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Gillian Shields - Die Schwestern der Dunkelheit - 02

Gillian Shields - Die Schwestern der Dunkelheit - 02

Titel: Gillian Shields - Die Schwestern der Dunkelheit - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das heilige Feuer
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erfüllt war von flackerndem Feuer. Harriet schrie und stürzte bewusstlos zu Boden, und Mrs. Hartle tauchte aus dem dicken Qualm auf, schauderhaft dünn und von Narben übersät, aber entsetzlich wirklich. Sie
schnippte mit den Fingern, und der silberne Dolch löste sich aus Harriets Hand und kam in ihre eigene geflogen.
    »Nun, da sind wir wieder«, sagte sie seidenweich. »Die Oberste Mistress und ihre ergebenen Schülerinnen.«
    Wir stolperten erschrocken und benommen zurück. Ich rief fieberhaft in meinem Geist nach Agnes und versuchte, ihr Feuer zu beschwören, um unseren Feind anzugreifen, aber die Oberste Mistress lachte nur, als könnte sie meine Gedanken lesen. Der Dolch blitzte auf, als sie rasch irgendwelche Muster in die Luft zeichnete, und Seile gingen von seiner Spitze aus und banden uns die Hände auf dem Rücken zusammen. Wir sanken vor ihr auf die Knie, und ein Nebel schien meinen Geist und Willen zu dämpfen. Sowohl Feuer als auch Wasser waren außerhalb meiner Reichweite, und ich war Mrs. Hartles hypnotischem Blick hilflos ausgeliefert.
    »Die liebe Evie«, flüsterte sie. »So gütig, so rücksichtsvoll, so bestrebt, die arme, kleine Harriet zu retten – während sie doch die ganze Zeit über mein Geschöpf war und nicht deine Freundin. Oh, du hast mich im letzten Term geschwächt, das gebe ich zu. Eine gute Leistung, höchst beeindruckend.« Sie sprach leichthin, aber ich spürte die Wut wie eine Schlange in ihr, als sie die Narbe in ihrem Gesicht berührte. »Aber obwohl du mich geschwächt hast, war es mir möglich, mich an Wyldcliffes geheimen Orten so lange aufzuhalten, bis du zurückgekehrt bist und dieses armselige Mädchen mitgebracht hast. Es war leicht, in ihren schwachen Geist und Körper einzutreten und ihren Willen zu beugen und sie dazu zu bringen, mir zu gehorchen. Sie hat mich genährt, hat die Tiere geopfert, die ich in uralten Ritualen benutzt habe; ich trank
ihr Blut, bis ich wieder ganz hergestellt war. Und die gute Harriet war auch eine höchst nützliche Spionin. Sie hat herausgefunden, wo du das hier versteckt hattest.«
    Mrs. Hartle fuhr mit der Klinge durch die Luft, und im nächsten Moment hing der Talisman daran und glitzerte im launenhaften Mondlicht.
    »Hätte ich Harriet aufgetragen, dich zu töten, während ich in ihrem Geist gehaust habe, sie hätte es getan. Aber ich wollte mir deinen Tod aufsparen. Bis jetzt.« Die Oberste Mistress lachte triumphierend. »Lass mich dir erzählen, wie ich dich bei jedem Schritt ausgetrickst habe, Miss Johnson. Letzte Nacht bin ich dir nach Fairfax Hall gefolgt, und du hast mich zu Sebastian geführt. Ich hatte lange nach ihm gesucht, aber seine einzige Verteidigung – seine übelkeiterregende Liebe zu dir – hatte mich zurückgestoßen. Sobald er dir jedoch den Rücken gekehrt hatte, waren diese Schutzvorrichtungen zerstört, und es war leicht, ihn zu ergreifen. Er ist nicht mehr mein Meister. Jetzt herrsche ich über ihn, nicht umgekehrt. Danach habe ich Harriet die Schriftstücke zerstören lassen, die Agnes dir hinterlassen hat – ja, ich weiß alles darüber. Ich wusste, dass es dich über alle Maßen wütend machen würde und du dich daraufhin gegen deine arme, schwache Freundin wenden würdest. Dann habe ich sie dazu getrieben, diese Selbstmordnachricht zu schreiben, ebenfalls in dem Wissen, dass die gute, freundliche, edle Evie dem Hilferuf nicht würde widerstehen können. Was für eine kleine märtyrerhafte Heldin! Immer darauf aus, andere zu retten. Und jetzt müsstest du selbst gerettet werden.«
    Sie ragte jetzt über mir auf, und ich zuckte zurück. Ich
fürchtete ihre Berührung. Aber sie wandte sich Sebastian zu und streifte ihm mit einer raschen, geschickten Bewegung den Talisman über den Kopf. Sie lachte, als er sich vor Schmerz wand. »Sebastian wird jetzt keinen Finger mehr rühren, um dich zu retten, Evie. Er wird nie wieder in deine Arme zurückkehren. Er wird dich zerstören, den Talisman erwecken und mich und meine Schwestern für immer vom Tod erlösen.«
    »Nein … nein … nein …«, stöhnte Sebastian. Mrs. Hartle achtete nicht auf ihn, sondern trat zu Helen.
    »Ah, meine Tochter. So treffen wir uns also wieder, hier am Grab der Verräterin«, höhnte sie. »Wieso begrüßt du deine Mutter nicht?«
    Helen riss den Kopf zur Seite. »Du bist nicht meine Mutter! Du bist nie eine Mutter für mich gewesen. Die Luft und der Wind und die Sterne – die sind meine Mutter. Ich verachte dich.«
    Mrs.

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