Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!
knallharte Mannschaft, und sie werden antreten, um zu gewinnen. Aber unsere Jungs sind auch knallhart, und letztlich kommt es darauf an, wer es mehr will. Ich wette, das sind wir. Ich wette, dass wir das Herz, den Schneid und die Ehre haben, den Amarillo-Jungs zu zeigen, wie wir hier unten in Cedar Creek Football spielen.« Die Menschen sprangen von den Sitzen, jubelten, brüllten und schüttelten die erhobenen Fäuste wie bei einem Rockkonzert.
Zach drehte den Kopf und sah in Adeles Richtung. Sein Blick glitt von Weitem über sie hinweg, nur um jäh zu ihr zurückzukehren, als sei er ein Magnet und sie ein glänzendes Stück Metall. Er wartete ein paar Sekunden, bis sich der Lärm legte, bevor er fortfuhr: »Ich weiß, dass die Jungs es zu schätzen wüssten, wenn ihr morgen Abend alle nach Lubbock fahrt und uns unterstützt.« Er richtete den Blick auf die Reihe vor ihr und hob die Hand. »Nochmals danke, dass ihr heute Abend gekommen seid.«
Sein lässiger, selbstbewusster Gang trug ihn zurück zur Bank, und er griff nach seiner Mütze. Während er sich niederließ, setzte er sie wieder auf. Dann beugte er sich zur Seite, um zu hören, was einer seiner Assistenztrainer zu sagen hatte. Die Stallionettes stürmten die Halle, und Adele zückte die Kamera. Sie filmte Kendra, die sich zu »Bye, Bye, Bye« von ’N Sync die Seele aus dem Leib tanzte, und jubelte nach dem Auftritt am lautesten.
Als Nächstes kamen die Cougar Cheerleaders, hüpften wie
angestochen durch die Gegend und riefen ihre Cheers. Sie vollführten massenweise Flickflacks und bildeten eine beeindruckende Pyramide. Durch das Gebilde aus Armen und Beinen wurde Adeles Aufmerksamkeit auf Zach gezogen. Obwohl sie seine Augen nicht erkennen konnte, wusste sie, dass er sie ansah. Sein Gesicht war angespannt, und er hatte die Zähne zusammengebissen. Hätte sie ihn besser gekannt, hätte sie ihn für wütend gehalten, aber sie kannte ihn nicht. Überhaupt nicht.
Nachdem die Cheerleader dem Publikum weitere fünfzehn Minuten eingeheizt hatten, rannten sie aus der Halle, und die Football-Spieler folgten und klatschten sich auf dem Weg nach draußen ab. Die Zuschauerränge leerten sich langsam, und Adele drängelte sich zu Kendra durch, die in einem Gewühl aus Tänzerinnen und deren Müttern stand. Sie erkannte Cindy Ann Baker von der Grillparty bei Zach.
»Bist du so weit?«, fragte Adele ihre Nichte.
»Können wir nicht noch ein Eis essen?«
Sie warf einen Blick hinter sich und entdeckte Zachs Schirmmütze. Er war umringt wie ein Superstar, und vermutlich war er das auch. »Ich muss heute Abend arbeiten«, wandte sie ein, was nicht mal gelogen war. Sie hatte am Vormittag nicht viel geschafft und musste es am Abend nachholen.
»Bitte«, bat Kendra. »Die Mädchen bleiben alle noch.«
»Wir bringen sie nach Hause«, bot Cindy Ann an. »Gehen Sie ruhig arbeiten, bevor Sie noch zu spät kommen.«
»Danke.«
»Sie arbeitet zu Hause.« Kendra nahm ihre Tasche. »Sie kann nicht zu spät kommen.«
Zwischen Cindy Anns hellblauen Augen erschien eine kleine Falte. »Was machen Sie denn?«
»Ich bin Schriftstellerin.«
Cindy Ann erstarrte, und ihre Augenbrauen schossen bis
zum Anschlag hoch. »Oh mein Gott! Sie sind Adele Harris, stimmt’s?«
Es war nicht so, als würde Adele jeden Tag wiedererkannt. Oder gar besonders oft, aber sie hatte doch eine ziemlich große Leserschaft. »Ja.«
»Neulich auf der Party sind Sie mir schon so bekannt vorgekommen. Aber als Sie sagten, Sie wären auf die Cedar Creek gegangen, dachte ich, dass ich falschliege, weil ich erst vor ein paar Jahren aus Alabama hergezogen bin.« Sie legte fassungslos die Hand auf die Brust. »Ich hab alle Bücher von Ihnen gelesen. Am besten gefallen mir die mit den Brannigan-Feen. Aber Ihre Raumschiff-Avalon-Serie finde ich auch toll.«
»Danke schön. Freut mich, dass sie Ihnen gefallen.« Normalerweise blieb sie lieber inkognito. Zu Hause wusste im Laden an der Ecke keiner, wer sie war, und das gefiel ihr so. Es gefiel ihr, dass sie sich schnell mal einen Batzen Schokolade und eine Schachtel Tampons holen konnte und dabei echt scheiße aussehen durfte.
»Woran arbeiten Sie momentan?«, wollte Cindy Ann wissen.
Bevor Adele antworten konnte, näherte sich Joe Brunner. »Hallo, Ladys.«
»Hallo, Joe.« Cindy Ann lächelte den Assistenztrainer an. »Wussten Sie, dass Adele Bücher veröffentlicht hat?«
»Nein. Was schreiben Sie denn?«
Zach bat die Eltern, die ihn umringten, ihn zu
Weitere Kostenlose Bücher