Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!
mit einem dröhnenden Ton und marschierte durch zwei entgegengesetzte Türen hinaus. Als sie weg war, sah Adele sich suchend nach Kendra um und entdeckte sie am anderen Ende der Halle, wo sie in einer der unteren Reihen vor der Football-Mannschaft saß. Sie trug ihren schwarzen fußfreien Gymnastikanzug, eine violette Glitzerweste und Tanzschuhe
aus weichem Leder. Ihr dunkles Haar war im Nacken zusammengebunden, ihr Mund tiefrot geschminkt.
Seit Kendra wusste, dass ihre Mannschaft in der Highschool vortanzen durfte, war sie das reinste Nervenbündel gewesen. Wenn sie nun ihre Glitzerweste nicht mehr rechtzeitig bekam? Wenn sie nun eine tour jeté machte, wenn eigentlich ein Stag Leap dran war? Wenn sie nun den Zuschauern keine »Energie« vermittelte? »Energie« spielte in der Welt der Tanzmannschaft anscheinend eine große Rolle, denn Kendra grübelte viel darüber.
Adeles Blick schweifte über die Reihe der Football-Spieler in ihren Mannschaftstrikots zum Trainer, der ganz hinten saß. Zach trug ein langärmliges schwarzes Polohemd und eine dunkelgrüne Ballcap, die einen Schatten über seine Augen warf. Er stützte sich mit den Unterarmen auf die Oberschenkel und konzentrierte sich auf die Mitte der Halle, wo jetzt ein Mann mit einem weißen Cowboyhut und Stiefeln zum Mikrofon griff.
»Hallo, Cougars! Für diejenigen von euch, die es nicht wissen, ich bin Rektor Tommy Jackson.« Beifall erklang, der vereinzelte Buhrufe größtenteils übertönte. »Wir sind heute Abend zusammengekommen, um unsere Football-Mannschaft zu unterstützen und sie zum Sieg morgen Abend anzufeuern.« Adele lief weiter in die Halle hinein, während der Rektor den Sponsoren und den Schülern und Lehrern dankte, die die Banner aufgehängt und die Plakate gemalt hatten. Adele suchte sich einen leeren Platz und setzte sich.
»Die Sponsoren waren so liebenswürdig, das Eis zu stiften, das es direkt nach der Kundgebung in der Cafeteria gibt. Also geht nachher alle in diese Richtung.« Er verstummte, nahm seinen Hut ab und enthüllte einen dunklen Haarkranz. »Vor anderthalb Jahren, als Trainer Wilder unerwartet verstarb, wussten wir nicht, was aus unserem Football-Programm werden
sollte. Wir hatten ein paar mächtig gute Assistenztrainer, aber keiner war qualifiziert, die Arbeit des Cheftrainers zu übernehmen. Doch dann machte jemand«, er schaute zur Spielerbank, »- ich glaube, das warst du, Joe - den Vorschlag, einen Mann zu fragen, der so gut mit einem Football umgehen kann wie kein anderer, ob er nicht einspringen und uns helfen wollte.« Die Menge tobte, schrie und trampelte vor Begeisterung. Die Zuschauerränge bebten, und Zach schaute verlegen zu Boden. Die Schirmmütze verdeckte seine obere Gesichtshälfte, und der dunkle Schatten lag knapp über seiner Oberlippe. »Also, Applaus für den Mann, der uns den ganzen Weg bis zur Staatsmeisterschaft führen wird! Coach Zzzz!«
Die Menge wurde noch lauter, rief im Sprechchor seinen Namen und brachte die Luft vor Spannung zum Knistern. Zach erhob sich, zog seine Mütze ab und warf sie auf die Bank. Während seine langen Beine ihn zur Mitte der Halle trugen, fuhr er sich durch die blonden Haare.
»Okay, alle zusammen. Beruhigt euch mal kurz«, fing er an, die Ruhe in Person. Er schnappte sich das Mikrofon und passte es seiner Größe an. »Zunächst möchte ich euch allen danken, dass ihr heute Abend hergekommen seid und uns eure Unterstützung zeigt. Ich weiß, dass das den Jungs viel bedeutet.« Er stemmte lässig die Hände in die Hüften und verlagerte das Gewicht auf einen Fuß. »Wir sind alle mächtig froh, dass Don heute Abend sein Trikot tragen kann.« Die Zuschauer applaudierten lautstark, und er beugte sich näher zum Mikro.
»Ich hab erst heute Nachmittag mit seinen Ärzten gesprochen, und er kann nächstes Jahr wieder spielen. Als Don ausgefallen ist, wurden Unkenrufe laut, dass wir für diese Saison erledigt wären, aber das hab ich nie geglaubt. Don ist ein verdammt toller Spieler mit einer großen Zukunft, aber wir haben viele Jungs in dieser Mannschaft, die Football spielen können.
Die hochmotiviert zu jedem Training kommen und mir 110 Prozent geben. Die zu den Spielen kommen und ihr Blut auf dem Feld lassen. Ich bin stolz auf jeden Einzelnen von ihnen, und ich möchte den Müttern und Vätern danken, die sie so gut erzogen haben.« Er richtete sich wieder auf, während die Menschenmenge schrie und jauchzte.
»Ich will euch nicht anlügen. Amarillo ist eine
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