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Gift und Geld

Gift und Geld

Titel: Gift und Geld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Gefallen
schuldest!«
    »Was für einen?« sagte ich.
    »Bitte, Lieutenant!« sagte sie
mit schockierter Stimme. »Doch nicht am Telefon!«
    Ich ging zum Healey zurück und
fuhr zum Cone Hill hinaus, wobei ich mir selber den
Daumen hielt, daß die Haushälterin da war und Monas Anruf inzwischen
entgegengenommen hatte. Nachdem Quirk und sein
Muskelpaket im Büro waren, war sie mit Sicherheit allein im Haus. Ich konnte
mir nicht vorstellen, daß Johnnie Janie mitnahm, damit sie seine Geschäftsräume
mit der voluminösen Blonden teilte — bei deren Maßen bereits zwei von ihrer
Sorte als Gedränge bezeichnet werden konnten.
    Ich parkte den Healey fünf
Häuser oberhalb des Quirkschen Anwesens und ging
zurück. Das eilfertige Glockenspiel klingelte erneut, als ich auf den Knopf
drückte. Gleich darauf öffnete sich die Tür, und die Haushälterin stand da.
    Sie trug eine Seidenbluse von
der Farbe tiefen Wassers, bei der oben ein Knopf zuwenig zugeknöpft war, und dazu schwarz-gold-karierte Hosen, die eingegangen sein
mußten — vielleicht war sie selber
auch noch ein bißchen gewachsen.
Eine Kollektion von Bronzearmbändern klingelten an ihrem rechten Unterarm, und die dazupassenden speerförmigen Ohrringe glitzerten in der Sonne.
    »Hallo, Janie!« sagte ich
forsch.
    »Johnnie ist nicht zu Hause«,
sagte sie und wollte die Tür wieder schließen.
    Ich drückte mich ein wenig
dagegen, bis sich der Türspalt genügend erweitert hatte, so daß ich in die
Diele treten konnte. »Macht nichts«, sagte ich. »Ich werde warten.«
    »Er kommt erst heute abend heim«, sagte sie gleichmütig.
    »Es eilt nicht.«
    Sie folgte mir ins Wohnzimmer,
und ihre Armreifen klingelten entrüstet.
    »Ich sehe, Sie haben großartig
saubergemacht«, sagte ich mit einem Blick auf den Teppich.
    »Entweder sind Sie verrückt —
oder Sie sind gar nicht gekommen, um mit Johnnie zu sprechen«, sagte sie
langsam.
    »Sie merken aber auch alles,
Janie«, sagte ich.
    »Jedenfalls genug, um Ihnen
zwei Minuten Zeit zu lassen, von hier zu verschwinden«, sagte sie. »Sonst rufe
ich Johnnie an, damit er nach Hause kommt und Sie hinausschmeißt.«
    Ich setzte mich auf die Couch
und zündete mir eine Zigarette an. »Selbst wenn er hierherkäme, würde er eine
halbe Stunde dazu brauchen.« Ich lächelte sie an. »Warum setzen Sie sich nicht
hin und beruhigen sich? Oder brennt Ihnen die Hausarbeit auf den Nägeln? Ich
glaube, selbst all diese kleinen häuslichen Verrichtungen sind besser als der
Job einer Kellnerin. Was?«
    Ihre Augen glitzerten hell
genug, um den Ohrringen Konkurrenz zu machen. »Sie sind wirklich ein reizendes
Früchtchen — die reinste Tollkirsche.«
    »Sie sind ebenfalls ein
reizendes Früchtchen, Janie«, sagte ich. »Deshalb habe ich mir ja auch die Zeit
genommen, mich mit Ihnen ein bißchen freundschaftlich zu unterhalten — bevor es
zu spät ist.«
    »Was soll das heißen?«
    »Daß Sie in keinem Fall
gewinnen können, mein Zuckerhäschen«, sagte ich betrübt. »Verlieren werden Sie
in jedem Fall.«
    »Nichts als Worte«, sagte sie
gereizt. »Aber sie ergeben überhaupt keinen Sinn.«
    »Ich vermute, daß ich noch vor
morgen früh Johnnie unter Mordanklage im Gefängnis sitzen habe«, sagte ich
gelassen. »Was geschieht dann mit Ihnen, Janie?«
    »Ich werde abwarten und Tee trinken — vielen Dank.«
    Ich zuckte die Schultern. »Ich
glaube nicht, daß ich mich täusche, aber angenommen, es wäre so. Wenn Johnnie
also nicht aus irgendeinem Grund angeklagt wird — was geschieht dann?«
    »Sie sind doch der Schlauberger
— sagen Sie’s!« zischte sie.
    »Er ist im Augenblick sehr eng
mit Gail Miller befreundet«, sagte ich. »Aber diese Freundschaft befindet sich
noch auf dem aufsteigenden Ast. Demnächst wird er die Sache noch intensivieren —
und sie zum Altar führen, wie man so schön sagt.«
    »Jetzt ist mir völlig klar, daß
Sie verrückt sind«, sagte sie.
    »Gail Miller ist eine schöne
Frau«, sagte ich. »Jeder Mann hätte was für sie übrig.«
    Sie glättete selbstzufrieden
die Vorderseite ihres Rocks und ließ dabei die Hände über die straffen
Rundungen ihrer Hüften gleiten. »Ich möchte mich nicht herausstreichen,
Lieutenant«, sagte sie lächelnd, »aber diese Art Konkurrenz beunruhigt mich
nicht im mindesten.«
    »Sie haben völlig recht,
Janie«, bestätigte ich. »Das heißt, sofern Sie die gleiche Chance hätten; aber
Gail Miller hat etwas, das Johnnie sehr dringend braucht, und er wird sie
heiraten

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