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Girl

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Titel: Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Thomas
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Bovril zu Gesicht oder unter die Nase bekommen –, folglich beginne ich den Tag mit einer Schale Müsli und einem pochierten Ei.
    Wenn das gesackt ist, beginne ich mit meinen Übungen.
    Ich bin immer ein sportlicher Typ gewesen, also lege ich Wert auf ein tägliches Stretching. Das heisst Beanspruchung der Knie- und Beinsehnen, Entspannung von Rücken und Schulter und so weiter. Mike hat einen Trainingsanzug vorbeigebracht, was bedeutet, dass ich zur Abwechslung mal meine eigenen Klamotten tragen kann.
    Als er letzten Samstag hier vorbeischaute, war es das erste Mal, dass er mich nach der Operation sah. Er entschuldigte sich für seine lange Leitung, indem er sich etwas von zugepackt mit Arbeit‹ in den Bart nuschelte, aber es war klar, dass er sich einfach nur gedrückt hatte.
    Für jemanden in seiner Lage war es bestimmt nicht einfach, und er hielt sich, alles in allem, gar nicht mal schlecht. Ich meine, er gab sich wirklich Mühe, die Konversation in Gang zu halten, indem er von den jüngsten Verletzungen bei Old Trafford berichtete, mir von einem unserer Kumpels erzählte, der kürzlich eine Braut aufgetan hatte, die ganz versessen aufs Blasen war, und darüber lamentierte, dass er Freitag total versackt sei und wie schlecht es ihm heute ginge.
    Ich konnte mich nicht beherrschen, ihn ordentlich aufzuziehen, indem ich ihm ausführlich von meinen Spezial Übungen erzählte. Ich dachte mir, ich lass ihn ein bisschen von der Medizin probieren, die ich seit zehn Tagen zu schlucken hatte.
    »Man nennt das PCs«, sagte ich. »Ich mache übrigens gerade welche. Du kannst es nicht sehen, aber ich kontrahiere zwischendurch mal eben zwanzigmal meinen Pubococcygeus-Muskel. Vaginale Liegestützen, sagt der Doc dazu.«
    Mike sah aus wie vom Hammer geküsst, also machte ich weiter, um ihn total von der Rolle zu bringen.
    »Da unten muss alles hübsch eng und fest werden, damit ich nicht ständig auslaufe. Und außerdem, wenn ich einen kräftigen Muskel aufbaue, kann ich damit das männliche Glied fest in die Zange nehmen – sollte ich eines Morgens aufwachen und zufällig eins bei mir drin finden –, was dem Kerl größere Lust verschafft und, sozusagen als Bonus, mich in die Lage versetzt, sowohl durch labiale als auch klitorale Stimulation zum Orgasmus zu kommen.«
    Mike war Kalkweiß geworden. Weniger redend als keuchend presste er hervor: »Du machst doch jetzt nicht… ich meine, du willst doch nicht… also, du bumst doch jetzt nicht etwa Typen, oder?«
    »O yeah, klar doch… was denkst du? Sobald ich nach Hause komme, werde ich mitten in der Nacht aufwachen und nach Kerlen stöhnen.«
    Eine Sekunde lang glaubte ich, er war nahe dran, mir das abzukaufen, also machte ich seiner Qual ein Ende. »Stell dich nicht so saublöd an. Sobald das zweite Gutachten vorliegt und ich alles in die Wege geleitet habe, kommt mir ein Schwanz nur noch außen dran, aber auf gar keinen Fall bei mir rein. Inzwischen muss ich wohl oder übel mit diesen Übungen weitermachen. Ich mache Anspannungs- und Dehnübungen, Beckenkreisen, Beckenschwung, Kombinationsübungen und all solchen Kram. Ich bin bald soweit, dass ich mir unten einen Bleistift reinstecken und damit meinen Namen auf den Boden schreiben kann.«
    »Ich habe mal meinen Namen in den Schnee gepinkelt«, sagte Mike. »Ist mir fast der Schwanz bei abgefroren.«
    Wir lachten wie in alten Zeiten. Yeah, alles würde schon wieder werden. Ich wusste es.
    Also zurück zu meinem Tagesablauf. Nach den Übungen lese ich ein bisschen bis zum Mittagessen. Dann gönne ich mir ein Mittagsschläfchen, und nachmittags empfange ich Besuch. Mum und Dad sind ein paarmal hier gewesen, und ein paar Jungs aus dem Büro haben sich auch blicken lassen, total eingeschüchtert und perplex. Na, so geht es beim ersten Mal jedem.
    »Wir haben dir Blumen mitgebracht«, meinte einer. »Ich hoffe, sie gefallen dir … nicht dass wir dich für eine Frau oder so was halten … Gott bewahre. Wir dachten nur, sie würden sich gut in deinem Zimmer machen.« Sie standen blöde um mein Bett herum, stöhnten mir was vor, wie toll die Aussicht aus meinem Fenster sei, und benahmen sich wie die Tiere, wenn Jackie auf dem Flur vorbeiging … »Ein richtig heißer Ofen, was?«
    »Boh, ey? Bei der hätte ich nichts gegen eine Spermientransfusion, he?«
    Du meine Güte, dachte ich, war ich jemals so primitiv wie die?
    Lorraine ist auch vorbeigekommen. Ich entschuldigte mich für mein Benehmen bei ihrem ersten Besuch. »Schon

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