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Gillian Shields - Der Zauber der Steine

Gillian Shields - Der Zauber der Steine

Titel: Gillian Shields - Der Zauber der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Band 3
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Ich hoffe, du glaubst mir.
    All das geschah im Frühling 1919. Mein Name ist Maria Adamina Melville, und jedes Wort ist wahr, ich schwöre es.
    Wir lasen die Seiten aus Marias Tagebuch bis zum Ende. Schließlich glättete ich die Blätter noch einmal und faltete sie zusammen. Jetzt wusste ich, wohin ich gehen und was ich tun musste. Marias Geschichte hatte mir das letzte Puzzleteil verraten, den unterirdischen Ort, an dem Evie gefangen gehalten wurde. Die Höhlen am White Tor. An diesem Felsturm würden wir die Schwelle zwischen dieser Welt und den dunklen Plätzen unter der Erde finden. Ich liebte und bedauerte Maria für all das, was sie erlebt hatte, aber auf alle Fälle war ich ihr dankbar für ihr Tagebuch.
    »Aber was ist mit diesen Ungeheuern, diesen Kinsfolk, leben die immer noch in den Höhlen?«, fragte Helen. »Oder sind sie nur Werkzeuge meiner Mutter?«
    »Ich weiß es nicht.« Es widerstrebte mir, Helen zu erzählen, dass ich bereits flüchtige Bilder von Marias Peinigern in meinen Träumen gesehen hatte. Maria hatte in ihrem Tagebuch geschrieben, dass Sebastian die Kinsfolk in einen tiefen Schlaf versetzt hatte, aber hatte Velvets Leichtsinn sie vielleicht zu neuem Leben erweckt? Was auch immer einst tief unter der Erde geschlummert haben mochte, konnte erwacht sein, und allein dieser Gedanke lähmte meine Kräfte. Ich hatte keinen Zweifel an Helens Mut, aber vielleicht zweifelte ich an mir selbst. Die Priesterin kannte ich bereits, eine erneute Konfrontation mit ihr machte mir keine Angst, aber die Vorstellung, diese missgestalteten schrumpeligen Kreaturen wiederzusehen, erfüllte mich mit Ekel. Ich fühlte ihre Klauenhände nach mir greifen, so wie sie nach Maria gegriffen hatten. Ich sah ihre hässlichen Fratzen und spürte ihren eisigen Atem des Todes. Ich fühlte, dass sie darauf warteten, mich zu holen.
    Ich hatte verzweifelt versucht, die Geheimnisse zu entschlüsseln, die mich zu Evie führten. Ich wollte sie unbedingt retten, und jetzt, als ich die Lösung in Händen hielt, wusste ich nicht mehr, ob ich dazu überhaupt in der Lage war. Ich blickte über das Tal zum gegenüberliegenden Hügelkamm, wo der White Tor in den Himmel ragte. Tief in meinem Herzen wusste ich, dass ich eine andere sein würde nach der Rückkehr von der Reise in den Untergrund. Aber würde ich überhaupt zurückkehren? Ich ging hinüber zu Starlight, der geduldig wartete, und legte meinen Kopf an seinen Hals. Ich betete um Kraft, mein Vorhaben ausführen zu können.
    Ich war nicht wie Evie. Ich gehörte nicht in eine große romantische Liebesgeschichte. Ich war einfach nur Sarah. Sarah, die beste Freundin im Hintergrund, nichts Besonderes. Die gute alte Sarah, immer bereit, anderen zu helfen. Dazu sind beste Freunde da. Ich hatte versprochen, dass ich alles für meine Schwestern tun würde. Doch das war leichter gesagt als getan. Denn ich wusste nun, dass ich Opfer bringen musste, um Evie zu retten.
    Ich stand vor der schwersten Entscheidung meines Lebens. Weitermachen oder aufgeben.
    »Sarah?«, fragte Helen sanft. »Gehen wir? Auf was warten wir noch?«
    Die letzten Sonnenstrahlen lagen auf dem wilden weiten Land, das Land, das ich so sehr liebte. Ich liebte den Wind auf meinem Gesicht, die schrillen Schreie der Vögel und das Leben und die Geschichte dieser uralten Hügel. Die Felsen, die wie bleiche Knochen unter den Ginsterbüschen und dem Heidekraut lagen, erzählten mir von Kraft und Stärke und Ewigkeit. War ich wirklich stark genug, das alles aufzugeben und mein geliebtes Land vielleicht nie wiederzusehen?
    Und Cal? Angenommen, ich kehrte aus den Höhlen tief unter der Erde nicht wieder zurück? Dann würde er von meinen Gefühlen nie etwas erfahren. Er würde nie wissen, dass ich schwach genug war, um dumm und wütend zu sein und es zu bedauern. Schwach genug, um ihn zu brauchen. Schwach genug, um mich zu verlieben.
    Aber ich hatte es versprochen, und dieses Versprechen durfte nicht gebrochen werden.
    Die Dunkelheit breitete sich langsam über den Moor s aus. Da draußen, unter dem Land, das ich liebte, war Evie versteckt. Das war das Einzige, was zählte.
    Ich hatte mich entschieden. Ich würde alles aufgeben, was mir etwas bedeutete, und mich in die Unterwelt wagen, um Evie zu retten. Ich würde mich nicht umdrehen. Das Tal des Todes war mein Ziel.
    »Ich bin bereit«, sagte ich zu Helen, »lass uns zum White Tor reiten.«
    »Aber nicht allein«, ertönte eine raue Stimme. Es war Cal, der in der Mitte des

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