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Gier, Kerstin

Gier, Kerstin

Titel: Gier, Kerstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smaragdgruen (Liebe geht durch alle Zeiten Bd 3)
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Abenteuer im 16. Jahrhundert entgegen, der kleine
Rebell.« Madame Rossini schmunzelte. »Ach, ich wette, dass er den Kragen
unterwegs abnimmt, der schlimme Junge.«
    Ich
starrte dem schlimmen Jungen ebenfalls hinterher. Hm - vielleicht waren diese
Pumphosen doch ein klitzekleines bisschen sexy.
    »Wir
müssen auch weiter«, sagte Mr Marley, griff nach meinem Ellenbogen und ließ
ihn gleich wieder los, als habe er sich verbrannt. Auf dem Weg zum Wagen hielt
er ein paar Meter Abstand. Ich hörte trotzdem, wie er »Unerhört! Sie ist überhaupt nicht mein
Typ« murmelte.
    Meine
Sorge, Charlotte könne in der Zwischenzeit den Chronografen gefunden haben, war
unbegründet. Ich hatte den Einfallsreichtum meiner Familie unterschätzt. Als
ich nach Hause kam, spielte Nick vor meiner Zimmertür mit einem Jojo.
    »Zum
Hauptquartier haben im Augenblick nur Mitglieder Zugang«, sagte er. »Parole?«
    »Ich bin
der Boss, schon vergessen?« Ich wuschelte durch seine roten Locken. »Iiiiih,
ist das etwa wieder Kaugummi?« Nick wollte empört protestieren, aber ich nutzte
die Gelegenheit und schlüpfte in mein Zimmer.
    Es war
kaum wiederzuerkennen. Tante Maddy hatte nämlich den ganzen Tag hier drin
verbracht, von Mr Bernhard auf den Plan gerufen, der vermutlich immer noch von
Blumengeschäft zu Blumengeschäft hetzte - und sie hatte dem Raum ein klein
wenig Tante-Maddy-Flair angedeihen lassen. Ich war nicht direkt unordentlich,
aber trotzdem neigten meine Sachen aus irgendeinem Grund dazu, sich flächendeckend
auf dem Fußboden zu verteilen. Heute konnte man seit Längerem mal wieder den
Teppich sehen und das Bett war gemacht - irgendwoher hatte Tante Maddy einen
hübschen, weißen Überwurf und dazu passende Kissen gezaubert -, die Kleider
lagen sauber gefaltet auf dem Stuhl, lose herumfliegende Arbeitsblätter, Hefte
und Bücher waren in Stapeln auf dem Schreibtisch sortiert und sogar der Topf
mit dem vertrockneten Farn auf der Fensterbank war verschwunden. Stattdessen
stand dort ein wunderschönes Blumengesteck und verströmte einen zarten
Freesienduft. Selbst Xemerius baumelte nicht unordentlich von der Deckenlampe,
sondern saß, den Drachenschwanz um sich geringelt, dekorativ auf der Kommode,
gleich neben einer riesigen Schale mit Bonbons.
    »Ein ganz
anderes Raumgefühl, nicht wahr?«, begrüßte er mich. »Dein Großtantchen versteht
was von Feng-Shui, da kann man nicht meckern.«
    »Keine
Sorge, ich habe nichts weggeschmissen«, sagte Tante Maddy, die mit einem Buch
auf dem Bett saß. »Nur ein wenig aufgeräumt und Staub gewischt, damit ich es
mir gemütlich machen konnte.«
    Ich konnte
nicht anders, ich musste sie küssen. »Und ich habe mir den ganzen Tag
schreckliche Sorgen gemacht.«
    Xemerius
nickte eifrig dazu. »Zu Recht! Kaum hatten wir zehn Seiten gelesen, äh, ich
meine, kaum hatte Tante Maddy zehn Seiten gelesen, da kam auch schon Charlotte
hereingeschlichen«, berichtete er. »Guckte wie ein U-Boot, als sie das
Tantchen sah. Aber sie fing sich schnell wieder und behauptete, sich einen
Radiergummi leihen zu wollen.«
    Tante
Maddy erzählte dasselbe. »Da ich gerade deinen Schreibtisch aufgeräumt hatte,
konnte ich ihr behilflich sein. Übrigens habe ich auch deine Buntstifte
gespitzt und nach Farben sortiert. Später kam sie noch einmal, angeblich, um
den Radiergummi wieder zurückzubringen. Am Nachmittag haben Nick und ich uns
dann abgewechselt, schließlich musste ich ab und an auch mal zur Toilette.«
    »Fünf Mal,
um genau zu sein«, sagte Nick, der mir gefolgt war.
    »Der viele
Tee«, sagte Tante Maddy entschuldigend. »Vielen Dank, Tante Maddy, das hast du
großartig gemacht! Ihr alle habt das großartig gemacht.« Ich strubbelte Nick
noch einmal über den Kopf.
    Tante
Maddy lachte. »Ich mache mich doch gern nützlich. Violet hab ich auch schon
gesagt, dass unser Treffen morgen in deinem Zimmer stattfinden muss.«
    »Tante
Maddy! Du wirst doch Violet nichts vom Chronografen erzählt haben?«, rief Nick
aus.
    Violet
Purpleplum war für Tante Maddy in etwa das, was Leslie für mich war.
    »Natürlich
nicht!« Tante Maddy sah ihn empört an. »Das habe ich doch bei meinem Leben
geschworen! Ich habe ihr gesagt, hier oben ist das Licht besser zum
Handarbeiten und Arista kann uns nicht stören. Allerdings ist eins deiner Fenster
undicht, Kind, es zieht von irgendwoher, ich konnte die ganze Zeit einen kühlen
Lufthauch spüren.«
    Xemerius
machte ein schuldbewusstes Gesicht. »Ich mach das ja nicht mit

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