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Gifthauch

Gifthauch

Titel: Gifthauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Terry
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war einiges zumindest fragwürdig und eventuell sogar illegal. Sein Verhalten wird untersucht, ebenso wie sein Verhalten letzten Monat in Washington D.C.«
    »Wird auch gegen Agent Church ermittelt?«
    »Special Agent Julian Church hat wie gesagt heute eng mit DHS-Agent Derek Stillwater zusammengearbeitet«, erwiderte Kandling, »und von beiden wird angenommen, dass sie sich in einer Weise verhalten haben, die vom Federal Bureau of Investigation, dem Justizministerium und dem Heimatschutzministerium nicht gebilligt wird. Gegen beide wird wegen dieses unprofessionellen Auftretens ermittelt.«
    Er wollte sich abwenden, doch Linzey hielt ihn auf. »Noch eine Frage.«
    Kandling nickte.
    »Entspricht es der Wahrheit, dass Agent Stillwater und Agent Church den Alarm für das Greektown Casino ausgelöst haben?«
    »Ja, das ist richtig.«
    »War es falscher Alarm?«
    »Es scheint ein Fehlalarm gewesen zu sein«, entgegnete Kandling. »Und die Agents Stillwater und Church werden sich auch dafür verantworten müssen. Ihr Gebaren erscheint zumindest selbstherrlich. Es wäre möglich, dass sie versucht haben, sich während der Krise ins Rampenlicht zu stellen.«
    Sie schob wieder den Rekorder zu ihm. »Werden sie in Zukunft also ähnlich handeln?«
    Kandling zögerte. »Die Agents Church und Stillwater sind für die Fahndung nach der Schlange oder die Sarinanschläge nicht mehr zuständig. Jede Erklärung, die einer der beiden vor den Medien oder anderen Ermittlungsbehörden abgibt, sollte mit höchster Skepsis betrachtet und bei den zuständigen Stellen verifiziert werden!« Mit einem knappen Nicken drehte sich Kandling um und verschwand in der Menge.

67
    16.42 Uhr
    Derek verließ das Casino, wusch unter der provisorischen Dusche, die das HRMU aufgestellt hatte, den Schutzanzug ab, zog ihn aus und schlüpfte wieder in seine Straßenkleidung. Dabei ging ihm durch den Sinn, dass er eine richtige Dusche nötig hatte, etwas zu essen und ein wenig Ruhe. Er klebte vor Schweiß und war sich sicher, dass er unangenehm roch.
    Die Menge war kleiner geworden, während er das Casino durchkämmt hatte, und die Dämmerung brach herein und machte den grauen Tag noch düsterer. Derek hatte nichts gefunden, und die Ausdehnung des Casinos erschwerte die Suche. Und weil es ein Casino war, gab es sehr viele Stellen, die nur Angestellten zugänglich waren und Schlüssel oder Codekarten verlangten. Die Suche dauerte ewig, weil die HRMU auf die Hilfe des Casino-Sicherheitsdienstes angewiesen war, diese Leute aber nicht dazu ausgebildet waren, in Schutzanzügen zu arbeiten.
    Derek war zu dem Schluss gelangt, dass er dort seine Zeit verschwendete, und wollte es dem Gefahrstoffteam der Detroiter Feuerwehr und der HRMU überlassen herauszufinden, ob im Casino nicht doch eine Falle lauerte.
    Er blickte sich nach Jill um und sah sie nirgendwo. Ihm stand nicht der Sinn danach, noch einmal mit Matt Gray zu sprechen. Im ganzen Leben nicht. Er beschloss, zu Jills Wagen zu gehen, seine E-Mails abzurufen und General Johnston zu kontaktieren.
    Als er endlich um die Ecke humpelte, wo Jill ihren Wagen abgestellt hatte, entdeckte er sie, wie sie auf dem Gehsteig auf und ab schritt; ihre Miene und ihre ganze Körpersprache verrieten Wut.
    »Was ist?«, fragte er.
    »Ich bin draußen.«
    »Was?«
    »Matt hat mich rausgeworfen. Ich bin ohne Bezahlung vom Dienst suspendiert.« Mit grimmigem Gesicht marschierte sie weiter auf und ab. »Verdammt noch mal, Stillwater. Das hätte sich vermeiden lassen.«
    »Reden wir mit ihm«, schlug Derek vor. »Das ist kein guter Moment, seine Leute auszudünnen.«
    Jill wandte sich ihm zu. »Ach, Blödsinn! Sie sind ja das halbe Problem. Ich hätte niemals mitmachen dürfen. Hören Sie, Stillwater, mit den Vorwürfen so genannter Insubordination könnte ich fertig werden. Matt hat das bloß vorgeschoben. Ich habe Sie nicht kaltgestellt während der Ermittlungen. Aber damit kommt er nicht durch, und das weiß er. So kriegt er mich nicht dran. Sie haben Ihre Arbeit gemacht, und sogar der Justizminister würde zustimmen, dass es keinen Grund gab, Sie von der Untersuchung auszuschließen, jedenfalls nicht, als Sie hierherkamen. Das ist eine interne Frage, die wir nicht in der Hand haben. Und was den Befehl angeht, Sie festzunehmen, weil Sie ihn niedergeschlagen haben, so muss Matt verrückt sein, wenn er glaubt, dass es im Sinne der Vorschriften wäre, Sie ausgerechnet von einem der drei Tatzeugen verhaften zu lassen. Aber mit dem

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