Giselles Geheimnis
Gehen wenden. Verzweiflung stieg in Giselle auf.
„Ich würde lieber …“ Mit dir schlafen . Sie hätte es gesagt, getrieben von der drängenden Sehnsucht, aber Stefano ließ sie nicht aussprechen.
„Lass es gut sein, Giselle, ja?“, sagte er kopfschüttelnd mit belegter Stimme. „Denn wenn du nicht …“ Er brach ab, hob grimmig wieder an: „Wenn ich mit dir in dieses Zimmer gehe, wenn ich dich anfasse … Ich muss dich warnen. Wenn ich dich berühre, höre ich nicht auf, bis du nackt unter mir liegst und laut meinen Namen rufst.“ Seine Stimme wurde leiser, als sie auf ihn zutrat und die Hand auf seine Brust legte. „Und vor Lust und Ekstase stöhnst“, murmelte er.
Giselle erschauerte bebend. „Rede nicht davon“, hauchte sie an seinen Lippen. „Zeige es mir.“
In einer fließenden Bewegung öffnete er die Tür und hob Giselle gleichzeitig auf seine Arme, um sie in das Zimmer zu tragen. Den Mund fiebrig auf ihre Lippen gepresst, trat er die Tür hinter ihnen mit einem Fuß ins Schloss und steuerte auf das Bett zu. Noch bevor er Giselle darauf ablegen konnte, hatte sie die Knöpfe seines Hemdes aufgenestelt und ihre Hände unter den Stoff geschoben, gierig danach, seine nackte Haut zu fühlen, seinen Duft in sich aufzunehmen, seinen Geschmack zu erkunden.
Stefano beugte den Kopf und küsste sie, und ohne den erotischen Tanz der Zungen zu unterbrechen, entledigte er sie ihres Kleides, vertiefte den Kuss noch, als er ihr den Stoff von den Schultern schob. Verlangen brandete in ihm auf, als er ihre Brüste umfasste.
„Das Collier“, erinnerte Giselle ihn und hob die Arme, um an den Verschluss zu fassen.
„Lass es an. Es steht dir“, murmelte er.
Das Glitzern der Diamanten auf ihrer nackten Haut verlieh ihr eine geradezu berauschende Sinnlichkeit und ihm das Gefühl, dass … dass was? Dass er ihr sein Zeichen aufgedrückt hatte und sie damit als die Seine beanspruchte? So wie sie ihn zum Gefangenen seines Verlangens nach ihr gemacht hatte?
Er setzte sich auf die Bettkante, wollte sich Jackett und Hemd ausziehen, doch Giselle hielt ihn auf.
„Nicht. Lass mich das machen.“
Stefano war sicher, dass er schon vorher von einer Frau ausgezogen worden war, nur konnte er sich nicht daran erinnern, dass es je so berauschend erotisch gewesen wäre. Giselles Blick lag konzentriert auf jeder Stelle seiner Haut, die sie freilegte, ihr Atem ging immer schneller. Ihre bloßen Brüste hoben und senkten sich, während sie ihm das Jackett von den Schultern strich und sein Hemd aufknöpfte.
„Ich möchte, dass du dich hinlegst.“
Er gehorchte, und Verlangen floss heiß durch ihn hindurch, als sie sich rittlings auf ihn setzte und mit den Händen fiebrig über seinen Oberkörper, seine Schultern, seine Arme strich. Automatisch packte er sie bei den Hüften, ließ seine Hände über ihre heiße Haut gleiten, doch sie hielt seine Handgelenke fest.
„Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn du das tust. Und ich will doch alles über dich erfahren – wie du dich anfühlst, wie du riechst, wie du schmeckst. Ich will alles von dir wissen.“
Es hatte nie eine Frau wie sie gegeben, keine einzige hatte ihn je so erregt. Die Leidenschaft raste durch ihn hindurch, wollte ihn verbrennen. Als Giselle sich vorbeugte und ihre Zungenspitze in seine Halsmulde tauchte, fasste er in ihr Haar und zog sie an sich. Er wollte sie, hier und jetzt. Wollte sie hochheben und auf sich setzen, wollte fühlen, wie sie ihn in sich aufnahm …
Als sie an seiner Haut knabberte, stöhnte er flehentlich auf. „Hör auf, mich so zu foltern.“
„Du bist es, der mich foltert.“
Sie hatte gerade noch Zeit, ihr Geständnis zu machen, bevor er sie der Länge nach auf sich zog. Sie war so versunken in ihre Erkundungen gewesen, dass sie erst jetzt bemerkte, dass er sich seiner restlichen Kleidung entledigt hatte und heiße Haut nun auf heiße Haut traf. Er legte die Hände an ihren Po und schob sie an sich hoch, damit sein Mund die harten Spitzen ihrer Brust reizen konnte. Ihr lustvoller Aufschrei fachte sein eigenes Verlangen an. War es das Paradies, oder war es Folter?
Er rollte sie auf den Rücken, legte sich auf sie, und sie öffnete sich für ihn. Der Kern ihrer Weiblichkeit erblühte wie eine Rose, deren Blütenblätter unter seinen Liebkosungen aufbrachen.
Giselle wollte Stefano ebenso berühren, wie er sie berührte. Sie wollte ihn fühlen und schmecken, mit ihren Händen, mit ihren Lippen. Ihr wurde erst klar, dass sie
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