Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!
entschuldigen, und stellte sich neben Don.
»Lass es langsam angehen«, warnte er ihn. »Ich will, dass du in der nächsten Saison wieder hundertprozentig fit bist.«
Don schob sich die Krücken unter die Arme und hüpfte auf einem Bein davon. »Ich hasse es, ständig rumzusitzen und nicht spielen zu können«, murrte er missmutig.
»Es ist doch nur eine Saison.« Aber im Football-Geschäft war das viel, und das wussten sie beide. »Nur ein paar Spiele, wenn man es sich überlegt.«
Sie kamen an Joe vorbei, der mit Cindy Ann und Adele quatschte. Unter seiner Schirmmütze warf Zach Adele einen Blick zu, die dort in einer Jeans stand und denselben weißen Pulli mit dem Reißverschluss trug wie an dem Tag, als er sie unter seinem Portikus hatte stehen sehen. Heute Abend hingen ihr die Haare in unbändigen, sexy Locken über den Rücken, und sie kriegte es super hin, ihn zu ignorieren.
Was ihm nur recht war. Er konnte es echt nicht gebrauchen, von irgendeiner verklemmten Tussi aus seiner Vergangenheit erst scharfgemacht zu werden und dann gesagt zu bekommen, dass zwischen ihnen nichts laufen würde. Niemals .
»Vorsicht«, sagte er, als Don ins Taumeln geriet. Verdammt, dabei hatte er neulich überhaupt nicht die Absicht gehabt, was mit Adele anzufangen. Jedenfalls nicht dort. Nicht in seinem Arbeitszimmer mit zwölf Dreizehnjährigen vor der Tür. Von denen eine seine Tochter war. Als er an jenem Tag in sein Arbeitszimmer gegangen war, hatte er nicht mal daran gedacht, sie zu küssen. Doch dann hatte er ihre Wange berührt, bloß ihre gottverdammte Wange, und sofort mehr gewollt. In Sekundenschnelle war er steinhart geworden, und die Erinnerung an die Nacht, als er mit ihr ins La Quinta gefahren war, hatte sein Hirn überflutet. Die Erinnerung an ihren nackten Körper, der sich an seinen presste, hatte sich von seinem Hirn in seinen Schwanz gesenkt, und er sollte verdammt sein, wenn er diese Nacht nicht noch einmal hätte durchleben wollen. Alle fünf Male und die zwei Male am Morgen dazu.
Langsam lief er mit Don durch die Halle, während die Leute ihnen zuriefen. Zach nickte, winkte lächelnd und fragte sich, wie es so weit hatte kommen können. Dass er eine Frau begehrte,
die eindeutig nichts mit ihm zu tun haben wollte. Das war ihm noch nie passiert, und er wollte gar nicht wissen, warum es jetzt so war. Vielleicht reagierte sein Körper inzwischen irgendwie merkwürdig, weil er alleinerziehender Vater war. Auch wenn er keine Ahnung hatte, was das damit zu tun haben sollte.
Irgendein Unbekannter rief ihm etwas zu, und er winkte freundlich. »Hallo. Wie geht’s?« Viel wahrscheinlicher hatte die merkwürdige Reaktion seines Körpers etwas mit seinem miesen Sexualleben zu tun. Es machte ihn richtig wild.
»Hallo, Coach Z.«
»Hallo, Miz Owens«, rief er Alvin Owens Mutter zu.
Vielleicht würde er in den Weihnachtsferien Tiffany bei seiner Mutter in Austin absetzen, einen kleinen Ausflug nach Denver machen und dort mit ein paar Kumpels auf die Piste gehen. Ein paar Bierchen trinken und sich flachlegen lassen. Oft. Damit sollte es erledigt sein. Wenigstens so weit, dass er damit aufhörte, von einer Exfreundin zu fantasieren, die keinerlei Zweifel daran gelassen hatte, dass sie an Typen wie ihm nicht interessiert war.
Don blieb an der Tür stehen, um mit einem Mädchen zu quatschen, und Zach lief durch die Schulflure zur Cafeteria weiter, die mit ausgeschnittenen Papierfiguren der Mannschaftstrikots dekoriert war. Der Fanclub hatte einen Tisch aufgestellt und verkaufte Wimpel und Schaumstoff-Finger. Zach schnappte sich eine Eistüte mit Erdbeergeschmack und biss ein großes Stück ab. Die Firma Baskin-Robbins mochte einunddreißig Geschmacksrichtungen im Angebot haben, aber er war ein Erdbeer-Fan. Schon immer gewesen.
»Haben Sie das Spiel am letzten Montag gesehen?«, fragte ihn ein Mitglied des Fanclubs, während er sich die Mundwinkel mit einer Serviette abwischte.
Zach brauchte nicht nachzufragen, welches Spiel gemeint
war. Nicht im Herzen des Cowboys-Landes. »Klar. Romo macht sich dieses Jahr in der Pocket gut.« Er lehnte sich mit der Hüfte an einen Automaten und fachsimpelte noch ein paar Minuten, bis Joe mit Tiffany, Kendra und einem anderen Mädchen aus der Tanzmannschaft im Schlepptau die Cafeteria betrat. Cindy Anns Tochter vielleicht. Adele war nicht dabei. Nicht, dass es ihn interessierte. Es war bloß eine Beobachtung am Rande.
Er biss noch ein großes Stück Eis ab. Wenn er nicht
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