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Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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ErführtesieaneinemriesigenBootshausvorbeiaufeineReihevonLagerhäusernzu,diesieweitvorsichbereitserkennenkonnte.»Undsiehelfensichgegenseitig.
    »Verdammt .« Es kam selten vor, sehr selten, dass Vampire gemeinsam jagten – aber wenn sie es taten … »Wie viele Tote ?«
    »Zweiundzwanzig ist mein letzter Stand .« Ransoms langes Haar, das ihm in einem schmalen Zopf über den Rücken fiel, bewegte sich im Wind, als er ihr Auskunft gab. »Aber das war vor einer halben Stunde .«
    »Sie können nicht trinken, wenn sie sich so schnell bewegen .« Was bedeutete, dass sie einfach nur zum Spaß töteten und damit zur reinsten Plage wurden. »Du hast gesagt, sie helfen einander – handeln sie so, als könnten sie denken ?«
    »Nicht besonders komplex, aber irgendwer oder irgendwas hat sich vermutlich in ihrem Oberstübchen eingenistet. Seltsam, was ?«
    Elena dachte an Ignatius und fragte sich, ob Neha die Nachricht am Ende doch nicht erhalten hatte.
    Eisen in der Luft, kräftig und frisch.
    Ransom hob im gleichen Augenblick die Hand, in dem sie den Geruch witterte.
    Sie hob die Flügel an und zog sie eng an den Körper – was sie nach langem Üben endlich beherrschte – und tat einen langen, tiefen Atemzug.
    Motoröl und Fisch.
    Blut, ranziges Fett, Abwasser.
    Aufplatzende reife Blaubeeren, deren Saft die Erde befleckte.
    Jeder einzelne Geruch konnte vampirisch sein, doch heute brauchte Ransom nicht ihre Nase, sondern den guten, altmodischen Feuerschutz. Sie zog die Waffe, die Deacon für sie entwickelt hatte, und die sie ihren »Klingenbogen « nannte, und ließ sich hinter Ransom zurückfallen, der sie und Venom durch die labyrinthartigen Gänge zwischen den Lagerhäusern führte.
    Etwa eine Stunde zuvor war das Wetter trüb geworden, dahinjagende Wolken verdunkelten die Sonne, und in diesem Augenblick wurde Elena von einem dicken Regentropfen im Nacken getroffen. Sie unterdrückte einen Fluch. Wenn die Vampire beschlossen zu fliehen, würde der Regen als ihr Komplize bereitwillig alle Spuren verwischen. Das hieß, sie mussten die Zielobjekte hier ausschalten – sie zurückzubringen stand einfach nicht zur Debatte, nicht, wenn sie im Rudel jagten.
    Ihre Flügel streiften etwas Spitzes und blieben daran hängen. Sie unterdrückte ein lautes Keuchen, indem sie sich auf die Lippe biss, und hielt kurz inne, um ihren Flügel von dem rostigen Nagel zu befreien. Blut verdunkelte die mitternachtsblauen Federn in der Mitte ihres rechten Flügels, doch sie machte sich mehr Sorgen wegen Tetanus. Im nächsten Augenblick fiel ihr zwar wieder ein, dass sie nicht mehr anfällig für Krankheiten war – trotzdem würde sie in nächster Zeit nicht damit anfangen, sich zum Vergnügen rostige Nägel in den Leib zu rammen.
    Während sie eine Seite der engen Gasse sicherte und Ransom die andere übernahm, warf sie einen Blick hinter sich auf Venom. Der Vampir klebte an ihren Fersen, hielt jedoch genug Abstand, um sie im Kampf nicht zu behindern – nach allem, was sie von seinen Fähigkeiten gesehen hatte, könnte er ihnen sogar nützlich sein.
    Blaubeeren, reife, sehr reife Blaubeeren.
    Sie zischte leise in Ransoms Richtung. Als er sich umdrehte, deutete sie auf ein Lagerhaus, etwa drei Häuser von ihnen entfernt. Sie sah ihn gerade noch nicken, bevor sich der Himmel auftat und Regen über sie ergoss, als hätte dort oben jemand einen riesigen Wasserhahn aufgedreht.
    »Mist « , murmelte sie, warf jede Vorsicht über Bord und rannte zur Rückseite des Lagerhauses, während Ransom zur Vorderseite lief. Sie war nur noch einen guten halben Meter von der hölzernen Tür entfernt, als sie eine Spur von scharfer, beißender Minze in der Luft wahrnahm und auf den nassen Asphalt geschleudert wurde. Die Haut an ihrer Wange wurde aufgeschürft, und sie kam so unglücklich mit der rechten Hand auf, dass sie sich das Handgelenk gebrochen hätte, wenn sie sich nicht instinktiv abgerollt hätte. Dabei knickte einer ihrer Flügel unter ihr ein, und sie hoffte inständig, die brennenden Schmerzen mochten nicht bedeuten, dass sie sich einen seiner zarten Knochen gebrochen hatte.
    Das Gewicht auf ihrem Rücken war im nächsten Moment verschwunden, und sie brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, dass Venom sich den Vampir vorknöpfte, der sie gerade angegriffen hatte. Sie vergewisserte sich kurz, dass er die Oberhand hatte – oh ja – , dann ließ sie ihn mit ihm allein und lief zur Tür. Jetzt konnte sie von drinnen die harten, dröhnenden

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