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Giselles Geheimnis

Giselles Geheimnis

Titel: Giselles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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dann habe ich verschiedene Dinge über dich gehört … über deine Ansichten …“
    Stefano wusste, dass sie damit seine Ansichten über Kinder meinte, und er küsste sie sacht aufs Haar.
    „… gestern, als wir hier ankamen.“ Giselle wand sich genüsslich, als er an ihrem Hals knabberte und ihre Brüste liebkoste, redete aber weiter. „Ich wollte dich schon vorher. Nach dem Kuss verbrachte ich schlaflose Nächte, stellte mir vor, wie es sein müsste … Zuerst glaubte ich, das Schicksal wolle mich verlachen und quälen, doch dann dachte ich, dass es mir vielleicht eine Chance bietet, die ich ergreifen sollte – wenn du es denn auch willst. Aber dann wolltest du heute Abend nicht mit in mein Zimmer kommen, und ich war so schrecklich enttäuscht.“
    „Ich wollte nicht mitkommen, weil ich wusste, was dann passieren würde“, sagte er.
    „Und jetzt, wo es passiert ist … bereust du es?“, wollte sie von ihm wissen.
    „Bereust du es?“, gab Stefano die Frage an sie zurück.
    „Nein“, antwortete sie schlicht.
    „Gut“, sagte er nur, ohne ihre Frage wirklich zu beantworten, und dann zog er sie wieder an sich und küsste sie, bis nichts anderes mehr wichtig war.
    Irgendwie schafften sie es zurück ins Schlafzimmer – dieses Mal in seines, denn, wie er ihr atemlos zwischen Liebkosungen erklärte, sein Schlafzimmer lag näher als ihres, und bald würde er es bis zu keinem Bett mehr schaffen, so wie sie ihn berührte und küsste.
    Dieses Mal gab es weder Barrieren noch Stocken. Die Frau in Giselle hieß Stefano jubelnd willkommen, empfing ihn mit Enthusiasmus und trieb ihn an. Die Erstürmung des Gipfels folgte schnell, raubte Giselle den Atem, sodass sie nicht einmal ihre überwältigende Lust hinausschreien konnte. Stefanos raues Stöhnen jedoch hallte noch lange in ihren Ohren nach.
    Sie duschten noch einmal gemeinsam, und wieder zurück im Bett, war Giselle auch schon eingeschlafen, kaum dass ihr Kopf das Kissen berührte.
    Stefano dagegen konnte nicht schlafen. Auf einen Ellbogen aufgestützt, lag er neben ihr und betrachtete mit einem nachdenklichen Stirnrunzeln ihr Gesicht.
    Was geschah hier mit ihm? Er konnte es nicht sagen. Er wusste nur, dass in der heutigen Nacht etwas tief in ihm erschüttert worden war. Ansichten und Überzeugungen, die er bisher für in Stein gemeißelt gehalten hatte, begannen zu schwanken, hatte sich doch heute Nacht ein breiter Riss im Fundament aufgetan.
    Er fühlte sich verletzlich, wie ihm klar wurde, wie ein Wesen, dem man den schützenden Panzer geraubt hatte. Es war nur Sex, sagte er sich. Nur Sex, mehr nicht. Ganz gleich, wie fundamental die Wirkung auf ihn im Moment auch sein mochte, es änderte nichts daran, wie er sein Leben führen wollte. Das, was zwischen ihnen geschehen war, würde eine einmalige Sache bleiben, ein der Zeit gestohlener Moment. Und überhaupt, er sollte an Aldo denken, nicht an sich selbst, und schon gar nicht an Giselle.
    Im Gespräch mit seinem Cousin war klar geworden, dass die Situation noch schlimmer war, als er zuerst angenommen hatte. Aldo hatte nicht nur das eigene Geld, also das Geld, das Stefano ihm überlassen hatte, in das betrügerische Investment gesteckt. Bei den hohen Zinsen, die versprochen wurden, wäre jedem, der sich in der Finanzwelt auskannte, sofort klar gewesen, dass es sich um Betrug handeln musste. Nicht so Aldo. Er hatte auch noch Staatsgelder eingesetzt, Geld, das gebraucht wurde, um Lehrer, Ärzte und Krankenschwestern zu entlohnen, öffentliche Gelder, die das Funktionieren von Infrastruktur und Behörden sicherstellten.
    Als Stefano seinen Cousin gefragt hatte, warum er sich vor der Investition nicht erst Rat von ihm eingeholt hatte, hatte Aldo beschämt zugegeben, dass ihm gesagt worden war, er solle mit niemandem darüber reden, denn diese Investitionsmöglichkeit sei angeblich nur für wenige Auserwählte vorgesehen.
    „Natasha glaubte, dass du auch investieren würdest, sobald du davon erfährst. Aber du darfst ihr nicht die Schuld geben“, setzte Aldo sofort nach. „Der Fehler liegt allein bei mir. Nur aus Liebe zu mir wünschte Natasha sich, ich könnte endlich unsere Unabhängigkeit von deiner Großzügigkeit beweisen. Sie besitzt viel mehr Stolz als ich, Stefano. Sie meint, da ich der Großherzog bin, sollte ich auch …“
    „Was? Reicher sein als ich?“, beendete Stefano trocken den Satz. Er kannte die Wahrheit längst: Natasha wollte, dass ihr Ehemann in jeder Hinsicht besser war als er, weil sie

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