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Gift und Geld

Gift und Geld

Titel: Gift und Geld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dir deshalb keine
Gedanken, amigo .«
    »Und paß auf dich auf«, sagte
sie ängstlich. »Erschieß keine Leute mehr — das nächste Mal treffen sie
vielleicht nicht daneben!«
    »Für was hältst du mich?«
fragte ich entsetzt. »Für einen Helden?«

ELFTES KAPITEL
     
    Q uirks Büro lag acht Häuserblocks
weit von dem Berkeleys entfernt, und so dauerte es nur fünf Minuten, bis ich
mit dem Healey dort war, und zehn, bis ich einen Parkplatz gefunden hatte.
    Der Empfangsraum war beinahe
luxuriös und sah mehr wie die Bar eines protzigen Hotels als wie ein Büro aus.
Das Mobilar bestand in der Hauptsache aus Bambus und
Schmiedeeisen, und in der Ecke des Raums stand tatsächlich eine Bar — in
verschiedenfarbiges, durch indirekte Beleuchtung hervorgerufenes Licht
getaucht, als handle es sich um einen Reliquienschrein oder etwas Derartiges.
    Als ich eintrat, war niemand zu
sehen; aber ein paar Sekunden später öffnete sich eine Tür, und eine Blonde
erschien; ich schloß also messerscharf, daß sie entweder ein geheimes
Summersystem hatten, das in Funktion trat, wenn die Tür geöffnet wurde, oder
daß die Blonde medial veranlagt war.
    Sie war so ungefähr die
blondeste Blondine, die ich je gesehen habe, mit einem Busen, der unter einem
zu engen Pullover allen Phantasievorstellungen trotzte, und mit pneumatischen
Hüften, die unter dem zu engen Rock der Phantasie keinen Spielraum mehr ließen,
während sie sich auf mich zuschlängelte .
    Ihr leicht pausbäckiges Gesicht
war glatt und ohne Falten, die allzu vollen Lippen trotzig geschürzt — ein
Gesicht, das man unwillkürlich mit Windeln in Verbindung brachte und bei dem
man sich wunderte, daß seine Besitzerin so früh laufen gelernt hatte.
    »Kann ich etwas für Sie tun?«
Sie hob eine Spur die dichten schwarzgezeichneten Brauen. Die sorgfältig
modulierte Stimme klang so künstlich, daß ich mir erneut über den Busen den
Kopf zu zerbrechen begann.
    »Ich möchte gern Mr. Quirk sprechen«, sagte ich.
    »Er ist im Augenblick
beschäftigt.« Die bonbonpapierblauen Augen waren völlig ausdruckslos. »Sind Sie
vielleicht mit ihm verabredet?«
    »Finden Sie nicht, daß das eine
sehr persönliche Frage ist?« erkundigte ich mich ernsthaft.
    Sie blinzelte ein paarmal, und
ich überlegte, was für ein Glück sie hatte, daß diese enorm langen Wimpern ihr
nicht in die Wange piekten. »Verzeihung?«
    »Sagen Sie ihm bitte, ich sei
hier«, sagte ich geduldig. »Lieutenant Wheeler — vom Büro des Sheriffs.«
    »Bitte setzen Sie sich, während
ich mich erkundige«, leierte sie herunter.
    Ich ließ mich in von Bambus
getragenem Schaumgummi nieder und beobachtete wieder das entnervende Schwenken
ihrer Hüften, während sie zur Tür zurückwatschelte. Wenn diese Figur echt war,
so war die Dame um dreitausend Jahre zu spät geboren. Eigentlich hätte sie in
einen verzauberten Wald gehört, wo sie, nackt neben einem Strom einherhüpfend , griechische Philosophen inspirierte, während
im Hintergrund Pansflöten die Begleitmusik lieferten.
    Quirk kam herein, und sein
dreieckiges Gesicht wirkte irgendwie noch dreieckiger — seine Nase wirkte
schärfer, seine Lippen dünner. Seine großen Augen waren düster und feindselig,
während er mich anstarrte.
    »Was, zum Teufel, wollen Sie?«
krächzte er.
    »Ich dachte, es wäre an der
Zeit, daß wir eine gemütliche kleine Unterhaltung führten«, sagte ich in
freundschaftlichem Ton. »Setzen Sie sich, Johnnie.«
    »Das wäre Zeitvergeudung«,
erwiderte er mit gepreßter Stimme. »Wir haben
einander nichts zu sagen, Polyp.«
    »Sie täuschen sich«, sagte ich.
»Das hier ist eine gute Gelegenheit, einander unsere Herzen zu öffnen, Johnnie,
nachdem wir allein sind.«
    »Elmer ist zurück«, knurrte er.
»Alles, was ich zu tun brauche, ist, einmal zu schreien; versuchen Sie also
nicht, auf mich loszugehen!«
    »Lassen Sie ruhig Dampf ab«,
sagte ich milde. »Alles, was ich möchte, ist eine kleine Unterhaltung von Mann
zu Mann, so als ob wir gute Freunde wären.«
    »Machen Sie’s kurz«, sagte er.
»Ich habe wichtigere Dinge zu tun.«
    »Okay!« pflichtete ich bei. »Da
wir unter uns sind, können wir uns freiweg über die Dinge
unterhalten, über die wir bereits Bescheid wissen — wie zum Beispiel, daß ich gestern nacht in Ihr Haus eingebrochen bin, Shafer mich dabei ertappt hat und Sie danach wegen weiterer
Instruktionen angerufen hat. Sie erklärten ihm, wie und wann er mich umzubringen
habe — . Aber letzten Endes hatte ich

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