene wich
einem Stirnrunzeln. »Das eröffnet natürlich ganz neue Möglichkeiten. Jetzt
müssen wir nur ... nur gut nachdenken.« Erneut warf er einen Blick auf die Wanduhr.
»Wir brauchen einfach mehr Zeit, verdammt.«
    »Ich kann
versuchen, dass sie mich beim nächsten Elapsieren wieder ins Jahr 1956
schicken«, sagte ich. »Aber morgen Nachmittag wird es schon mal nicht gehen, da
muss ich ja auf diesen Ball und den Grafen wiedersehen.« Der Gedanke daran
löste sofort wieder mulmige Gefühle in mir aus, und das nicht nur wegen Gideon.
    »Nein,
nein, nein!«, rief Lucas. »Das geht auf keinen Fall.
    Wir müssen
einen Schritt weiter sein, bevor du dem Graf wieder gegenübertrittst.« Er rieb
sich die Stirn. »Denknachdenk-nachdenknach.«
    »Siehst du
nicht den Qualm, der aus meinen Ohren kommt? Ich mache seit einer Stunde nichts
anderes«, versicherte ich ihm, aber er hatte offensichtlich Selbstgespräche
geführt.
    »Als
Erstes müssen wir dein Blut in den Chronografen einlesen. Ohne Hilfe bekommst
du das im Jahr 2011 nämlich nicht hin, es ist viel zu kompliziert. Und dann
muss ich dir erklären, wie der Chronograf benutzt wird.« Wieder ein hektischer
Blick auf die Uhr. »Wenn ich unseren Doktor jetzt anrufe, könnte er in einer
halben Stunde hier sein, das heißt, wenn wir Glück haben und wir ihn zu Hause
antreffen ... die Frage ist nur, wie soll ich ihm erklären, warum er meiner
Cousine Hazel Blut abnehmen soll? Damals bei Lucy und Paul haben wir das Blut
ganz offiziell für wissenschaftliche Untersuchungen abgezapft, aber du bist
inkognito hier und das muss auch so bleiben, sonst...«
    »Warte
mal«, unterbrach ich ihn. »Können wir das mit dem Blut denn nicht selber
machen?«
    Lucas sah
mich irritiert an. »Also, ich bin wirklich für vieles ausgebildet, aber mit
Spritzen kann ich nicht umgehen. Ich kann nicht mal gut Blut sehen, um ehrlich
zu sein. Mir wird immer ganz flau im Magen ...«
    »Ich kann
mir das Blut selber abnehmen«, sagte ich.
    »Wirklich?«
In seinem Blick lag blankes Erstaunen. »Lernt ihr den Umgang mit Spritzen in
deiner Zeit in der Schule?«
    »Nein,
Grandpa, das lernen wir nicht in der Schule«, sagte ich ungeduldig. »Aber wir
lernen, dass Blut fließt, wenn man sich mit einem Messer schneidet. Hast du
eins?«
    Lucas
zögerte. »Nun, das ... halte ich nicht gerade für eine gute Idee.«
    »Schon
gut, ich habe ein eigenes.« Ich öffnete die Schultasche und holte das
Brillenetui heraus, in das Leslie das japanische Gemüsemesser gesteckt hatte,
falls ich auf den Zeitreisen angegriffen werden sollte und eine Waffe
brauchte. Mein Großvater machte große Augen, als ich das Etui aufklappte.
    »Ehe du
fragst - nein, das gehört nicht zur Standardausrüstung von Schülern im Jahr
2011«, sagte ich.
    Lucas
schluckte, dann straffte er sich und sagte: »In Ordnung. Dann gehen wir jetzt
zum Drachensaal, mit einem kleinen Umweg über das Labor des Doktors, wo wir
uns eine Pipette besorgen werden.« Er musterte die Folianten auf dem Tisch und
klemmte sich dann einen davon unter den Arm. »Den nehmen wir auch mit. Und die
Kekse. Für meine Nerven! Vergiss deine Tasche nicht.«
    »Und was
machen wir im Drachensaal?« Ich warf das Etui wieder in meine Schultasche und
stand auf.
    »Dort
steht der Chronograf.« Lukas schloss die Tür hinter mir und horchte in den
Korridor hinaus. Alles war still. »Falls wir jemanden treffen, sagen wir, wir
machen eine Besichtigung, klar, Cousine Hazel?«
    Ich
nickte. »Der Chronograf steht da einfach so herum? In unserer Zeit ist er im
Keller in einem Safe eingeschlossen, aus Angst vor Dieben.«
    »Der
Schrein

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