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Girl

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Titel: Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Thomas
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Meine Schwägerin beispielsweise. Sie und ihre Freundinnen, der klassische Fall von Ehefrau mit Kindern. Man kommt sich vor wie auf einer Gynäkologen-Tagung, wenn sie über ihre Geburtserlebnisse und Kindererziehung reden. Kaiserschnitte und verhärtete Brustwarzen bis zum Abwinken. Aber nie auch nur ein Wort über einen gesunden Beischlaf.
    Ich sag ihr immer, das liegt nur daran, dass bei ihnen in der Richtung nichts mehr läuft, worüber sie reden könnten. Dafür hält sie mich für eine Nutte. Aber ich weiß, wie liebend gern sie mitreden würde.«
    »Muss ich auch von mir erzählen?« fragte ich. »Ich habe da nämlich nicht viel zu bieten. Ich meine, ich hatte keinen Sex, ich habe nicht einmal mehr jemanden geküsst, seit…«
    »Keine Angst. Hör einfach nur gut zu. Betrachte es als einen Teil deines Lernprogramms. Eines kann ich dir versprechen. An einem Abend mit Judy und mir wirst du mehr lernen als in einem ganzen Monat bei diesen blöden Kursen, wo du ständig hinrennst.«
    Punkt halb acht stand ich also bei Lorraine vor der Tür. Ich kam mir vor wie jemand, der um Aufnahme in einen elitären Club bittet – die Geheimloge der Frauen, die über Sex reden. Zuerst gingen wir auf ein paar Drinks in eine Weinbar um die Ecke – um warm zu werden, wie Judy sagte –, dann kehrten wir nach einem Abstecher in den Pizza-Flut und einen Getränke Shop ins Apartment zurück.
    Während des Essens wurde nicht viel geredet, nur so der übliche Smalltalk über die Arbeit und gemeinsame Bekannte. Aber nachdem die Teller abgeräumt waren und wir unsere Gläser neu gefüllt hatten, fing Judy plötzlich an: »Also, meine rechte Titte schmerzt fürchterlich; sie fühlt sich an, als ob eine Herde Büffel drüber getrampelt wäre. Echt höllisch.«
    »Wie kommt das?« fragte Lorraine.
    »Oh, Pete hat sich mal wieder total dämlich angestellt, wie so üblich.« Sie nahm einen grossen Schluck Wein.
    »Los…«, sagte Lol. »Mach’s nicht so spannend. Was ist passiert?«
    »Also, gestern Abend lagen wir im Bett, na ja, und machten es. Er hatte seine Hand auf meiner Titte, und es fühlte sich richtig toll an. Ich legte also meine Hand darüber, um ihm zu zeigen, dass es mir gefiel. Und dann fängt er plötzlich aus irgendeinem Grund an, mich durchzukneten, als ob ich ein Stück Teig oder sonst was wäre. Ich meine, ich hatte wirklich Angst, er würde gleich das Nudelholz rausziehen und mich richtig plattwalzen.«
    Lol brüllte vor Lachen, was Judy in gespielte Wut versetzte, da sie sich selbst nur schwer zusammenreißen konnte. »Hör auf zu lachen!« sagte sie. »Du bist meine Freundin, da verlange ich Mitgefühl von dir, du kaltherzige, dumme Kuh!«
    Lorraine gelang es nur mit Mühe, einmal tief durchzuatmen und eine ernste Miene aufzusetzen. »Was meinte er denn da zu tun?« fragte sie.
    »Herr im Himmel, ihr werdet es kaum glauben. Er dachte, ich hätte es gem.«
    »Wie bitte …?«
    »Na ja, heute Morgen habe ich ihm gesagt, dass das wirklich zu viel des Guten war. Er habe mich grün und blau gequetscht. Und er blickte mich bloß wie ein begossener Pudel an, als ob
ich ihm
wehgetan hätte. Und er sagt, er hätte geglaubt, ich hätte es gern gehabt.«
    Lorraine schüttelte den Kopf. »Männer lassen doch nichts unversucht, dir die Schuld in die Schuhe zu schieben.«
    »Er behauptete«, erklärte Judy, »dass ich seine Hand genommen und sie auf meine Brust gepresst habe. Also habe er geglaubt, eben das wollte ich ihm damit sagen: fester zuzudrücken. Er sagte, er habe mich nur richtig anmachen wollen.«
    Ich war total perplex. Ich hätte genau wie Pete reagiert. Mich beschlich das niederschmetternde Gefühl, dass ich mich die ganzen Jahre über für einen Supertypen im Bett gehalten hatte, ein echter Don Juan, während sich die Frauen untereinander gänzlich andere Dinge über mich erzählten. Ich meine Pete. Er war ein netter Kerl. Ich schüttete mir ein neues Glas Wein ein.
    Glücklicherweise waren die beiden Frauen zu sehr in ihr Gespräch vertieft, um zu bemerken, wie schweigsam ich geworden war. Als nächstes war Lorraine an der Reihe.
    »Es ist eine Quälerei, wenn Männer wie blöde loslegen. Ich meine, natürlich halten sie sich für Mr. Joy of Sex höchstpersönlich, und dann rubbeln sie gänzlich einfallslos an dir herum. Da kann sogar der Ritt auf einer Waschmaschine aufregender sein.
    Jedes Mal, wenn ihre Finger auch nur in die Nähe deiner Klitoris kommen, wollen sie Schreie der Erregung hören. Dabei wäre ein

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