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Giselles Geheimnis

Giselles Geheimnis

Titel: Giselles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Blick blieb auf einer Person haften, die jetzt das Atrium durchquerte – Giselle, wesentlich schicker angezogen als noch beim letzten Mal, als er sie gesehen hatte.
    Also hatte sie seine Anweisungen befolgt. Gut. Das war natürlich der einzige Grund, weshalb er sie beobachtete – um sicher sein zu können, dass sie sich daran gehalten hatte. Und warum sträubten sich ihm dann die Nackenhärchen wie bei einem scharfen Wachhund, als er zwei Männer aus seinem Managementteam interessiert die Köpfe drehen sah? Weil er grundsätzlich nichts von Flirts und Liebeleien zwischen seinen Mitarbeitern hielt, so etwas lenkte nur von der Arbeit ab. Deshalb.
    Vor zwölf Stunden war er aus New York zurückgekommen, früher als geplant. Nur gut, dass die Verhandlungen im geschäftlichen Bereich so erfolgreich verlaufen waren, denn in einem anderen Teil seines Lebens sah es alles andere als rosig aus.
    In New York hatte er den Anruf eines völlig aufgelösten Aldo erhalten. Offensichtlich war sein Cousin auf ein Schneeballsystem hereingefallen und hatte die gesamten zwanzig Millionen dabei verloren, die Stefano ihm überlassen hatte, nachdem er herausgefunden hatte, wie prekär die Finanzlage des Cousins war.
    Großherzog eines Landes zu sein, hörte sich nach einer privilegierten Position an, doch weder der Großherzog persönlich noch das kleine Land waren reich. Und bisher ließ der russische Milliardär mit der Realisierung seiner Zusagen an den neuen Schwiegersohn auf sich warten. Ehrlich gesagt wünschte Stefano sich auch nicht unbedingt, dass Aldo sich finanziell an den Russen band. Es war schlimm genug, dass sein Cousin der Tochter des Russen verfallen war.
    Stefano verzog verächtlich die Lippen. Ja, es gab durchaus eine gewisse Feindseligkeit zwischen ihm und seiner Schwägerin Natasha – hauptsächlich deshalb, weil er ihre Avancen hatte abwehren müssen.
    Frauen! Natasha war ein kalkulierendes Weibsbild, das seinen Cousin für die eigenen Zwecke manipulierte. Stefano ging ihr so weit wie möglich aus dem Weg. Normalweise hätte er versucht, Aldos Probleme zu lösen, ohne nach Arezzio zu fliegen, doch in dieser speziellen Angelegenheit würde es sich nicht vermeiden lassen. Zu schade, dass er im Moment mit keiner Frau zusammen war. Eine besitzergreifende Frau an seinem Arm und in seinem Bett würde Natasha auf Abstand halten.
    Unwillkürlich kehrte seine Aufmerksamkeit zu Giselle zurück. Sein Blick glitt über ihre Hüften und ihre Taille hinauf zu der weißen Bluse, unter der sich ihr Busen dezent abzeichnete. Was eigentlich nur als vage Überlegung begonnen hatte, wurde schnell zu etwas viel Persönlicherem. Sein Körper reagierte auf die Musterung, bevor er es verhindern konnte. Was, zum Teufel, war nur los? Sie war doch gar nicht sein Typ, zudem ärgerte sie ihn maßlos, wie ihn noch keine andere Frau verärgert hatte.
    Und doch … jedes Mal, wenn er dazu ansetzte, sie auf ihren Platz zu verweisen, sagte sie etwas oder gab unabsichtlich etwas von sich preis, das sofort eine Saite in ihm anschlug, sodass er Mitgefühl für sie empfand. Sie saß ihm wie ein Dorn in der Seite, war wie das Steinchen in seinem Schuh … ein unangenehmer Störfaktor, den er nicht loswerden konnte. Das war auch seine wachsende Neugier, mehr über sie herauszufinden.
    Sie war die einzige Frau, die gesagt hatte, dass sie ledig bleiben und keine Kinder haben wollte, und es auch wirklich so meinte. Hatte sie, wie er, diese Entscheidung getroffen, weil sie als Waise aufgewachsen war?
    Sie war mitten im Foyer stehen geblieben und schaute sich um, als hätte sie den Verdacht, dass jemand ihr folgte. Oder sie beobachtete. Stefano trat von der Glasfront zurück. Es war völlig untypisch für ihn, dass er jemandem erlaubte, seine Gedanken zu beschäftigen, wenn dieser Jemand nichts in seinen Gedanken verloren hatte. Dass sich jedes Mal, wenn er Giselle sah, dieses schmerzhafte Ziehen in seinen Lenden meldete, lag wahrscheinlich nur daran, dass es schon einige Monate her war, seit er seine letzte Beziehung beendet hatte.
    Die Frau, mit der er ausgegangen war, hatte angefangen, sich Dinge einzubilden. Mit diesen Dingen waren dann auch prompt die Forderungen gekommen, und er hatte ihr klarmachen müssen, dass er keineswegs die Absicht hatte, diese Forderungen zu erfüllen und die Frau zu einem festen Faktor in seinem Leben zu machen.
    Seine Eltern hatte er für feste Faktoren in seinem Leben gehalten, aber sie hatten ihn verlassen. Ihr Tod hatte ihm

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