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Gifthauch

Gifthauch

Titel: Gifthauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Terry
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Behälter ein Leck und tötete Harrington, ehe er seinen Anschlag auf das Greektown Casino durchführen konnte.«
    Ein Reporter unterbrach ihn. »Was war sein Motiv?«
    »Sein wirkliches Motiv werden wir wahrscheinlich niemals herausfinden«, antwortete Gray, »aber wahrscheinlich hängt es mit seiner Scheidung zusammen. Seine geschiedene Frau, Rebecca Harrington, Angestellte des Barbara-Ann-Karmanos-Instituts für Krebsforschung, wurde heute in ihrem Haus in Ferndale ermordet aufgefunden. Rebecca Harringtons Liebhaber und Grund der Scheidung war der stellvertretende Direktor des Studienzentrums, Professor Dr. John Simmons, der heute Morgen bei dem Anschlag auf das Boulevard Café starb.«
    »Sie wollen sagen, das alles war nur wegen einer Dreiecksbeziehung?«, rief ein Reporter.
    Gray nickte. »Die Indizien sind eindeutig vorhanden. Auf jeden Fall muss Harrington unter einem gewissen Maß von Geistesstörung gelitt…«
    »Sie meinen, er war unzurechnungsfähig?«
    Gray kam es vor, als verliere er die Kontrolle über die Pressekonferenz. »›Unzurechnungsfähig‹ ist ein juristischer Begriff«, sagte er, »kein psychologischer. Aber meinen Sie nicht auch, dass bei einem Massenmörder die Unzurechnungsfähigkeit naheliegt?«
    Ein anderer Reporter brüllte: »Was ist mit Ihren bisherigen Behauptungen über Derek Stillwater?«
    Gray schwieg kurz. »Obwohl wir nicht mehr der Ansicht sind, dass Dr. Stillwater mit dem Anschlag zu tun hat, halten wir sein heutiges Verhalten nach wie vor für unprofessionell und mit großer Wahrscheinlichkeit rechtswidrig. Gegen ihn wird momentan vom Justizministerium ermittelt, und es steht eine Kongressanhörung bevor, die sich mit seinem Verhalten letzten Monat bei den Ereignissen bei U.S. Immunological Research in Baltimore befassen wird. Ich beabsichtige, persönlich wegen seiner heutigen Übergriffe zu ermitteln. Dem Justizminister und dem Heimatschutzministerium empfehle ich, Dr. Stillwater die Kündigung nahezulegen.«
    Die Reporter verlangten mehr Informationen, brüllten, um gehört zu werden. Gray lächelte und wies auf Steve Shay. »Ja?«
    »Was ist mit Berichten …«
    Und so weiter, und so fort.

70
    17.10 Uhr
    Jill schaltete das Autoradio ab. Sie und Derek hatten sich die Pressekonferenz angehört, während sie nach Norden fuhren. »Kein Kommentar, Matt«, sagte sie zum Radio. »Du hättest sagen sollen: ›Kein Kommentar‹.« Sie klopfte Derek auf den Arm. »Macht Sie das nicht sauer?«
    Derek zuckte mit den Schultern. Seit sie das Parkhaus verlassen hatten, war er ungewöhnlich still und nachdenklich.
    »Kommen Sie, Stillwater …«
    »Derek.«
    »Gut, Derek. Macht Sie das nicht sauer? Ich meine, richtig sauer? Er ruiniert Ihren Ruf. Bewirft Sie vor sämtlichen Medien mit Dreck. Das haben Sie nicht verdient. Das ist außerdem unprofessionell.«
    Derek hob erneut die Schultern.
    »Erde an Stillwater. Hallo?«
    »Ich bin hungrig«, sagte er. »Und ich könnte etwas Koffein vertragen. Gibt es hier irgendwo ein anständiges Restaurant?«
    »Wie wäre es mit dem Motor City Grill?«
    »Meinetwegen.«
    Hinter dem Fisher Building fanden sie einen Parkplatz und betraten kurz darauf den Motor City Grill. Sie gingen an Aquarien vorbei und erhielten einen Tisch an einem Fenster mit Aussicht über die Second Street auf das New Center One Building.
    »So«, sagte Jill, während sie die Speisekarten studierten. »Die Schlange hat sich versehentlich selbst getötet.«
    »Mmh«, machte Derek.
    »Stillwater?«
    Die Kellnerin kam und fragte nach ihren Getränkewünschen. Sie bestellten beide Kaffee.
    »Wie ist denn der Caesar-Salat hier?«, fragte Stillwater Jill.
    »Ganz okay. Was halten Sie davon, dass die Schlange sich selbst getötet hat?«
    »Interessant.«
    Verärgert legte Jill die Speisekarte weg, sodass sie Derek ansehen konnte. »Den ganzen Tag lang haben Sie mit Ihrer Meinung niemals hinter dem Berg gehalten. Und jetzt kriegen Sie die Zähne nicht auseinander. Kommen Sie schon, Still-Derek. Was halten Sie davon?«
    Er stellte die Ellbogen auf dem Tisch auf und beugte sich vor. »Was meinen Sie denn?«
    »Ich glaube, Matt war ein bisschen voreilig mit seiner Erklärung.«
    »Ich auch.«
    »Warum?«
    »Sie zuerst.«
    »Okay«, sagte Jill. »Er hätte das Parkhaus komplett untersuchen lassen sollen, ehe er diese Erklärung abgab. Das Casino war ebenfalls noch nicht gründlich durchsucht worden. Was fehlte, war irgendeine greifbare Verbindung zwischen Harrington, seinem Haus,

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