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Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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aus strahlenförmig angeordneten goldenen Federn, die er auf diesem Flügel trug. Für ihn war es ebenso sehr ein Zeichen für seine Verbindung zu Elena wie der Bernsteinring, den er am Finger trug. »Das mag in manchen Situationen eine gute Strategie sein « , er betrachtete die Dinge von ihrem Standpunkt aus. »Wir werden daran arbeiten .«
    Als sie Anstalten machte, die Schwerter aufzuheben, schüttelte er den Kopf. »Nicht heute. Du fängst an, langsamer zu werden .«
    Sie schnitt eine Grimasse. »Du hast recht. Ich werde mich abkühlen und duschen, und dann habe ich noch etwas zu erledigen .« Eine winzige Pause, die er nur bemerkte, weil er sie direkt ansah. »Vielleicht bitte ich Illium später um einige nicht allzu anstrengende Flugübungen – die Sache mit dem Senkrechtstart hat es in sich. Aber ich gebe nicht auf .«
    Er schwieg, bis sie ihre Waffen versorgt hatten und sich zum Duschen auszogen. »Was ist es für eine Sache, die dich so besorgt aussehen lässt, Elena ?«
    Ihr nackter Rücken verspannte sich, ein Schauder lief darüber. »Da ist etwas, das ich dir nicht gesagt habe « , sagte sie. Er legte ihr die Hand in den Nacken und strich mit dem Daumen sanft darüber, als die Worte aus ihr herausbrachen. »Erinnerst du dich an das erste Mal, als du Illium geschickt hast, um auf mich aufzupassen ?«
    »Ja. Es war nach einem Treffen mit deinem Vater – du warst auf dem Weg zu einer Bank .«
    »Da war ein Schließfach für mich. Jeffrey … Ich weiß nicht, warum, aber er hat sie aufbewahrt … « Es war schwer, über die rätselhaften Aktionen ihres Vaters zu sprechen, auch nur daran zu denken. Er hatte sie aus dem Haus geworfen, hatte sie als Abschaum bezeichnet und konnte kein Wort mit ihr wechseln, ohne dass zwischen ihnen bitterer Zorn strömte wie Unmengen vergossener Wein. Aber …
    »Die Sachen meiner Mutter « , flüsterte sie und wandte das Gesicht zu Raphael. »Er hat die Sachen meiner Mutter aufbewahrt. Sie sind in einem Lager draußen in Brooklyn .« Am frühen Morgen war sie über das Gebäude geflogen, hatte sich jedoch nicht überwinden können zu landen. »Ich habe solche Angst, dorthin zu gehen. Denn wenn ich es tue … muss ich mir wieder aufs Neue eingestehen, dass sie mich verlassen hat. Dass sie mich nicht genug geliebt hat, um zu bleiben .«
    Tränen brannten ihr in den Augen, doch sie weigerte sich, sie fließen zu lassen – sie hatte so viel um ihre Mutter geweint. Doch dann wurde sie zornig. »Manchmal hasse ich sie .« Das war ihr größtes Geheimnis, ihre größte Sünde.
    Raphael beugte sich vor, um seine Stirn an ihre zu legen. Was ich für Caliane empfinde, liegt manchmal jenseits von Hass – für das, was sie getan hat, die Gräueltaten, die sie begangen hat. Und dennoch …
    »Ja .« Sie barg ihr Gesicht an seinem Hals. »Und dennoch … «
    Wie sich herausstellte, wurde diese spezielle Wunde an diesem Tag nicht wieder aufgerissen. Als sie aus der Dusche kam, ging piepsend eine Nachricht auf ihrem Handy ein. Mit einem Stirnrunzeln griff sie danach. »Von der Gilde .« Schuldbewusste Erleichterung rieselte ihr über den Rücken, als sie zurückrief und erfuhr, dass sie sich für eine Jagd bereit machen sollte. »Ich komme, so schnell ich kann .«
    Raphael schloss die letzten Knöpfe seines Hemdes, durch die Schlitze für die Flügel fiel es glatt und perfekt über seinen Rücken. »Was sollst du denn für die Gilde tun ?«
    Sie zog sich an. »In Boston ist ein Vampir im Blutrausch unterwegs .«
    »Der Engel, der für dieses Gebiet verantwortlich ist, hätte mir einen Bericht schicken müssen .« Er ging zu seinem Handy und fand eine Nachricht. »Zwei Menschen sind bereits tot .«
    Nachdem sie die Stiefel angezogen hatte, schnallte sich Elena ihre Waffen um, darunter auch Deacons Geschenk. Sie hatte keine Waffen mit eingebautem Kontrollchip, doch da Ransom – der bereits kurz vor Boston war – mit Sicherheit eine haben würde, war das kein Problem. Die Kontrollchips legten den Willen eines Vampirs für einen kurzen Zeitraum lahm und gaben damit dem Jäger die Gelegenheit, die Zielperson unter seine Kontrolle zu bringen – denn unter normalen Umständen töteten die Mitglieder der Gilde nicht.
    Hinrichtungen waren Aufgabe der Engel.
    Da in diesem Fall jedoch Blutrausch im Spiel war, hatten sie die Erlaubnis zur Exekution erhalten, falls sich das Einfangen als zu gefährlich erweisen sollte. »Ransom ist schon fast da, aber er hat keine Verstärkung .« Sie bezeichnete

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