Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!
mehr von dir erwarten als Devon. Geld ist zu simpel. Ich würde etwas erwarten, das du mir vermutlich nicht geben kannst.«
»Und das wäre?«
»Ich würde erwarten, dass du mir treu bist.«
»Und du glaubst, dass ich das nicht kann?«
Sie schüttelte den Kopf. »Zum Treusein muss ein Mann einen Grund haben.«
»Ach ja?«, spottete er. »Und welchen?«
»Er muss seine Frau lieben.«
Zach sah zu, wie Tiffany lustlos ihre Ravioli auf dem Teller hin und her schob. Sie hatte nur die Hälfte ihrer Fleischtaschen mit Salat aufgegessen und zog jetzt Muster in der Sauce.
»Bist du fertig?«, fragte er.
Sie nickte, ohne aufzublicken.
»Ich muss etwas Wichtiges mit dir besprechen.«
»Geht es um Adele?«
»Ja.«
»Ich will nicht über sie reden.«
Verdammt, Zach eigentlich auch nicht. Nicht mit Tiffany. Nicht, bevor er seine Gedanken geordnet hatte, aber vermutlich war es so besser, als wenn sie es von Kendra erfuhr. »Sie bekommt ein Baby.«
Die Gabel hielt inne, und Tiffany schaute endlich auf.
»Zwei Babys sogar.«
»Von dir?«
»Ja.«
Ihre großen grünen Augen wurden vor Entsetzen rund. »Ihr hattet...« Sie verstummte und buchstabierte das Wort: »S, E, X?«
»So werden Babys normalerweise gemacht.«
Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und sah ihn an, als hätte er sich in einen Perversen verwandelt. »Igitt! Das ist so... eklig.« Sie schnappte nach Luft und sperrte fassungslos den Mund auf. »Dabei seid ihr nicht mal verheiratet.«
Gott, er kam sich vor wie ein Sünder. Ein perverser Sünder.
»Wie konntest du nur?«
Er stand auf und räumte die Teller ab. »Ich bin ein erwachsener Mensch, und Erwachsene tun das eben manchmal. Eines Tages wirst du es verstehen.«
»Du bist eklig.«
Und zur Krönung, dachte er, während er aus dem Esszimmer
ging, fand seine Tochter ihn auch noch eklig. Er stellte die Teller auf der Theke ab und stützte sich auf den kalten Granit. Wie kam es, dass sein Leben völlig im Arsch war? Gerade, als es seit Langem wieder besser gelaufen war, tat sich unter ihm ein gähnender Abgrund auf. Gott, er gäbe alles dafür, sein Leben von vor ein paar Wochen zurückzubekommen, als alles so super gelaufen war. Als er die Staatsmeisterschaft gewonnen hatte und sich entspannt zurücklehnen konnte. Als er sich darauf freute, Adele jeden Morgen zu sehen, mit ihr zu schlafen und sich danach eine Waffel mit ihr zu teilen.
Wie hatte ihm das ein zweites Mal passieren können? Nach dem ersten Mal hatte er seine Lektion gelernt und bei Adele aufgepasst. Sogar nachdem sie ihm erzählt hatte, dass sie eine Spirale trug, hatte er immer ein Kondom benutzt.
Er dachte an ihr Gesicht, als die Ärztin sie untersuchte. Sie hatte so blass und müde ausgesehen. Als sie vom Untersuchungstisch gerutscht und in ihren pinkfarbenen Slip geschlüpft war, hatte er befürchtet, dass sie gleich umkippte, und sie am Arm gepackt, damit sie nicht hinfiel. Er hatte gegen das Bedürfnis angekämpft, sie an sich zu drücken und ihr zu versichern, dass alles wieder gut würde. Aber er hatte es nicht getan. Es würde nicht alles wieder gut.
Zwillinge . Er konnte sich nicht mal ein Baby vorstellen, ganz zu schweigen von zweien . Er wollte nicht noch mehr Kinder. Verdammt, die Hälfte der Zeit hatte er keinen Schimmer, wie er mit dem Kind, das er schon hatte, umgehen sollte. Er wollte auch keine Ehefrau. Er hatte gar nicht vorgehabt, eine Heirat als Option vorzuschlagen, doch als sie weinend im Escalade gesessen hatte, weil sie so dick wie ein Wal würde, hatte er sich verantwortlich gefühlt. Sie hatte ihm vorgeworfen, sie geschwängert zu haben und sich dann so aufzuführen, als sei er der Leidtragende. Was zum Teil stimmte, und ein paar Sekunden
hatte er sich gefühlt wie vor vierzehn Jahren, als Devon ihm eröffnet hatte, dass sie schwanger war. Wie damals hatte er auch Adele einen Heiratsantrag gemacht, doch anders als Devon hatte Adele ihn glattweg abgewiesen. Er sollte sich beglückwünschen.
Ich bin schwanger, nicht dämlich. Ich werde nicht zwei Fehler auf einmal machen , hatte sie gesagt. Du liebst mich nicht, und ich will mir nicht obendrein noch eine schlechte Ehe einbrocken. Er sollte in der Endzone einen Siegestanz aufführen, aber ihm war nicht nach Feiern zumute. Gib es zu, du willst mich doch genauso wenig heiraten wie damals Devon. Er hatte überhaupt nicht über eine Heirat nachgedacht - egal mit welcher Frau. Ob sie nun Zwillinge von ihm bekam oder nicht. Er wusste noch, wie er sich bei
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