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GK0001 - Die Nacht des Hexers

GK0001 - Die Nacht des Hexers

Titel: GK0001 - Die Nacht des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mobilisieren.
    John Sinclair beendete das Gespräch. Dann rannte er nach draußen.
    Die Bewohner des Dorfes liefen wild gestikulierend zusammen. John entdeckte Konstabler Jones, als er aus einem Nachbarhaus rannte.
    »Schaffen Sie es?« schrie der Inspektor.
    »Ja. Die Leute wissen zum Glück, worum es geht. Ich muß nur noch drei Häuser durchkämmen.«
    »Das übernehme ich, Konstabler. Laufen Sie schon vor zur Schule.«
    »Danke.«
    John Sinclair rannte durch die Häuser. Sie waren leer. Die Bewohner hatten früh genug gemerkt, um was es ging.
    John rannte wieder zurück auf die Straße. Ein älterer Mann humpelte vorbei.
    John faßte seinen Arm und stützte ihn.
    »Wo ist hier die Schule?« fragte er hastig.
    »Laufen Sie in die erste Gasse links, junger Mann. Dann kommen Sie genau darauf zu. Ich kann nicht so schnell. Nehmen Sie keine Rücksicht auf mich.«
    »Kommt gar nicht in Frage«, sagte John und warf sich den Alten kurzerhand über den Rücken.
    Ziemlich außer Atem erreichte er das Schulgebäude. Über der dicken Holztür brannte eine Lampe. Konstabler Jones stand als einziger noch draußen.
    »Machen Sie schnell, Inspektor.«
    John ließ den alten Mann jetzt wieder alleine gehen.
    »Ich lauf noch mal zurück!« rief er dem Konstabler zu.
    »Um Himmels willen, Inspektor.«
    John Sinclair rannte wieder auf die Hauptstraße. Ging ein Stück zur Ortsmitte hin.
    In vielen Häusern brannte Licht. Durch die Fenster drang der Schein bis auf die Straße.
    Und da sah John die Toten kommen. Oben am Dorfeingang tauchten die ersten Gestalten auf.
    Für John Sinclair wurde es Zeit. Er hastete zur Schule zurück. Konstabler Jones stand noch immer draußen.
    »Endlich«, begrüßte er den Inspektor erleichtert.
    Die beiden Männer liefen in die Schule. Es war ein alter Steinbau, der schon manchen Sturm überstanden hatte.
    Jones schloß die große Eingangstür ab.
    Aufatmend lehnte er sich dagegen.
    »Jetzt können wir nur noch beten«, flüsterte er.
    John Sinclair nickte düster.
    Dann gingen die beiden Männer in das größte Klassenzimmer, in dem sich die Bewohner des Dorfes versammelt hatten. Es waren fast nur Frauen und Kinder. Die meisten Männer waren draußen an der Unglücksstelle.
    Aus angstvollen Gesichtern blickten die Menschen die beiden Beamten an.
    »Was wird passieren«, schluchzte eine Frau. »Kommen die Toten wirklich, Mr. Jones?«
    Der Konstabler zuckte unbehaglichen die Schultern.
    »Beruhigen Sie sich erst mal, Madam«, lächelte John. »Es wird schon alles wieder gut werden.«
    »Nein, Mister. Daran glaube ich nicht. Was geschieht mit den Männern, die ahnungslos zurückkommen?«
    John Sinclair atmete tief ein. Daran hatte er auch schon gedacht. Sie würden den lebenden Leichen direkt in die Arme laufen. Im Augenblick konnte man nur hoffen, daß das Militär schneller war.
    »Wir werden schon eine Möglichkeit finden«, tröstete John die Frau. »Schon bald werden Soldaten kommen. Dann wird alles wieder gut.«
    Die Frau sah John Sinclair aus tränennassen Augen an. »Ja«, schluchzte sie, »dann wird alles wieder gut werden.«
    Die anderen Menschen hatten sich angstvoll zusammengedrängt und flüsterten erregt miteinander.
    Plötzlich schrie eine Frau gellend auf.
    Die Menschen in dem Raum zuckten zusammen. Alle Augen richteten sich auf diese Frau.
    »Billy!« schrie sie. »Er ist noch zu Hause. Wir haben ihn vergessen!«
    John Sinclair lief eine eiskalte Gänsehaut über den Rücken.
    ***
    »Wer ist Billy?« wandte sich John an den Konstabler.
    Jones löste sich nur langsam aus seiner Erstarrung. Er schluckte. »Billy ist ein zehnjähriger Waise. Er lebt bei Pflegeeltern, der Familie Patton. Mrs. Patton ist verreist, und ihr Mann hilft an der Unglücksstelle. Billy ist ganz allein im Haus.«
    John entschied sich innerhalb von Sekunden. »Wo wohnen die Pattons?«
    »Links, direkt neben Paddy’s Inn. Aber Sie wollen doch nicht im Ernst…«
    »Doch, ich will«, erwiderte John. »Schließen Sie die Tür auf, Konstabler.«
    Die beiden Männer hasteten zur Eingangstür, verfolgt von den ängstlichen Blicken der Dorfbewohner.
    Zitternd öffnete Jones die Tür einen Spalt. Nur so weit, daß John gerade hindurchschlüpfen konnte.
    John Sinclair nickte dem Konstabler zu und glitt ins Freie.
    Wie ausgestorben lag Middlesbury vor ihm. Nichts deutete auf die Anwesenheit der Toten hin. Und doch wußte John, daß sie im Ort waren.
    Mit schnellen Schritten lief John in Richtung Hauptstraße. Vorsichtig lugte

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