Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
gefährliche Amüsiertheit eines Unsterblichen. »Es macht nicht viel aus, Elena. Meine Mutter wäre auch dann eine tödliche Gegnerin, wenn ich in absoluter Bestform wäre. Sie ist gut und gerne hundertmal mächtiger als Lijuan .«
    Gefühllos machende Kälte kroch durch ihre Adern. »Ich … «
    »Bleib hier, Elena. Das ist keine Jagd für eine gerade geborene Unsterbliche .«
    Das wusste sie. Doch sie wusste noch etwas anderes. »Logik hat hiermit nichts zu tun, Erzengel. Mich zu bitten, hier in Sicherheit zu bleiben, während du in einen Albtraum hineingehst – nein .« Ein Kopfschütteln. »Ich kann es nicht. Das ist nicht meine Art .«
    »Und wenn ich dich zurücklasse ?«
    »Du kennst die Antwort .« Sie würde ihm einfach folgen.
    Er strich ihr das Haar zurück, und um seine Lippen spielte ein schwaches Lächeln. »Bist du sicher, dass du nicht Hannah ein wenig ähneln möchtest ?«
    »Wenn du mich lieb darum bittest, fange ich vielleicht an, ein bisschen Kalligrafieunterricht zu nehmen .« Doch die Scherze verklangen viel zu schnell. »Werden die anderen im Kader dir gegen sie beistehen ?«
    »Elias und Favashi schon. Aber was die anderen angeht – ich weiß es nicht. Astaads Verhalten ist weiterhin rätselhaft, Michaela spricht mit niemandem mehr, und gerade habe ich gehört, dass Titus und auch Charisemnon gewalttätige Wutausbrüche an den Tag gelegt haben. Favashi meint, Neha sei stabil, aber die Königin der Gifte kann jederzeit und ohne Vorwarnung zuschlagen .« Seine nächsten Worte waren nur in ihrem Kopf. Meine Mutter ist das Monster, vor dem sich andere Monster fürchten.

29
    Der Sturm wütete am nächsten Morgen noch immer wild, doch laut Vorhersage würde er sich innerhalb der nächsten zwei Stunden legen. »Ich muss mit Evelyn sprechen « , sagte Elena, als sie auf dem Dach des Turms landeten und ihnen die regendurchweichte Kleidung am Leib klebte. Raphael hätte sie mithilfe seiner Kräfte schützen können, doch sie hatte ihn überredet, so viel wie möglich von seiner Stärke für den Kampf aufzusparen, der ihnen möglicherweise bevorstand.
    »DeineSchwesterwohntbeideinerFamilie « ,sagteerundhobdieFlügel,umsievordemRegenzuschützen.»Daistesunausweichlich,dassdudeinemVaterbegegnest .«
    »Ich weiß « , sagte sie, wobei sie die Stimme hob, um das Prasseln des Wassers auf dem Metall und Beton Manhattans zu übertönen.
    »Du wirst nicht alleine gehen .«
    »Ich muss .« Ihr Vater würde versuchen, gegen sie anzugehen und sie zu demütigen, und sie wollte nicht, dass ihr Erzengel dabei zusah.
    Raphael erkannte den Schmerz in den Augen seiner Gemahlin, bevor sie ihn verbergen konnte, und spürte, wie seine Wut zu einer gezückten Klinge wurde. »Nein .«
    Kopfschüttelnd presste ihm Elena ihre Hand auf die Brust. »Du wirst ihm wehtun, wenn er mir wehtut « , sagte sie freiheraus und blinzelte sich die Regentropfen aus den Wimpern. »Du wirst nicht aufhören können. Und ganz egal, was geschehen ist, er ist immer noch mein Vater .«
    Raphael legte die Hand an ihre Wange und spielte mit ihrem seidigen Haar. »Er verdient deine Nachsicht nicht .« Jeffrey verdiente von seiner ältesten Tochter nichts als Verachtung.
    »Vielleicht nicht « , lenkte Elena ein und lehnte sich an ihn. »Aber er ist auch der Vater von Beth, Evelyn und Amethyst – und sie scheinen ihn zu lieben .«
    »Du verlangst das Unmögliche .«
    »Nein, ich verlange nur das, was notwendig ist .« Sie wich nicht zurück, wo selbst andere Engel klein beigegeben hätten. »Nur das, Erzengel .«
    Er hatte ihr Freiheit über alle für ihn vorstellbaren Grenzen hinaus gewährt, doch dies würde er nicht zulassen. »Ich werde dich begleiten .« Er ergriff ihr Kinn, als sie widersprechen wollte. »Ich werde nicht landen. Das ist das einzige Zugeständnis, zu dem ich bereit bin .«
    Sie verschränkte die Arme, ihre Augen glänzten silbern im Licht des Sturms. »Es ist nicht gerade ein großes Zugeständnis, aber wir haben jetzt keine Zeit zum Streiten .«
    Sie hörte seine Worte in ihren Gedanken, als er wieder in den Sturm und den Regen hinausflog. Hör mir zu, Elena – wenn er seine Grenzen überschreitet, werde ich eingreifen. Ich habe nicht so viel Geduld.
    Keine fünfzehn Minuten später stieg Elena die Stufen zum Haus ihres Vaters hinauf. Der Tatsache, dass Raphael über ihr am Himmel schwebte, war sie sich nur allzu deutlich bewusst. Wieder war es nicht das Dienstmädchen, das ihr öffnete. »Gwendolyn « , sagte sie und

Weitere Kostenlose Bücher