Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gillian Shields - Der Zauber der Steine

Gillian Shields - Der Zauber der Steine

Titel: Gillian Shields - Der Zauber der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Band 3
Vom Netzwerk:
Mystischen Kräfte des Feuers und des Wassers. Es wird wunderbar sein, deine Macht in mir zu spüren, die süße Rache dafür, dass ihr Sebastian gerettet habt. Aber ihr werdet dieses Glück nicht haben, das verspreche ich euch. Es gibt niemanden mehr, der euch retten kann.
    Helen, du bringst mir die Mystischen Kräfte der Luft, das erste und größte aller Elemente, Atem des Lebens, die Essenz der Schöpfung. Und du, kleine Erdfrau«, fügte sie höhnisch hinzu, »selbst du opferst deine dreckig braune Mystische Kraft der Erde auf meinem Altar. Wenn ich mit meinen Dunklen Schwestern zurückkehre, werden wir die Seelen aus euren Körpern heraussaugen. Ihr werdet wie Laura sein, für immer an eure Herrin gebunden. Bis es soweit ist, werde ich euch bewachen lassen. Von mir treu ergebenen Wesen, die zusammen mit Laura erwacht sind. Ich habe sie in den Schatten um mich geschart. Und am Ende werden sich alle Dinge um mich drehen.«
    Es wurde noch dunkler. Die Priesterin schwebte auf dem Wasser zurück zur Insel, ihr Schatten hüllte die arme Laura ein wie ein schwarzer Mantel und ließ sie unsichtbar werden.
    »Erwacht, Kreaturen der Nacht!«, rief Mrs Hartle. »Bewacht meine Beute.«
    Aus den schwärzesten Schatten war eine Horde missgestalteter Kreaturen aufgetaucht. Mit ihren deformierten Köpfen und den plumpen Körpern wirkten sie wie modellierte Erdklumpen. Um Hals und Handgelenke trugen sie eiserne Ketten. Ihre Haut wirkte ledern, wie mumifiziert. Evie wandte entsetzt den Blick ab, als sie uns einkesselten, aber ich wusste, wem wir gegenüberstanden.
    Die Kinsfolk. Die urzeitlichen gebeugten Kreaturen, die Maria angegriffen hatten.
    Als sie näher kamen, konnte man es riechen: den Duft des Todes. Einige hatten Speere mit Bronzespitzen in den Klauenhänden, andere Keulen. Wieder andere trugen Trommeln und Lederbeutel über ihren Schultern. Als der Anführer Evie mit seinem Speer bedrohte, überlief mich ein kalter Schauer.
    »Dieses Mädchen gehört uns«, schien er zu sagen. Sein schiefer Mund bewegte sich kaum, aber ich verstand seine Gedanken. »Sie lag im Steinbett und schlief im Wasser. Ihr habt sie uns als neue Königin der Kinsfolk versprochen.«
    »Du Dummkopf! Ich bin eure neue Königin!«, rief Mrs Hartle. »Ich habe mit diesem Versprechen eure Gedanken aufgeweckt. Eure einzige Aufgabe ist es, die Gefangene zu bewachen, bis ich bereit bin, mich ihr zu widmen. Sonst nichts! Finger weg von ihr! Achtet auch auf die anderen.«
    »Versprechensbrecherin!«, grunzte er. Die anderen Kinsfolk nahmen dieses Wort auf und stießen mit den Speeren auf den Boden. »Versprechensbrecherin! Wir verfluchen dich, Geistfrau! Verflucht seist du! Verflucht bis in alle Ewigkeit!«
    »Ruhe! Das Mädchen gehört mir!« Die Priesterin hob die Hand und schleuderte einen Feuerpfeil auf einen Kinsfolk. Er begann zu brennen wie eine Fackel und schrie in Todesangst. Dann stürzte er sich in den See, um die Flammen zu löschen. Es trat wieder Stille ein. Das Einzige, was ich sicher wusste, war: Mrs Hartle hatte die Macht, uns alle zu töten.
    »Das Mädchen gehört mir«, wiederholte sie mit eisiger Stimme. »Sie gehören alle mir, genau wie ihr. Achtet auf sie, bis ich zurück bin, sonst werde ich euch bestrafen. Mit Qualen, die selbst ihr euch nicht vorstellen könnt. Die Männer dürft ihr töten, wenn ihr wollt. Seid zufrieden damit.«
    Wieder ertönte missmutiges Murmeln, aber der Anführer verbeugte sich tief: »Die Geistfrau hat gesprochen. Die Kinsfolk haben deine Worte gehört.«
    »Dann tut wie euch geheißen!« Die Priesterin hüllte sich in eine Nebelwolke und verschwand. Mit ihr verschwand auch der lähmende Bann. Die Ketten, die Cal und Josh gefesselt hatten, zerfielen zu Staub, auch wir konnten uns wieder frei bewegen. Wir rückten eng zusammen, während Mrs Hartles Kreaturen ihren Kreis immer enger um uns zogen wie gnadenlose Jäger.
    Ihre scharfen Waffen waren wie eine Mauer, es gab kein Entrinnen. Keinen Ausweg.

Achtundzwanzig
    D ie Kinsfolk attackierten mit unvorstellbarer Kraft und atemberaubendem Tempo. In Windeseile hatten sie Josh und Cal überwältigt und pressten ihnen ihre Feuersteinmesser an die Kehle. Dann reckte der Anführer den Arm in die Höhe, um seinen Speer in Cals Herz zu rammen, und seine Krieger riefen: »Tod! Tod! Tod!«
    »Nein«, schrie ich und warf mich dem Anführer zu Füßen. »Halt! Tut das nicht, ich bitte euch!«
    Er hielt inne und fixierte mich mit seinen schwarzen Schlitzaugen. »Das ist

Weitere Kostenlose Bücher