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Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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die Gelegenheit, ihn nach Belieben berühren zu können. »Du hast doch keine Angst vor ein paar Jägern, nicht wahr, Erzengel ?«
    Pures Blau leuchtete auf, als er die Wimpern hob. Sie würden lieber die Freundschaft mit dir beenden, als mich in ihrem Haus willkommen zu heißen. Du darfst nicht vergessen, was ich in der Stille getan habe.
    »Nein .« Aber noch etwas anderes wusste sie. Nicht der Hauch eines Zweifels würde ihre Überzeugung trüben. »Du hast deine Sieben. Ich habe meine Freunde – und die würden sich eher den rechten Arm abhacken, als mich hinaus in die Kälte zu schicken .«
    Was für eine Loyalität, dachte Raphael. Er hätte nicht geglaubt, dass Sterbliche dazu fähig waren, wenn er nicht Dmitri schon gekannt hätte, als er noch ein Mensch war … und er hatte Elena kennengelernt. »Ich freue mich sehr über die Einladung « , sagte er. »Ein anderes Mal werde ich sie gerne annehmen. Heute Abend muss ich hierbleiben .«
    Interesse funkelte in ihren blassen grauen Augen. »Was ist denn los ?«
    »Ich habe eine Besprechung mit Aodhan .«
    »Hier, in New York ?«
    »Ich bin selbst überrascht .« Aodhan zog die Abgeschiedenheit der Zufluchtsstätte vor. »Wir treffen uns im Turm .«
    Seine Gemahlin sah ihm fest in die Augen, während sie sich eine ungebärdige Locke hinter das Ohr strich. »Auch ich muss mit dir über etwas reden .«
    »Was wünschst du von mir, Gildenjägerin ?«
    »Ich brauche keinen Bodyguard mehr – nach Illiums Trick mit dem Hubschrauber heute scheint die Nachricht zu den Medien durchgedrungen zu sein .«
    Du bist mein Herz, Elena. Er würde nicht zulassen, dass ihr etwas zustieß.
    Sie trat einen Schritt zurück. »Keine Ketten, Raphael .«
    Er legte die Hand um ihren Nacken und hinderte sie so daran, sich von ihm zurückzuziehen. »Ich habe dir viele Freiheiten zugestanden, aber bei dieser lasse ich nicht mit mir reden .«
    Sie sprühte Funken des Zorns. »Es steht dir nicht zu, mir irgendetwas zu erlauben. Ich bin deine Gemahlin – behandle mich auch wie eine !«
    Und doch hatte sie noch so viel von einer Sterblichen – selbst Engelgeborene blieben für mehr als hundert Jahre verwundbar, und Elena war als Sterbliche zur Welt gekommen. Die Unsterblichkeit hatte ihr Blut noch kaum berührt, hatte noch keine Gelegenheit gehabt, sich in ihren Zellen zu verankern. Diesen Streit wirst du nicht gewinnen, Jägerin.
    »Gut. Aber wir werden ihn weiterführen, jeden einzelnen Tag, bis du endlich vernünftig wirst .«
    Vor ihr hatte ihn noch niemand bis zu diesem Grad herausgefordert. Vor ihr hatte ihn niemand mit der ganzen Kraft der Seele seiner Jägerin geliebt. »Laut Dmitri wäre es das Vernünftigste gewesen, dich gleich bei unserer ersten Begegnung zu töten .«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Versuche nicht, mich abzulenken .« Mit einer Bewegung, die er nicht erwartet hatte, durchbrach sie seine Umarmung und hob die kleine Tasche auf, die er zu ihren Füßen gesehen hatte. »Raphael ?«
    Er bemerkte den plötzlich düsteren Ton in ihrer Stimme und hob den Blick. Er sah den Schleier, der sich über ihre Augen gelegt hatte.
    »Beschneide mir nicht die Flügel. Das würde uns beide zerstören .«
    Mit diesen beunruhigenden Worten flog sie über den Hudson davon. Als er beobachtete, wie sie in Richtung Manhattan verschwand, wohl wissend, dass Illium ihr zum Haus der Gildedirektorin folgen würde – wo ein weiterer seiner Sieben seit Stunden Wache gehalten hatte, um unerfreulichen Überraschungen vorzubeugen – , wurde ihm klar, dass sie recht hatte. In einem Käfig würde sie niemals glücklich sein. Doch nach den Ereignissen, die sie ihm fast genommen hätten, nicht nur ein- sondern zweimal, wusste er nicht, ob er es fertigbringen würde, sie sich selbst zu überlassen.
    Elena schob die Auseinandersetzung – und den Grund dafür – an den äußersten Rand ihres Bewusstseins und landete sanft vor dem Sandsteinhaus von Sara und Deacon. Einen Augenblick später wurde sie von ihren besten Freunden bereits in das Haus hineingezogen … wo eine Überraschung auf sie wartete. »Ihr habt das Haus nebenan dazugekauft .« Sie hatten die angrenzenden Wände beider Häuser entfernt und die Lücke zwischen beiden geschlossen, indem sie eines der Häuser erweitert hatten.
    Von außen hatte Elena nichts davon bemerkt, sie mussten die beim Einreißen der Wände entfernten Materialien wiederverwendet haben, damit sich die Erweiterung so nahtlos an das Haus anschließen konnte. Das

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