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GK0001 - Die Nacht des Hexers

GK0001 - Die Nacht des Hexers

Titel: GK0001 - Die Nacht des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück.
    »Das ist doch nicht möglich«, stöhnte Konstabler Jones und sah mit weit aufgerissenen Augen auf das Schauspiel, das sich ihnen bot.
    Auch John Sinclair, der schon viel erlebt hatte, schauderte zusammen.
    Unheimliche Gestalten kamen fast lautlos aus dem offenen Friedhofstor. Sie bewegten sich wie Puppen.
    Unwillkürlich faßte John nach seiner Pistole.
    Konstabler Jones stützte sich schwer auf den Kühler des Bentley. Seine Augen starrten wie hypnotisiert auf die Toten, die immer zahlreiche wurden.
    »Ich kenne die meisten von ihnen«, flüsterte der Konstabler. »Sie liegen alle höchstens ein bis zwei Jahre unter der Erde. Viele sind auch aus den Nachbardörfern.«
    Die Toten nahmen von den beiden Männern keine Notiz. Sie schienen in eine Richtung dirigiert zu werden.
    »Das Dorf«, sagte John Sinclair plötzlich. »Verdammt, sie gehen genau auf das Dorf zu.«
    Konstabler Jones starrte den Inspektor aus schreckgeweiteten Augen an.
    »Kommen Sie, Jones. Wir müssen nach Middlesbury. Wir versuchen zu retten, was zu retten ist.«
    John warf sich förmlich hinter das Steuer. Er fuhr schon an, als Jones erst die Tür zum Nebensitz aufriß. Hastig warf auch er sich in die Polster.
    John jagte den Bentley los.
    »Der Weg«, rief Konstabler Jones. »Der Weg zum Dorf. Er ist voll von diesen Toten.«
    »Darauf können wir keine Rücksicht nehmen«, preßte John hervor. Sein Fuß drückte das Gaspedal nieder.
    John Sinclair fuhr voll in die Zombies hinein. Wie Puppen wurden die Gestalten zur Seite geschleudert. In Sekundenbruchteilen erkannten die Männer grauenhafte, halb verweste Gesichter, die in den Wagen starrten und versuchten, den Bentley festzuhalten.
    Ein Toter krallte seine Skelettfinger um die Antenne.
    Er wurde von dem Wagen ein Stück mitgeschleift und in der nächsten Kurve an einem Baumstamm zerschmettert.
    Die ersten Häuser tauchten auf.
    Wild hupend jagte John in den Ort.
    Wenig später zeigten sich erste erschreckte Gesichter an den Fenstern.
    John Sinclair stoppte vor Paddy’s Inn. Das war ungefähr der Mittelpunkt des Ortes.
    Die beiden Männer sprangen aus dem Wagen.
    »Hören Sie zu, Jones«, erklärte John Sinclair hastig. »Trommeln Sie sämtliche Einwohner zusammen. Haben Sie hier ein sicheres Gebäude?«
    »Die Schule.«
    »Dann nichts wie hinein mit den Leuten. Aber vergessen Sie keinen.«
    »Es sind fast nur Frauen und Kinder hier«, erkannte Jones bestürzt. »Die Männer sind alle bei den Rettungsarbeiten. Sollen wir einen Boten losschicken?«
    »Nein. Er würde unter Umständen den Toten in die Arme laufen. Ich telefoniere inzwischen von Ihrem Dienstzimmer aus nach Carlisle. Geben Sie mir den Schlüssel zu Ihrem Haus!«
    Jones reichte ihn ihm mit zitternden Händen.
    Inzwischen hatten sich eine Anzahl Einwohner um die beiden versammelt. Sie hatten auch Johns letzte Worte mitbekommen. Panik drohte sie zu überwältigen.
    »Versuchen Sie die Leute zu beruhigen!« schrie John Sinclair dem Konstabler noch zu und rannte los.
    Hastig schloß er die Tür zu Jones’ Haus auf. Er rannte in das Dienstzimmer, knipste das Licht an und hängte sich sofort ans Telefon. Die Nummer der Polizeistation in Carlisle kannte er auswendig.
    John schien es eine Ewigkeit zu dauern, bis sich am anderen Ende der Leitung jemand meldete.
    »John Sinclair, Scotland Yard«, rief der Inspektor hastig. »Jetzt hören Sie mir mal genau zu.«
    Mit wenigen Sätzen erklärte John die Situation.
    »Sind Sie besoffen?« fragte der Mann in Carlisle trocken. »Sie wollen sich wohl einen Scherz erlauben. Schlafen Sie ja Ihren Rausch…«
    »Nein, verdammt noch mal!« schrie John, dem es allmählich zuviel wurde. »Hier ist der Teufel los. Schicken Sie sofort eine Hundertschaft Polizeibeamte. Sie können sie auch aus den anderen Kreisstädten zusammentrommeln.«
    »Sie spinnen«, gab der Mann zurück. »Wir haben hier in der Nähe ein Eisenbahnunglück. Außerdem…«
    »Alarmieren Sie die Truppen«, sagte John noch, doch da hatte der andere schon aufgelegt.
    Inspektor John Sinclair wischte sich über die Stirn. Enttäuscht warf er den Hörer auf die Gabel. Es gab nur noch eine Möglichkeit. Er mußte Scotland Yard anrufen.
    Zum Glück kam die Verbindung schnell. Der Mann vom Nachtdienst war ein guter Bekannter von John. Er stellte auch keine großen Fragen. Innerhalb von fünf Minuten hatte ihm John Sinclair die Lage geschildert. Sein Kollege versprach, in der Nähe von Carlisle liegendes Militär zu

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