Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!
neue Schule?«
Kendra warf Adele einen Blick zu und rollte mit den Augen. »Nick gehört zu den Jonas Brothers. Sie singen ›Hold On‹.« Sie sagte zwar nicht Du Dummie!, aber es fehlte nicht viel.
Unter Adeles Hand trat das Baby wieder zu, und es kam ihr vor, als hätte es etwas losgetreten, das auf ihr lastete. Etwas, worüber sie in letzter Zeit nicht viel nachgedacht hatte, weil es in ihrem Leben seit Jahren keinen Mann mehr gegeben hatte.
Ja, Mr. Z ist süß. Für einen alten Knacker. Zach war genauso alt wie Adele. Sie ließ die Hand sinken und lief nachdenklich zum Bett. Von dort aus beobachtete sie, wie Kendra und Sherilyn miteinander sprachen und lachten, während sie versuchten, das Baby zu Bewegungen zu animieren.
»Da war es wieder«, rief Kendra mit einem breiten Grinsen.
Während sie Sherilyn dabei zusah, wie sie die Bewegungen ihres Babys ertastete, und Kendra, wie sie den Bauch ihrer Mutter streichelte, schoss Adele durch den Kopf, dass sie eine Familie vor sich hatte. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass William, das A-loch, sich unerlaubt von der Truppe entfernt hatte.
Das wollte Adele auch. Sie hatte sich schon immer eine Familie gewünscht. Solange ihre Freundinnen noch Single gewesen waren, hatte sie sich einreden können, dass ihr noch genug Zeit blieb. Doch dann hatten die Mädels nach und nach geheiratet, standen kurz vor der Ehe oder gründeten ihre eigenen
Familien. Adele wollte auch eine. Einen Mann, der sie und ihre Kinder liebte. Kinder, die heranwuchsen und an einem Tag Waffeln forderten, nur um sie am nächsten Tag anzusehen wie einen Schwachkopf und steif und fest zu behaupten, dass sie Waffeln verabscheuten.
»Der war kräftig!« Sherilyn lachte.
Und doch war es nicht so, als würde Adele dort stehen, ihre Schwester beobachten und auf einmal das Ticken der biologischen Uhr hören. Es war mehr wie ein flüchtiger Blick in die Zukunft.
Du hast immer noch Zeit , erinnerte sie eine leise Stimme in ihrem Kopf. Aber hatte sie das wirklich? Das redete sie sich gern ein, aber sie war jetzt fünfunddreißig und hatte seit drei Jahren kein anständiges Date mehr gehabt. Sie war verflucht oder verrückt, und wie standen die Chancen, einen Mann zu finden, der eine Verrückte oder eine Frau heiraten wollte, die unter einem Fluch stand?
Gut. Verrückte fanden immer zueinander. Wie Bonnie und Clyde. Ozzy und Sharon. Whitney und Bobby . Okay, also wie standen die Chancen, einen netten, normalen Mann zu finden, der eine Verrückte oder eine Frau heiraten wollte, die unter einem Fluch stand?
Nicht so gut. Und sie wollte nicht ganz bewusst ein Kind allein großziehen. Manche Frauen taten das und kriegten es gut auf die Reihe. Sie fand nur, dass das nichts für sie war. Vielleicht änderte sie in ein paar Jahren ihre Meinung, aber im Moment wollte sie das volle Programm.
»Am Donnerstag findet abends eine Fan-Veranstaltung in der Highschool-Sporthalle statt, und die Stallionettes tanzen da«, verkündete Kendra stolz und riss Adele aus ihren Grübeleien.
»Warum hält die Junior High denn eine Fan-Veranstaltung an der Highschool ab?«, wollte Adele wissen.
»Weil es die Football-Fan-Veranstaltung der Highschool ist.« Kendra warf Adele einen fragenden Blick zu. »Du filmst doch wieder, oder?«
»Na klar.«
Kendra nahm die Hände vom Bauch ihrer Mutter und wippte aufgeregt auf den Fußballen. »Die Tanzmannschaft der Highschool musste zu einem Wettkampf, und da haben sie uns gefragt. Es ist echt cool, dass wir am Abend vor dem Playoff-Spiel in Cedar Creek auftreten dürfen!«
Kendra wieder beim Tanzen zuzusehen - sehr cool. Zach wiederzusehen - ziemlich uncool.
In der Sporthalle von Cedar Creek wehten grün-goldene Banner von den Dachsparren. Seit Adeles letztem Besuch waren die nun voll besetzten Zuschauerränge grün-golden gestrichen worden, ein sehr aggressiv wirkendes, neues Puma-Logo verschönte den Holzfußboden, und an der Wand prangten ein paar neue Meisterschaftstitel.
Adele stand mit Sherilyns Handycam in ihrer Schultertasche in der Tür. Die Cedar-Creek-Blaskapelle hatte sich mitten in der Halle aufgestellt, und die Cheerleader hüpften zum Dröhnen der Hörner und den Trommelschlägen des Schullieds umher. Adele hielt sich nicht für besonders sentimental, doch als sie die altvertraute Melodie hörte, überkam sie ein Hauch Nostalgie. Als blätterte sie in einem alten Fotoalbum und stieße dabei auf ein Foto ihres ersten Hundes Hanna.
Die Blaskapelle schloss
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