Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gift vom Mars

Gift vom Mars

Titel: Gift vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
David nicht anders konnte, als ihm eine Antwort zu geben.
    »Was verstehen Sie nicht?«
    »Was Sie tun. Wohin Sie gehen. Ich schätze, das geht mich schließlich auch etwas an, weil ich von jetzt an bei Ihnen bleibe. Ich habe heute nachgedacht, Mister St... Mister Williams, meine ich, eine ganze Menge sogar habe ich nachgedacht. Mister Makian ist schon seit Monaten mieser Laune, und vorher war er eigentlich kein so übler Bursche. Hennes kam damals und wollte die Arbeit für alle neu einteilen. Und der kleine Benson fängt plötzlich an, sich wichtig zu machen. Vorher war er ein Niemand, und jetzt schmeißt er sich richtig an die großen Bonzen 'ran. Und dann tauchen zu allem Überfluß Sie hier auf, und der Rat der Wissenschaften überschlägt sich geradezu, wenn Sie was brauchen. Irgend etwas Wichtiges geht hier vor, und ich möchte dabei sein.«
    »So?« sagte David. »Haben Sie sich die Karten angesehen, die ich projiziert habe?«
    »Natürlich. Nur ein paar alte Marskarten. Ich habe sie schon tausendmal gesehen.«
    »Und was ist mit den schraffierten Gegenden? Wissen Sie, was die bedeuten?«
    »Das kann Ihnen jeder Farmboy sagen. An diesen Stellen vermutet man Kavernen, wenn ich das auch nicht glaube. Ich will Ihnen was sagen: Wie in aller Welt kann jemand behaupten, daß zwei Meilen unter dem Boden Löcher sind, wenn noch niemand dort unten gewesen ist? Sagen Sie mir das doch!«
    David machte gar nicht erst den Versuch, Bigman die Wissenschaft der Seismographie zu erklären. Statt dessen fragte er nur: »Haben Sie schon jemals von Marsianern gehört?«
    Bigman sah ihn aus großen Augen an. »Marsianer? Nun, wir sind doch ...« Und dann machte das Fahrzeug einen Satz, als er erschrocken das Steuer herumriß. »Sie meinen, echte Marsianer, nicht uns? Marsianer, die hier gewohnt haben, bevor wir Menschen kamen?« Er lachte auf. »Sie haben mit diesem Benson geredet!«
    David ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Warum sagen Sie das, Bigman?«
    »Wir haben ihn einmal gesehen, wie er so ein Buch darüber las, und ihn furchtbar ausgelacht. Mensch, ist der wild geworden! Er nannte uns dumme Bauern, und wir waren alle wütend. Seitdem hat er nie mehr etwas von Marsianern gesagt – aber zu Ihnen anscheinend schon, vielleicht, weil er dachte, daß Sie als Erdmensch den Quatsch eher glaubten.«
    »Sind Sie sicher, daß es Quatsch ist?«
    »Natürlich. Was denn sonst? Schließlich sind wir seit Hunderten und aber Hunderten von Jahren auf dem Mars. Niemand hat je Marsianer gesehen.«
    »Und wenn sie dort unten in den Kavernen, zwei Meilen unter der Oberfläche, leben?«
    »Die Kavernen hat auch noch niemand gesehen. Außerdem, wie sollten die Marsianer denn dorthin gekommen sein? Schließlich gehen doch keine Treppen hinunter und auch kein Lift.«
    »Wirklich nicht? Ich habe neulich so etwas gesehen.«
    »Was?« Bigman sah David über die Schulter an. »Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen?«
    »Es war natürlich keine Treppe, aber immerhin ein Loch, und es war mindestens zwei Meilen tief.«
    »Oh, Sie meinen die Spalte, Unsinn, das hat nichts zu bedeuten. Der ganze Mars ist voll Spalten.«
    »Stimmt genau, und zu einer davon werden wir jetzt fahren, und zwar zu der, in die Griswold gefallen ist. Zwei Meilen südlich von der Stelle kommt sie ganz nahe an eine Kaverne heran.«
    »Und sobald wir dort sind?«
    »Dann werde ich hinunterklettern«, sagte David.
    »Ist das Ihr Ernst?« fragte Bigman.
    »Natürlich«, nickte David.
    »Sie meinen ...«, lächelte der Kleine, »daß es wirklich Marsianer gibt?«
    David nickte nur, und dann herrschte lange Zeit Schweigen in der Sandkatze.

 
9.
     
    Als sie sich der Spalte näherten, begann die schwache Dämmerung des Mars über den Horizont zu ziehen. David kletterte ins Freie und ging auf die riesige Spalte zu. Es war einfach ein schwarzes Loch im Boden, das sich nach beiden Richtungen erstreckte und dessen gegenüberliegender Rand nur ein grauer Strich war. Er richtete seine Taschenlampe in die Tiefe, und der Lichtstrahl verschwand im Nichts.
    Bigman trat hinter ihn. »Sind Sie sicher, daß das die richtige Stelle ist?«
    David sah sich um. »Nach den Karten ist hier eine Kaverne. Wie weit sind wir von der nächsten Farmabteilung entfernt?«
    »Zwei Meilen vielleicht.«
    David nickte. Es war höchst unwahrscheinlich, daß die Farmboys an diese Stelle kamen – höchstens bei einer Runde. »Dann brauchen wir nicht zu warten«, meinte er.
    »Und wie wollen Sie es

Weitere Kostenlose Bücher