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Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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für dich und Deacon « , sagte Elena. »Aus der Zufluchtsstätte. Und ich habe auch ein tolles Halsband für euer Hundemonster gefunden .«
    Sara nahm ihre Hände und drückte sie. »Das schönste Geschenk ist, dass du hier bist. Ich habe dich so vermisst .«
    Elena musste für einen Moment den Blick abwenden und die aufwallenden Gefühle wegblinzeln. Sie und Sara waren nicht blutsverwandt, doch in jeder anderen Hinsicht, in jeder, auf die es ankam, war sie ihre Schwester. »Ich hatte einen Zusammenstoß mit Jeffrey .« Es brach aus ihr heraus, das einzige Thema, über das sie beim letzten Treffen nicht hatte sprechen können, weil die Wunde noch zu frisch gewesen war. »Er ist wütend, weil die Mädchen meinetwegen in die Schusslinie geraten sind, und ich kann es ihm nicht einmal verdenken .«
    Sara schob ihr Kinn vor. »Das ist … «
    »Diesmal hat er recht, Sara .« Schuldgefühle schnürten ihr das Herz ab wie mit einem harten, scheuernden Strick. »Aber das kann ich wenigstens verstehen. Was ich nicht weiß, ist, warum er mich morgen treffen will .«
    »Möchtest du, dass ich dich begleite ?«
    »Nein, ich … « In diesem Moment spürte sie, wie eine kleine, babyweiche Hand mit unverhohlenem Staunen ihre Federn anfasste. »Hey, meine Süße .« Als sie in das bezaubernde Gesicht sah, beschloss sie, Jeffrey, die Morde und ihren Ärger über Raphaels Beschützerdrang aus ihrem Bewusstsein zu verbannen und es einfach nur zu genießen, Zeit mit der Familie ihrer Freundin zu verbringen. Diese Familie hatte sie damals mit offenen Armen aufgenommen, als sie nichts weiter als ein kleines Mädchen ohne ein Zuhause und ohne Hoffnung gewesen war.
    Ich werde auf dich aufpassen , versprach sie Zoe im Stillen, obwohl der Gedanke, dass sie ihre beste Freundin überleben würde, einen bohrenden Schmerz in ihrem Herzen auslöste. Auf dich und auf alle, die nach dir kommen werden. Saras Familie.
    Sobald er die Nachricht von Aodhans Ankunft erhalten hatte, senkte sich Raphael über der funkelnden Nachtlandschaft Manhattans hinab und landete auf dem breiten Balkon vor seinem Büro – wo der Engel ihn erwartete. Im Gegensatz zu Illium, der sich selbst mit seinen bemerkenswerten Flügeln und seinen goldenen Augen unter den Sterblichen bewegen konnte, würde sich Aodhan niemals in diese Welt einfügen. Er war wie aus glitzerndem Eis geschnitten, seine Flügel so strahlend, dass sie dem menschlichen Auge fast wehtaten, und sein Gesicht schien aus Marmor erschaffen und mit Weißgold überzogen zu sein.
    Michaela, die Männerfresserin, hatte einst über Aodhan gesagt: »Schön, aber kalt, dieser Mann. Trotzdem würde ich ihn gerne besitzen wie einen wertvollen Edelstein. Es gibt niemanden auf der Welt, der Aodhan gleicht .«
    Doch Michaela sah nur die Oberfläche.
    Raphael trat an den Rand des Balkons, der kein Geländer hatte, und suchte mit den Augen die nächtliche Stadt ab. »Was hast du entdeckt ?«
    Aodhan legte die Flügel an, um jegliche Berührung zu vermeiden, als er sich neben Raphael stellte. »Ich verstehe nicht « , sagte er anstelle einer Antwort, »wie Sie leben können, umgeben von so viel Leben .« In jedem einzelnen Wort lag sachliche Neugierde.
    »Viele können nicht verstehen, dass du die Einsamkeit vorziehst .« Er beobachtete, wie einige Engel zur Landung auf den tiefer gelegenen Balkonen ansetzten. Ihre Flügel zeichneten sich vor dem Nachthimmel ab. »Dein Besuch überrascht mich, Aodhan .« Der Engel gehörte nicht ohne Grund zu Raphaels Sieben, doch er war auch verwundet.
    »Es ist … schwierig .« In Aodhans Ausdruck lag eine Art Bekümmertheit, die nicht viele verstanden hätten. »Aber Ihre Jägerin … Sie ist so schwach. Und doch hat sie mit unbeirrbarem Mut gegen die Wiedergeborenen gekämpft .«
    »Es wird Elena amüsieren, dass sie jemandem als Inspiration dient .« Doch seine Jägerin mit ihrem sterblichen Herzen würde auch verstehen, was dieser Schritt für Aodhan bedeutete.
    Aodhan schwieg einen weiteren, langen Augenblick. »Osten « , sagte er schließlich. »Nassir und ich glauben beide, dass der Uralte im Fernen Osten schläft .«
    Da Galen für die Zufluchtsstätte zuständig war, hatte Raphael Aodhan und Nassir die Aufgabe übertragen, nach Hinweisen auf den Aufenthaltsort des Schlafenden zu suchen, der womöglich seine Mutter war. Er hatte jedoch nicht so schnell mit einer Antwort gerechnet. »Warum ?«
    »Jessamy meinte, das Erwachen eines Uralten sei kein Prozess, der sich in ein paar

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