Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!
nicht gern, wenn sie durch die Gegend schnaufte, aber Zach schien das Problem nicht zu kennen. Ein paar Mal drehte er sich sogar um und joggte rückwärts.
Angeber.
»Du nicht?«
Adele schüttelte den Kopf. »Zu viele Zutaten in derselben Schüssel.«
»Bist du dir sicher, dass du aus Texas stammst?«
Das fragte sie sich selbst manchmal.
In den nächsten zwei Wochen gingen sie an den meisten Werktagen morgens zusammen laufen. Wenn sie zurückkamen, seiften sie sich in der Dusche oder in Sherilyns Whirlpool ein und trainierten auf ganz andere Art. Zach brachte seine eigenen Kondome mit, und sie hielt Müsliriegel oder Croissants für danach bereit. Mit vereinten Kräften schafften sie es sogar, das Kinderbett und die Schaukel aufzustellen.
Er stellte seinen Escalade immer am Straßenrand ab und schien unbesorgt, dass irgendjemand sie zusammen sehen könnte, aber Adele war klar, dass Tiffany nicht wusste, wie viel Zeit ihr Vater mit ihr verbrachte. Und Adele machte sich nicht vor, dass Tiffany damit kein Problem hätte.
»Daddy will das Porträt von Mama abhängen«, erzählte Tiffany, als Adele sie eines Tages nach der Schule nach Hause fuhr. »Er sagt, es sei langsam Zeit, aber das macht mich wütend. Als Ihre Mama gestorben ist, hat Ihr Dad sie da auch gezwungen, alle Bilder aus dem Haus zu entfernen?«
Irgendwie fand Adele, dass »alle Bilder« übertrieben war. »Nicht alle. Nur die, die ihn traurig machten.« Sie warf einen Blick in den Rückspiegel und sah in Tiffanys grüne Augen. »Vielleicht könntet ihr etwas aufhängen, das euch beide glücklich macht.«
Zwischen Tiffanys Augenbrauen bildete sich eine Falte, und
Adele sah wieder auf die Straße. »Glauben Sie, das Foto von Mama macht meinen Daddy traurig?«
Nein. »Sprich doch mal mit ihm darüber.«
»Klar«, spottete Tiffany. »Der will doch nur noch über das Spiel am Freitagabend sprechen.«
Dieses spezielle Spiel war das Endspiel der Staatsmeisterschaft, das am anderen Ende der Stadt im Warren-P.-Bradshaw-Stadion stattfand. Die ganze Stadt feierte schon seit einer Woche. Die Lokalzeitung hatte über Zach und das bevorstehende Ereignis berichtet, und die Story war von Zeitungen im ganzen Staat aufgegriffen worden. Die Dallas Morning News und der Austin American Statesman hatten ihn interviewt. Ein ehemaliger NFL-Star, der in einer texanischen Kleinstadt Trainer für Highschool-Football war, gab eine tolle Story her.
Adele hatte ihn gefragt, ob der ganze Stress ihm zusetzte und ihn nervös machte. Er hatte mit den Schultern gezuckt. »Kurz vor dem Spiel wird jeder nervös. L. C. Johnson hat vor jedem Spiel gekotzt. Das machen viele Spieler.«
»Du auch?«
»Nee.«
»Wer ist L. C. Johnson?«
Er hatte gelacht und sie auf den Hals geküsst. »Ach, bloß der größte Dual-Threat-Quarterback in der NFL. In meinem letzten Jahr in Denver hat er ein paar verrückte Statistiken aufgestellt. Er ist über 1600 Yards gestürmt und hat so ziemlich alles gefangen, was ich ihm zugeworfen habe.«
Sie hatte ihre Haare weggeschoben, damit er besser an ihren Hals kam. »Vermisst du es?«
»Football zu spielen?« Er fuhr mit dem Finger über ihre nackte Schulter und schob ihren BH-Träger herunter. »Manchmal, aber nicht mehr so wie früher. Ich vermisse es, den perfekten Pass zu werfen. Ich vermisse es, den Kampf zu gewinnen,
aber das Gefühl, sich am Morgen nach dem Spiel aus dem Bett zu quälen, fehlt mir nicht. Oder trotz der Schmerzen und der Übelkeit weiterzuspielen, nachdem ich mit einem Typen zusammengeprallt bin, der entschlossen ist, mich umzubringen.«
Sie hatte sich ein Stück zurückgezogen und ihm entsetzt ins Gesicht gesehen. »Das ist ja schrecklich.«
»Das gehört zum Spiel. Außerdem habe ich mit einer Masseuse zusammengewohnt.«
Sie lachte. »Ich kann mir Devon nicht als Masseuse vorstellen.«
»Schätzchen, Devon hat nicht bei mir in Denver gewohnt.«
»Überhaupt nicht?«
Er schüttelte den Kopf. »Die meiste Zeit unserer Ehe hat sie hier gewohnt. Am anderen Ende der Stadt in dem großen Haus, das sie gebaut hat. Ich hab Tiffany und sie so oft besucht, wie es ging.«
Adele konnte sich nicht vorstellen, mit Zach verheiratet zu sein und so weit von ihm weg zu wohnen. »Das klingt ja nicht nach einer tollen Ehe.«
»War es auch nicht.«
Sie sah entgeistert in seine braunen Augen und stellte ihm eine Frage, die sie eigentlich nichts anging. »Wie konntet ihr euch treu sein, wenn ihr in verschiedenen Staaten gelebt
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