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Gier

Gier

Titel: Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Bewegung in Richtung Norden«, antwortete Kerstin.
    Â»Aha«, meinte Sara. »In Richtung Arlanda?«
    Â»Einiges deutet darauf hin, dass sie zum Flughafen will. Wir können die südliche Umgehungsstraße nehmen, die direkt auf die E4 hinausführt. Der Punkt bewegt sich nicht so schnell, als dass sie im Arlanda Express sitzen würde. Wahrscheinlich fährt sie mit dem Pendlerzug. Und der verlässt gerade Norrviken. Ich will sie jetzt nur nicht verlieren.«
    Â»Demnach muss sie am Bahnhof von Märsta in einen Bus umsteigen«, erklärte Sara. »Dann haben wir eine Chance, sie einzuholen. Wie lief es bei Stiernmarck?«
    Â»Ach ja«, sagte Kerstin Holm und gab über den Touchscreen des Hybridautos eine Kurzwahl in ihr Handy ein. Nach mehrmaligem Klingeln hallte Angelos Sifakis’ Stimme durch den Wagen.
    Â»Sifakis.«
    Â»Angelos, hier ist Kerstin Holm aus Stockholm. Warte kurz, dann schalte ich Paul für ein Gruppengespräch dazu.«
    Â»Sobald wir gelernt haben, alle Errungenschaften der Technologie zu beherrschen, hat die internationale Kriminalität keine Chance mehr gegen uns«, sagte Sifakis stilvoll.
    Â»Klar«, entgegnete Sara Svenhagen.
    Â»Bist du es, Sara? Schön, deine Stimme zu hören.«
    Â»Ganz meinerseits«, erwiderte Sara. »Bist du mit deiner Wohnung schon weitergekommen?«
    Â»All work and no play«, antwortete Sifakis. »Es geht langsam, aber es geht voran.«
    Â»Aha«, warf Kerstin Holm ein und schickte Sara einen vielsagenden Seitenblick.
    Erneut ertönte ein Signal im Wagen. Eine Männerstimme meldete sich: »Hjelm.«
    Â»Hallo, Kerstin hier. Offizielles Anliegen. Sifakis und Svenhagen hören mit.«
    Sie begrüßten sich kurz kreuz und quer zwischen Stockholm, Den Haag und London.
    Â»Ich habe gerade mit Carl-Henric Stiernmarck gesprochen«, sagte Kerstin Holm schließlich. »Er wurde während einer Möbelmesse in Frankfurt von einem unbekannten Holländer angesprochen, der ihm eine Telefonnummer gab. Und zwar die von dem Lilanen. Er scheint Amerikaner zu sein und führt außerdem den Namen Mr Bagley.«
    Â»Ich werde es in unser elektronisches Whiteboard einfügen«, sagte Sifakis. »Danke.«
    Â»Und ich werde es an Miriam Hershey weitergeben, die gerade unter Hochdruck daran arbeitet, Informationen über Asterion Security zusammenzustellen«, sagte Paul Hjelm. »Sonst alles okay, Kerstin?«
    Â»Es scheint, als wäre Wang Yunli gerade dabei, Schweden zu verlassen«, antwortete Kerstin Holm. »Wir versuchen sie in Arlanda abzufangen. Und wie sieht es in London aus?«
    Â»Ralph Dryden ist aufgewacht«, antwortete Hjelm. »Ansonsten nichts Neues. Bouhaddi und ich arbeiten intensiv mit den neuen Informationen über Ariadne, also Rianna Tinsley.«
    Â»Habt ihr schon was gefunden?«
    Â»Es ist noch zu früh, um etwas zu sagen«, meinte Hjelm.
    Â»Und immer noch nichts von Tebaldi und Potorac gehört?«
    Â»Ich habe Kontakt zu Donatella Bruno in Rom aufgenommen, aber sie weiß auch nicht mehr als wir. Es kann jede Menge Gründe für die Funkstille geben.«
    Damit war das Gespräch beendet.
    Kerstin Holm drückte einen Knopf neben dem Bildschirm. Sara Svenhagen las: »Power mode«.
    Und das Hybridauto fuhr schneller als je zuvor.
    Sara Svenhagen sagte: »Wir haben ein Leck.«
    Â»Was?«, rief Kerstin Holm. »Wie meinst du das?«
    Â»Johannes’ Klassenkameraden, oder wie man sie nennen soll, wissen, dass Johannes’ Vater der Besitz von Kinderpornos vorgeworfen worden ist. Wo zum Teufel haben sie das her?«
    Kerstin Holm seufzte. Sara interpretierte es als einen Seufzer der Erleichterung. Was ihr ziemlich unanständig vorkam.
    Â»Das finde ich nun aber wirklich nicht gut!«, rief sie aus.
    Â»Nein, tut mir leid«, gab Kerstin zu. »So habe ich es nicht gemeint. Aber die Sache mit der Kinderpornografie war vor dem Startschuss für die Opcop-Gruppe. Bei den Mitarbeitern im Polizeigebäude sind die Informationen doch schon immer bis in den letzten Winkel durchgesickert. Also nicht nur bis zu den anderen Mitarbeitern. Und nicht nur bis zur Mafia.«
    Sara Svenhagen lehnte sich zurück und musste zugeben, dass Kerstin Holm einen Schritt weiter gedacht hatte als sie.
    Und das nicht zum ersten Mal.
    Als sie die riesigen Drehtüren passierte, war sie nicht allein. An jeder Hand hielt sie ein

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