Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!
es nicht zu verschütten.
»Das ist nicht lustig.«
Von Zachs Warte aus war es verdammt lustig. Und eine Riesenerleichterung. Joe hatte Adele nicht mal geküsst, und Zach war sich ziemlich sicher, dass es kein zweites Date geben würde.
»Ich hab nicht mal im Traum an ’nen Dreier gedacht, und
dann hab ich den Mund aufgemacht und von nichts anderem mehr geredet. Es war, als wäre ich besessen, und ich hatte keinerlei Kontrolle mehr.«
Zach wusste, was er meinte, und sein Lachen erstarb. Wenn es um Adele ging, fehlte ihm jede Selbstbeherrschung. Allein der Gedanke an seinen Kontrollverlust machte ihm Angst. Er hätte jederzeit in der Mädchentoilette überrascht werden können, während er Adele an die Wand gedrückt hatte, seine Hände auf ihren nackten Brüsten, seine Erektion in den heißen Schritt ihrer Jeans gepresst.
Sein Mangel an Selbstbeherrschung jagte ihm nicht nur Angst ein, sondern erschreckte ihn zutiefst. Er hatte es im Leben schon oft wild getrieben, aber noch nie sich selbst oder seinen Ruf gefährdet. Er hatte stets die Kontrolle behalten. Immer das Sagen gehabt. War peinlich darauf bedacht gewesen, keinen Skandal zu verursachen, und er wollte nicht mal drüber nachdenken, was passiert wäre, wenn der Football-Trainer von Schülerinnen beim Sex in der Mädchentoilette erwischt worden wäre.
»Ich hatte noch nie einen Dreier«, knurrte Joe und trank noch einen Schluck. »Aber du ganz bestimmt.«
Zach zuckte mit den Achseln. »Sie verlieren mit der Zeit ihren Reiz.«
»Ich kann ihr nie wieder unter die Augen treten.«
Für Zach gab es keine Möglichkeit, Adele aus dem Weg zu gehen. Es ging einfach nicht. Tiffany und Kendra waren befreundet und tanzten in derselben Mannschaft. Sie mussten sich zwangsläufig wiedersehen.
Ungelöste Konflikte . Er griff nach seinem Bier, als Denver mit einem Angriff über fünfzehn Yards einen Touchdown erzielte. So konnte man es auch nennen. Er dachte daran, wie sie in der Mädchentoilette gestanden hatte, ihre rosa Nippel
in seine Handflächen gepresst, und fand, dass es nur eine Methode gab, diese »Konflikte« zu lösen. Und die bestand nicht darin, Adele aus dem Weg zu gehen und permanent mit einem Ständer rumzulaufen.
Nach dem Spiel brachte er Joe zur Tür und machte für sich und Tiffany Abendessen. Er grillte Hähnchenfleisch, machte einen Caesar Salad an und schob einen Laib Artischockenbrot aus dem Feinkostladen zum Aufbacken in den Ofen. Da seine Tochter ungewöhnlich still war, fragte er sie, ob irgendwas nicht stimmte.
»Nein.« Sie schüttelte den Kopf und spielte abwesend mit ihrem Salat. Er glaubte ihr nicht, erfuhr aber erst am Donnerstagmorgen, was ihr Sorgen bereitet hatte.
»Am Samstag hab ich meinen ersten Tanzwettkampf«, erinnerte Tiffany ihn, die ihm in der Frühstücksecke am Tisch gegenübersaß. »Ich fahr morgen nach der Schule nach San Antonio.«
Das wusste er natürlich. Sie hatten die ganze Woche über nichts anderes gesprochen. »Ich wünschte, ich könnte dabei sein, Zuckerschnecke, aber du weißt doch, dass ich an dem Tag in Lubbock das Spiel gegen Amarillo hab.«
Sie rührte seufzend in ihrem Müsli. »Ich weiß. Es können eben nicht alle Eltern kommen.«
Zach biss ein Stück von seinem getoasteten Bagel mit Frischkäse ab und fragte sich, ob sie ihm absichtlich Schuldgefühle machte. Besser gesagt, noch größere Schuldgefühle.
»Kendras Familie kann auch nicht. Ist schon klar, weil ihre Mama im Krankenhaus liegt und ihre Tante dableiben muss, falls es Komplikationen gibt.«
»Tiff, du weißt doch, dass ich käme, wenn ich könnte.«
Sie nickte, und sie aßen noch eine Weile schweigend, bevor sie sagte: »Ich bin jetzt dreizehn.«
»Ja, ich weiß.«
»Alt genug, um ohne dich zu Tanzwettkämpfen zu fahren.«
»Das stimmt.« Seine Schuldgefühle ließen ein wenig nach, während er sich eine dicke Schicht Erdbeergelee auf seinen Bagel schmierte.
»Alt genug, um genug Geld mitzunehmen und darauf zu achten, dass ich den Bus nach Hause nicht verpasse.«
Er biss ein Stück ab und kaute. »Genau. Du bist alt genug, um viele erwachsene Dinge zu tun.«
»Auch alt genug, mich zu schminken?«
Er schluckte. »Was?«
Sie sah zu ihm auf. »Daddy, alle in der Schule schminken sich.«
»Nein.« Die Vorstellung, dass seine Kleine sich mit Rouge aufdonnerte, entsetzte ihn. »Du brauchst keine Schminke.«
»Nur ein kleines bisschen?«, beschwatzte sie ihn.
»Nein.«
»Wenn Mama noch am Leben wäre, würde sie es mir
Weitere Kostenlose Bücher