Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!
»Zach, das sind sehr gute Freundinnen von mir. Das ist Lucy Rothschild-McIntyre, sie schreibt Krimis.« Als Nächstes deutete sie auf Clare. »Das ist Clare Vaughan, sie verfasst historische Liebesromane, und das ist Maddie Jones, sie schreibt True Crime.«
»Adele hat mir schon von Ihnen erzählt, und es ist mir eine Ehre, Sie persönlich kennenzulernen.« Er knöpfte seinen Mantel auf und schüttelte ihn ab, als wollte er länger bleiben. Unter
dem Mantel trug er ein weiß-blau gestreiftes Oberhemd, das er in seine Levi’s gesteckt hatte. »Mächtig kalt, nicht?«
»Ja.«
»Aber noch zu ertragen.«
Maddie legte den Kopf schief und sah ihn an. »Es war schon mal kälter.«
»Ich hab keinen anständigen Schneesturm mehr erlebt, seit ich aus Denver weggezogen bin. Hätte nie gedacht, dass es mir fehlen würde.« Er lächelte, und die plötzliche Testosteron-Zufuhr im Raum brachte die normalerweise so kühlen Köpfe ihrer Freundinnen ganz schön durcheinander. Die Spannung ließ nach, und sie erwiderten Zachs Lächeln. Während Adele seinen Mantel in den Wandschrank hängte, erkundigten sich die Mädels nach seinem Flug und der Landung im Schneetreiben.
Dann kam Maddie zur Sache. »Adele ist schwanger. Was haben Sie vor?«, fragte sie streng, als wäre sie Adeles Vater.
Zach lächelte. »Das geht nur Adele und mich etwas an.«
Maddie nickte und sammelte ihren Kram zusammen, um zu gehen. Auf dem Weg nach draußen legte sie die Hand auf Adeles Schultern und sah ihr in die Augen. »Hast du den Elektroschockstift, den ich dir geschenkt habe?«
Adele runzelte die Stirn. »Irgendwo.«
»Hol ihn und das Tränengas.« Sie sah vielsagend zu Zach. »Wenn er sich danebenbenimmt, setz ihn außer Gefecht.«
Adele wusste, dass Maddie Witze machte - meistens.
Lucy ging als Nächste hinaus. »Wenn du was brauchst, ruf an.«
»Mach ich.«
Dann war Clare an der Reihe. »Ich hab dich lieb.«
»Ich weiß.« Sie umarmte sie zum Abschied. »Ich dich auch.« Sie winkte ihren Freundinnen noch ein letztes Mal zu, schloss die Tür hinter ihnen und lief zurück ins Wohnzimmer. Zach stand am Kamin und betrachtete die Fotos auf ihrem Sims.
»Ich bin nicht abgehauen, Zach. Ich hatte die ganze Zeit vor, nach Cedar Creek zurückzukommen.«
»Wann?« Er stellte einen Bilderrahmen zurück und sah sie forschend an.
»Ich weiß nicht genau.«
»Findest du nicht, du hättest vor deiner Abreise mit mir reden sollen? Findest du nicht, dass du mich über deine Pläne hättest informieren sollen?«
»Vielleicht.« Ratlos rieb sie sich das Gesicht. »Aber ich musste einfach weg, um nachzudenken. Ich bin durcheinander und verängstigt, und ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin fünfunddreißig, und so was ist mir noch nie passiert.« Sie schluckte die Tränen hinunter, obwohl sie am liebsten den Kopf auf Zachs Brust gelegt und geweint hätte. Was natürlich unmöglich war. »Ich komme mir so dumm vor, dabei hab ich alles getan, außer enthaltsam zu sein, um nicht schwanger zu werden. Ich weiß, dass du mir nicht glaubst, aber ich weiß nicht, wie das passieren konnte.«
Er sah sie ernst an und sagte: »Ich glaube dir.«
Endlich. Aber das war kein großer Trost.
»Ich hätte es besser wissen müssen. Ich wusste es besser, aber ich war zu sehr damit beschäftigt, ein Arsch zu sein. Es tut mir leid.«
Die Entschuldigung haute sie von den Socken, und ihr armes, irregeleitetes Herz interpretierte zu viel hinein. »Tja«, sagte sie und verschränkte die Arme, »das sollte es auch.«
»Ob du es glaubst oder nicht, ich bin nicht hier, um mit dir zu streiten.«
Sie runzelte die Stirn. Fast wäre sie drauf reingefallen. »Du bist nur hier, um zu sehen, ob ich eine Abtreibung hatte.«
»Obwohl mir der Gedanke durchaus gekommen ist, ist auch das nicht der Grund, warum ich hier bin.«
»Warum dann? Hättest du nicht einfach anrufen können?«
»Klar, aber ich muss dir etwas sagen, und das solltest du von mir persönlich hören, und nicht übers Telefon.« Er trat auf sie zu. »Du hast gesagt, um treu zu sein, muss ein Mann seine Frau lieben. Ich hab darüber nachgedacht, und du hast recht. Devon war egal, mit wem ich zusammen war, und ich hab sie nicht geliebt.« Zach verstummte und sah ihr in die Augen. Er atmete tief durch und sagte: »Bei dir ist das was anderes. Ich liebe dich, Adele. Um dir das zu sagen, bin ich den ganzen weiten Weg gekommen. Ich liebe dich.«
Sie blickte zu ihm auf, und ihr Herz zog sich schmerzlich
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