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Gilde der Jäger 02 - Engelszorn

Gilde der Jäger 02 - Engelszorn

Titel: Gilde der Jäger 02 - Engelszorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Singh
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entsprochen.«
    Elena klammerte sich an die Brüstung. »Gut.« Sollte sie jemals in eine von Lijuans grässlichen Untoten verwandelt werden, konnte sie nur auf dieselbe Erlösung hoffen.
    »Langsam wird sie übermütig«, sagte Raphael. »Der Anschlag auf das Grab deiner Mutter fand auf meinem Territorium statt. Damit hat sie unsere stillschweigende Übereinkunft verletzt, fremdes Gebiet nicht ohne Erlaubnis zu betreten.«
    »Sie kann das ganz leicht abstreiten. Behaupten, sie hätte nichts von den Taten ihrer Untergebenen gewusst.«
    »Alle wüssten, dass das gelogen wäre, aber du hast recht, sie ist weit genug vom Geschehen entfernt, um das als Argument glaubhaft vorbringen zu können.« Raphael breitete seine Flügel aus, mit dem einen strich er ihr zärtlich über den Rücken. »Es wird Zeit, dass wir selbst aktiv werden.«
    Elena sah ihn von der Seite an, sein Kinn hatte er energisch vorgeschoben, und wieder machte sie sich klar, dass dieser Mann schon einmal einen anderen Erzengel getötet hatte. »Du hast schon gehandelt.«
    Kein Sterblicher würde das Lächeln sehen wollen, das jetzt um Raphaels Lippen spielte. »Lijuan scheint zu glauben, dass ihre Stellung als unsere Älteste sie über alles erhaben macht.«
    »Könntest du sie notfalls töten?«
    »Ich weiß nicht, ob Lijuan überhaupt noch sterben kann.« Er brachte diese erschreckenden Worte gleichmütig und unbewegt hervor. »Es ist möglich, dass sie schon so lange lebt, dass sie tatsächlich unsterblich geworden ist, einen Spagat zwischen den Lebenden und den Toten macht.«
    »Nur«, sagte Elena und spürte, dass sie innerlich fror, »dass ihr die Toten offenbar lieber sind als die Lebenden.«
    »Ja.«
    27
    »Scheiße!« Illium konnte dem Messer gerade noch ausweichen, doch während des Drehmanövers musste er feststellen, dass er mit einer Flügelspitze an die Wand genagelt war. »Zwei Messer zugleich, das zählt nicht!«
    Ein eisern entschlossenes Lächeln breitete sich auf Elenas Gesicht aus – der arme Illium bekam jetzt die ganze Wut ab, die das Telefonat mit ihrem Vater am Vortag ausgelöst hatte. »Erster Treffer für die Jägerin.«
    Der blau geflügelte Engel lehnte sich vor und zog das Messer aus der Wand. Er schwebte zu Boden und hielt ihr die Waffe mit dem Griff nach vorne hin. »Glückstreffer.«
    »Du kannst bloß nicht verlieren.«
    »Ich konnte das Elend nicht mehr mit ansehen.«
    »Ach ja«, sagte sie mit gespielter Entrüstung, »ich glaube, dir sind eben ein paar Federn abhandengekommen. Armes, armes Glockenblümchen.«
    Kokett lächelte er sie an. Irgendwie war er immer zu Scherzen aufgelegt, eine Eigenschaft, die den anderen Unsterblichen zu fehlen schien. »Beim nächsten Mal«, sagte er, »werde ich dir so einheizen, dass sie dich von hier wegtragen müssen.«
    Elena säuberte ihr Messer und steckte es zurück in die Armscheide, bevor sie hinter vorgehaltener Hand theatralisch gähnte.
    »Wenn ihr zwei endlich fertig seid«, sagte Galen in seiner typisch trockenen Art, »können wir weitermachen. Wir haben noch gut eine Stunde vor uns.«
    Verstohlen warf sie einen Blick auf Illiums Flügel – und stellte fest, dass er fast vollständig geheilt war. »Wird Zeit, dich noch mal ein wenig zu durchlöchern.«
    »Weißt du was«, sagte Illium, »wenn es dir gelingt, mich dreimal hintereinander zu treffen, schenke ich dir eine Diamantkette.«
    »Mach daraus eine diamantbesetzte Messerscheide, und ich schlag ein.«
    Illium zog erstaunt die Brauen in die Höhe. »Nicht sehr praktisch.«
    »Wenn man sie zu einem Ballkleid tragen will, schon.«
    »Aha.« Interessiert blinzelte er sie an. »Gut. Und wenn du mich nicht dreimal triffst, dann musst du mich einmal mit auf die Jagd nehmen.«
    »Warum?«, fragte sie völlig verdutzt. »Zu jagen ist schweißtreibend, anstrengend und oft eine schmutzige Angelegenheit.«
    »Ich möchte gerne einmal erleben, wie du jagst.«
    Ein Gedanke stieg in ihr auf: Illium ist fasziniert von den Menschen.
    Vielleicht hatte sie ihn deshalb so gern. Dass sie einmal ausschließlich Mensch gewesen war, betrachtete er nicht als Schwäche, sondern als Gabe. »Einverstanden.«
    Er streckte ihr die Hand hin. »Abgemacht.«
    Wirbelnd schwang er sich hoch, eine einzelne blaue Feder schwebte zu Boden. Sie fing sie und steckte sie für Zoe in die Tasche. Bislang hatte sie schon mehrere von Raphaels Federn mit den goldenen Spitzen zur Seite gelegt, zwei von Illium und ein paar ihrer eigenen.
    »Los!«
    Mit scharfem Blick

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