Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!
eine gute Idee ist, etwas zu kitten, das einmal zerbrochen war.«
Er legte den Kopf schief und sah zu ihr herüber. »Gestern, als ich meinen Spielern beim Lauftraining zugesehen habe, ist mir wieder eingefallen, wie ich dir vor vierzehn Jahren in deinem Wohnheimzimmer dieses Feenbuch geschenkt habe. In einer Sekunde hab ich noch den Tight End angeschrien, und in der nächsten erinnerte ich mich an den Ausdruck in deinem Gesicht, als ich dir das Buch schenkte. Ich erinnerte mich daran, wie sehr es dir gefiel.«
»Ja.«
»Und dann erinnerte ich mich an den Abend, als ich dir von Devons Schwangerschaft erzählte.«
Daran erinnerte sie sich auch.
»Ich erinnerte mich an den Ausdruck in deinen Augen.«
Adele sah auf die Spitzen ihrer Samtballerinas. »Genau das meine ich mit Kitten von Scherben.«
Das Schweigen zwischen ihnen zog sich in die Länge, bis er sagte: »Ein paar Tage später bin ich zu deinem Wohnheimzimmer gekommen, aber du warst weg. Niemand wusste, wo du abgeblieben warst.«
Sie blickte auf. »Du hast dich nach mir erkundigt?«
»Ja.«
Sie schüttelte den Kopf. »Vielleicht sollten wir lieber nicht darüber sprechen.«
»Ich finde schon.« Er warf die Bedienungsanleitung auf die Einzelteile des Kinderbetts. »Ich hab immer bereut, wie sehr ich dich verletzt habe.«
»Das ist lange her. Ich bin darüber hinweg.«
»Wirklich?«
»Ja.« Das stimmte auch. Aber das hieß nicht, dass sie so dämlich war, im Leben denselben Fehler zweimal zu begehen. Sie war jetzt älter und weiser. Sie wollte keine Gefühle für Zach entwickeln. Er lebte hier in Texas, während sich ihr Leben in über 1000 Meilen Entfernung abspielte und auf ihre Rückkehr wartete.
»Das hoffe ich, weil ich damals tun musste, was ich für richtig hielt. Auch auf die Gefahr hin, dass du mir wieder sagst, dass ich dich am Arsch lecken soll, und du mir die Tür vor der Nase zuknallst, musst du wissen, dass ich, wenn ich noch einmal in derselben Situation wäre, es trotzdem wieder so machen würde. Ich musste die Verantwortung für das, was ich getan hatte, übernehmen. Es war nicht leicht, aber ich hatte keine Wahl.«
»Ich weiß. Ich wusste immer, dass du das Richtige tun musstest. Das war eines der Dinge, die ich an dir liebte, aber das hieß nicht, dass es weniger wehtat.« Sie sah in seine braunen Augen und fügte hinzu: »Oder dass ich zulassen werde, dass du mir je wieder so wehtust.«
»Ich werde dir nicht wehtun.« Er griff nach ihrer Hand und zog sie an seine Brust. »Ich mag dich, und ich glaube, du magst mich auch. Wir sind erwachsene Menschen. Lass uns einfach Spaß haben, solange du hier bist.«
Seine Finger strichen über ihren Rücken und jagten ein heißes Kribbeln über ihren Rücken. Durch seine und ihre Kleider wärmte seine Brust ihre Brüste, und sie wollte nicht auf das heiße Kribbeln verzichten. Noch nicht. Sie wäre sowieso nicht lange genug hier, um tiefe Gefühle für ihn zu entwickeln. Diesmal nicht.
»Okay, aber bitte mich nicht um ein Date«, bat sie, weil sie befürchtete, dass der Fluch sonst dafür sorgen würde, dass die Sache den Bach runterginge.
»Was? Natürlich werde ich das.«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, bitte nicht. Es wird nur alles kaputt machen.« Sie schlang ihm die Arme um den Hals und hob den Mund, um von ihm geküsst zu werden. Sie mochte ihn. Nach ihrer dreijährigen Durststrecke gab er ihr das Gefühl, begehrt zu sein. Dass sie eine begehrenswerte Frau war, aber Liebe war das nicht. Es war nicht die Liebe mit Herzschmerz und Magengrummeln, die sie vor so vielen Jahren für ihn empfunden hatte. Es war nicht einmal die unbeschwerte Liebe, die sie als Erwachsene für andere Männer in ihrem Leben empfunden hatte.
Diesmal war es einfach Lust, die den Puls rasen und den Magen revoltieren ließ. Sie war alt genug, beides nicht zu verwechseln. Den Unterschied zu kennen und es nicht mit tieferen Gefühlen zu verwechseln. Nicht einmal, als er sie auf dem Fußboden liebte und ihr einen Orgasmus bescherte, nach dem sie sich ganz schwach fühlte und um Atem rang. Nicht einmal, als er in den nächsten beiden Tagen auf eine Zugabe vorbeikam.
Über Thanksgiving besuchten Tiffany und er Verwandte in Austin, doch am darauffolgenden Montagmorgen stand er schon in aller Frühe vor Adeles Tür. Sie joggten acht Kilometer, und er erzählte ihr von der Maisbrotfüllung und der Götterspeise seiner Mutter.
» Du magst Götterspeise?«, keuchte Adele. Normalerweise
unterhielt sich Adele
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