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Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!

Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!

Titel: Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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durch die kuppelförmigen Dachfenster auf ihn herab, als er sich aus seinen Boxer Briefs zog und die Toilette benutzte. Als er das letzte Mal von Devon geträumt hatte, war sie von den Toten zurückgekehrt, um ihn anzuschreien, weil er die Scheidung gewollt hatte. Diese Version war ihm lieber als die aktuelle.
    Er packte sich wieder ein und betätigte die Klospülung. Er wusste nicht, warum Devon in seinem Traum aufgetaucht war, um ihm zu sagen, dass sie schwanger war. Er war nur verdammt froh, dass er aufgewacht war und es nicht stimmte.
    Das Mondlicht ergoss sich über seinen Rücken und Hintern, als er unter den Dachfenstern hindurch wieder ins Schlafzimmer ging. Er dachte vierzehn Jahre zurück, als Devon ihn in dem Haus aufgespürt hatte, in dem er mit ein paar Football-Kumpels gewohnt hatte. Sie hatte ihm eröffnet, dass sie schwanger war. Es war passiert, als sie das letzte Mal zusammen im Bett waren. Nur wenige Tage, bevor er mit ihr Schluss gemacht hatte.
    »Ich bin nicht der Typ, der ein uneheliches Kind bekommt, Zach. Das mach ich nicht.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust, und es war klar, was sie damit sagen wollte.
    Als er sie dort hatte stehen sehen, das Mädchen, das er einmal geliebt hatte, hatte er sich gefühlt, als würde ihm sein Leben zwischen den Fingern zerrinnen wie Sand. Es gab nur eines, was er tun konnte.
    Also hatte er das Richtige getan.
    Eine Gänsehaut überzog seine Brust, während er durchs
Haus in die Küche lief und den Kühlschrank öffnete. Er griff hinein und zog einen Vierliterkarton Milch heraus. Im Schein des hellen Lichtes trank er direkt aus der Tüte.
    Er war dazu erzogen worden, das Richtige zu tun. Eigentlich hatte er gar keine andere Wahl gehabt, aber leicht war es nicht gewesen. Devon zu heiraten, weil sie ein Kind von ihm erwartete, hatte von Anfang an Probleme bereitet.
    Er ließ den Karton sinken und leckte sich Milch von der Oberlippe. Eines der größten Probleme war gewesen, dass er sich immer gefragt hatte, ob die Schwangerschaft ein Versehen gewesen war oder ob Devon die Pille absichtlich abgesetzt hatte. Wenige Jahre vor ihrem Tod hatte sie dann zugegeben, dass sie sie abgesetzt hatte. Sie hatten sich über ihr mieses Sexualleben gestritten, und sie hatte ihn provozieren wollen.
    »Ja, ich hab sie abgesetzt. Ich geb’s zu. Die Pille hat mich fett gemacht«, hatte sie triumphierend verkündet. »Du hast dich das immer gefragt, und jetzt weißt du’s.«
    »Du hättest es mir sagen müssen.« »Was spielt das jetzt noch für eine Rolle?«, hatte sie gefragt und recht damit gehabt. Es spielte keine Rolle. Es hatte vor vierzehn Jahren keine Rolle gespielt, vor zehn Jahren nicht, und jetzt genauso wenig. Versehen oder nicht, er hatte sie geheiratet. Sie hatte ihm eine wunderschöne Tochter geschenkt, und das hatte er nie bereut.
    Er schob den Karton wieder in den Kühlschrank und schloss die Tür. Er liebte Tiffany, aber ein »Versehen« hatte es nie mehr gegeben. Dafür hatte er gesorgt.
    Das Letzte, was er wollte, war eine zweite Ehe mit einer Frau, die er nicht liebte und der er nicht trauen konnte. Das hatte er alles schon durch, und es war scheiße gewesen.

ZEHN
    Am Freitagnachmittag um fünf setzte Adele Kendra in den Bus und winkte ihr zum Abschied nach. Die Tanzmannschaft fuhr mit sechs Aufpasserinnen nach San Antonio und wurde erst am Sonntagnachmittag zurückerwartet. Für Adele bedeutete das fast zwei ganze Tage Freiheit, und sie freute sich darauf, ihre Ruhe zu haben.
    Erleichtert sah sie dem Bus nach und fuhr ins Krankenhaus zu Sherilyn. Da ihre Schwester in den letzten Tagen angenervt und gelangweilt gewesen war, hatte Adele eine Nagelfeile, Fußlotion und roten Nagellack besorgt und verwöhnte sie und sich selbst mit einer Pediküre. Sie blieb noch ein paar Stunden, kehrte in die Wohnung zurück und verzog sich mit dem neuesten Krimi ihrer Freundin Lucy Rothschild in den Whirlpool. Vor ein paar Jahren war Lucy die Hauptverdächtige in einem Serienmordfall gewesen, und der mit der Aufklärung betraute Detective hatte sich in Lucy verliebt und sie geheiratet.
    Adele versank tiefer in der Wanne, und der nach Kirschblüten duftende Schaum glitt über ihre Schultern. Damit ihre Haare nicht nass wurden, hatte sie sich die Haare mit einem Zopfband des Grauens ganz oben auf dem Kopf zusammengebunden. Manchmal gab es nichts Schöneres, als mit einem spannenden Buch ein langes, heißes Bad zu nehmen. Sie blieb in der Wanne, bis das Wasser kalt wurde

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