Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!
Verhütungsfragen zu lügen. Und mit Devon auf eine Stufe gestellt zu werden, löste in ihr den Wunsch aus, ihm eine runterzuhauen. »Dann gehst du jetzt besser.« Statt ihm eine zu scheuern, rauschte Adele aus der Küche und stürmte zur Haustür. Sie fragte sich, ob das Bestandteil des Fluchs war. Normalerweise war Zach sehr rational,
aber im Moment spann er. Er hatte sich in einen Arsch verwandelt, doch diesmal war sie nicht so versöhnlich wie bei den letzten Fluch-Opfern.
Sie las sein Sweatshirt vom Boden auf. Was für ein Weibsstück log denn in Verhütungsfragen?, schäumte sie innerlich.
Devon anscheinend.
Adele merkte sich die Info für später. »Vergleich mich nicht mit anderen! Ich würde wegen so was nicht lügen«, zischte sie und hielt ihm sein Sweatshirt hin. »Allein das von mir zu denken, ist eine Beleidigung.«
»Mir ist noch nie ein Kondom geplatzt.« Er nahm das Sweatshirt und zog es sich über den Kopf.
»Und?«
»Und wieso jetzt?« Er schob die Arme in die Ärmel und zog sich das Sweatshirt über Brust und Bauch.
Adele rang um Beherrschung. »Ich will kein Kind von dir, Zach. Ich gehe weg, sobald Sherilyn ihr Baby hat und wieder auf sich selbst aufpassen kann. Ich komme nie wieder, und das Letzte, was ich will, ist die Mama von irgendeinem Sportlerbaby zu sein und das Kind allein großzuziehen.«
»Du würdest das Kind nicht allein großziehen.« Er zog die Autoschlüssel aus der Hosentasche. »Das würde ich nicht zulassen. Und ich glaube, das weißt du auch.«
Das war zu viel. »Du bist doch derjenige, der heute Abend vor meiner Tür gestanden hat, und jetzt führst du dich auf, als wäre das geplatzte Kondom meine Schuld! Als hätte ich es manipuliert.«
»Es war dein Kondom. Jeder normal denkende Mann würde sich fragen -«
»Raus!«, unterbrach sie ihn, riss die Tür auf und zeigte wütend in die dunkle texanische Nacht.
»Gott, warum bist du so sauer?«
Sie schob ihn unsanft auf die Veranda. »Es mag zwar ein Schock für dich sein, Zach Zemaitis, aber nicht jede Frau auf dieser Welt lügt und betrügt, nur um dein Baby zu gebären. Manche von uns finden den Gedanken sogar schrecklich.«
»Da ist er wieder.« Er hatte doch tatsächlich den Nerv zu lächeln. »Wenn du sauer bist, ist dein Akzent wieder da.«
»Na toll, dann solltest du mich jetzt verstehen. Leck mich am Arsch, und lass dich hier nie wieder blicken!« Sie knallte die Tür zu, noch bevor sie zu Ende gesprochen hatte, und hörte selbst, wie sie die Vokale verflachte wie eine echte Texanerin. Nur dass ihre Mama sie nicht zum Fluchen erzogen hatte. Genauso wenig wie Sherilyn, doch in letzter Zeit schienen sie beide erschreckend häufig zu fluchen. Wofür sie Zach und diesem Arschloch William die Schuld gab. Sie hätte ja gern dem Fluch die Schuld gegeben, dass sich nun auch Zach in einen Idioten verwandelt hatte, aber das ging nicht. Nein, Zach hatte keine fremde Hilfe gebraucht. Er hatte das ganz allein geschafft.
Auf dem Weg durchs Wohnzimmer blieb Zach stehen und betrachtete das Porträt von Devon über dem Kamin. Adele fand es gespenstisch. Er legte den Kopf schief und sah in Devons grüne Augen, die seinen Blick erwiderten. Er fand das Porträt nicht gespenstisch. Das sanfte Licht der Spezialbeleuchtung fiel darauf, als hinge es im Metropolitan Museum of Art, was es eher narzisstisch als gespenstisch machte. Eigentlich hatte er überhaupt keine Meinung dazu. Devons Tod war jetzt mehr als drei Jahre her, und wenn nicht gerade jemand ihren Namen in ein Gespräch einfließen ließ, dachte er nicht besonders oft an seine verstorbene Ehefrau.
»... warum ist dein Haus dann fast ein Schrein für sie?« , hatte Adele ihn am Abend zuvor gefragt. War sein Haus wirklich wie ein Schrein für Devon? Hatte er zugelassen, dass der
Schmerz seiner Tochter und seine eigenen Schuldgefühle ihnen vorschrieben, wie sie zu wohnen hatten? Vielleicht. Und vielleicht konnten sie sich nach Tiffanys Rückkehr mal darüber unterhalten, das Porträt abzunehmen.
Er lief durch den Flur ins Schlafzimmer und knipste das Licht an. Es mag zwar ein Schock für dich sein, Zach Zemaitis, aber nicht jede Frau auf dieser Welt lügt und betrügt, nur um dein Baby zu gebären. Manche von uns finden den Gedanken sogar schrecklich. Er grinste, während er seine Klamotten ablegte, und tapste ins Bad. Er hatte überreagiert. Ganz eindeutig, aber das geplatzte Kondom hatte Eiswasser über seine sinnliche Stimmung gekippt, ihm das Blut gefrieren
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