Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!
lassen und ihm Magenschmerzen bereitet. In Verhütungsfragen traute er Weibern nicht über den Weg. Sondern nur sich selbst. Aber hielt er sie für eine Lügnerin?
Zach drehte das Wasser an und trat unter die Dusche. Nein, er hielt sie nicht für eine Lügnerin. Nicht nur, weil sie bis zum vergangenen Abend vor ihm weggelaufen war statt hinter ihm her, sondern auch weil er wirklich nicht glaubte, dass Adele bei so wichtigen Themen lügen würde.
Er dachte an das heutige Footballspiel. Sie hatten sich erst in den letzten vier Spielminuten mit Mühe und Not den Sieg erkämpft, was zum Teil seine Schuld war. Er war nicht in der Lage gewesen, seinen vollen Einsatz für die Jungs zu bringen. Seine Aufmerksamkeit war zwischen dem Spielfeld und Adele geteilt gewesen. Während sein Tight End Schwierigkeiten gehabt hatte, seine Passrouten zu laufen, hatte es Zach Probleme bereitet, sich voll auf das Spiel zu konzentrieren. Während er eigentlich den Tight End besser hätte beobachten müssen, um sicherzugehen, dass er seine Hände an den Snap bekam, hatte er daran gedacht, was Adele mit ihren Händen anstellte, und die Entfernung zurück nach Cedar Creek berechnet.
Er war abgelenkt gewesen. Hatte es nicht abwarten können, den Sieg einzufahren und zurück zu Adele zu kommen. Das war ihm noch nie passiert. Er war immer in der Lage gewesen, sich auf das Spiel zu konzentrieren und Beruf und Privatleben zu trennen. Nichts beeinflusste je seine Arbeit. Und eine Frau schon gar nicht.
Vielleicht fiel es ihm schwer, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, als Adele wiederzusehen, weil er seit drei Jahren ohne Sex hatte auskommen müssen. Sie an seine Brust zu ziehen und irgendwie ins Bett zu kriegen. Seine Mannschaft hatte es mitbekommen, und Joe hatte ihn darauf angesprochen.
»Stimmt was nicht, Z?«, hatte er gefragt, als sie nach der Halbzeit aus der Umkleide gegangen waren. »Du kommst mir zerstreut vor.«
»Alles in Butter«, hatte er seinem Defensive Coach versichert und es in der zweiten Halbzeit etwas besser gemacht.
Er forderte 110 Prozent von seinen Jungs, und sie verdienten von ihm nicht weniger. Er musste das Tempo aus der Beziehung mit Adele nehmen; es langsamer angehen lassen, bevor er wirklich Schwierigkeiten bekam. Aber das sollte kein Problem sein, da sie ihn vor die Tür gesetzt und ihm gesagt hatte, dass er sich bei ihr nicht mehr blicken lassen sollte.
Klar, er war im Unrecht gewesen, so auszuflippen und sie der Lüge zu bezichtigen, aber bei geplatzten Kondomen flippte er eben aus. Das Risiko einer Schwangerschaft betrug nur 1:100, aber wohl war ihm nicht dabei. Und vielleicht war das geplatzte Kondom nur eine weitere überflüssige Ablenkung. Er musste vor der Staatsmeisterschaft im nächsten Monat noch ein Spiel gewinnen und seine ganze Energie darauf konzentrieren, die Trophäe nach Hause zu holen.
Adele war wunderschön. Er wollte sie gern neu kennenlernen, ihre Bekanntschaft außerhalb des Schlafzimmers vertiefen
und ihre Verbindung im Bett sehr viel intensiver pflegen. Aber das Letzte, was er gebrauchen konnte, war eine Frau, die ihn ablenkte. Schon gar nicht eine, die ihn mit weichen Händen an harten Stellen anfasste und ihn ihm den Wunsch auslöste, alles andere zu vergessen.
Adele völlig zu ignorieren, war keine Option. Erstens, weil er es nicht wollte, und zweitens, weil es unmöglich war. Er hatte es schon versucht und es hatte nicht funktioniert, aber er musste es trotzdem langsamer angehen. Wenigstens bis nach der Meisterschaft.
Er dachte an den Ausdruck in ihren Augen, als sie ihm die Tür vor der Nase zugeknallt hatte. Bis zur Staatsmeisterschaft waren es noch ein paar Wochen, und vielleicht brauchte sie die Zeit, um sich abzuregen.
DREIZEHN
»Tante Adele, weißt du die Quadratwurzel aus sechzehn?«
Sie überlegte kurz, während sie ein Toastbrot mit Butter bestrich. »Vier, glaub ich.« Sie sah zu Kendra, die am Küchentisch ihre Hausaufgaben erledigte. Es war lange her, seit sie Quadratwurzeln hatte ziehen müssen. »Vielleicht auch zweiunddreißig.« Sie schnitt das Toastbrot durch und legte es auf einen Teller mit Rührei. »Nein, es ist vier. Vielleicht.«
»Vergiss es«, seufzte Kendra und zog ihren Taschenrechner aus dem Rucksack. Sie tippte ein paar Zahlen ein und notierte etwas auf liniertem Papier.
»Wie viel ist es?«
»Vier.«
Seit Kendra vor drei Tagen von dem Tanzwettbewerb zurückgekommen war, hatte sie schon Trübsal geblasen. Ihre Mannschaft war auf dem
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