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GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

Titel: GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie in den Raum. Fünf Ghouls und William Abbot.
    Sie kamen durch die quadratische Öffnung und nahmen sofort ihre Plätze an den Wänden ein.
    Bill sah aus seiner Froschperspektive die gräßlichen Gesichter der Ghouls und sah auch die schleimige Masse, die an den Körpern herunterfloß. Ekliger, penetranter Verwesungsgeruch breitete sich aus. Bill mußte würgen. William Abbot lachte.
    Er hatte sich vor dem Sarg aufgebaut, beide Hände in die Hüften gestützt, und blickte verächtlich auf den am Boden liegenden Reporter. Abbot trug einen dunkelblauen hochgeschlossenen Kittelanzug und schwarze Schuhe. Er sah im Gegensatz zu seinen Gehilfen völlig normal aus. Er verbreitete auch nicht diesen entsetzlichen Verwesungsgeruch.
    »Ihre Stunde ist gekommen, Conolly«, sagte Abbot mit triumphierender Stimme. »Sie werden uns, bevor wir Sie töten, noch ein schönes Schauspiel liefern.«
    »Sie sind ein Dreckschwein!« zischte Bill.
    Abbot lachte nur, bückte sich, zog ein Messer aus der Tasche und säbelte Bills Fesseln durch.
    Ungehindert schoß das Blut durch die Adern. Bill dachte, seine Arme und Beine würden in kochendem Wasser liegen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht massierte er seine Arm- und Fußgelenke.
    Die Ghouls und auch William Abbot sahen ihm dabei ungerührt zu. Während Abbot sich ruhig verhielt, begannen die Ghouls ab und zu schmatzende Geräusche auszustoßen.
    Bill hatte das Gefühl, als würden sich die Leichenfresser schon auf ihn freuen.
    »Ich kann Ihnen übrigens eine für Sie freudige Mitteilung machen«, sagte William Abbot plötzlich.
    »Und?« Bill hob gespannt den Kopf.
    »Ihr Bekannter, dieser Inspektor Sinclair, hat es geschafft, zwei meiner Leute auszuschalten. Er muß wirklich über ungewöhnliche Mittel verfügen. Erzählen Sie mir etwas über ihn.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Kein Wort sage ich Ihnen. Nur etwas steht fest. Inspektor Sinclair wird Ihnen schon Ihr dreckiges Handwerk legen.«
    »Sie vergessen, daß ich ein Dämon bin und nur menschliche Gestalt angenommen habe.« Abbot lachte meckernd. »Wollen Sie mal meine wahre Gestalt sehen, Conolly?«
    »Danke. Darauf kann ich verzichten.«
    »Schön.« Abbot zuckte die Achseln. »Nur über etwas müssen Sie sich im klaren sein. Ich bekomme sowieso heraus, was ich wissen will. Ich werde Sie kurzerhand unter Hypnose setzen. Dann erzählen Sie alles.«
    Bill, dessen Blutkreislauf sich inzwischen normalisiert hatte, stand auf. Er war zwar noch etwas wackelig auf den Füßen, aber das würde sich legen. Bill trat zuerst an den gläsernen Sarg. Aus starren Augen blickte er in Sheilas Gesicht, das aussah, wie von einem Maler geschaffen. Minutenlang sah der Reporter seine Frau an. Er hatte sich mit beiden Armen auf den Sargdeckel gestützt und mußte gewaltsam die Tränen unterdrücken. Doch ganz tief in seinem Innern machte sich ein völlig anderes Gefühl breit. Der Haß! Er wollte die Dämonen vernichten.
    Bill Conollys Gesicht war fast zur Maske geworden, als er sich umwandte und William Abbot ansah.
    »Ist sie… tot?« fragte Bill mit leiser Stimme und spürte, wie das Blut in seinen Adern hämmerte.
    Der Beerdigungsunternehmer ließ sich Zeit mit seiner Antwort. Zehn, fünfzehn Sekunden ließ er Bill im unklaren.
    Dann tropften seine Worte wie flüssiges Blei in die herrschende Stille. »Noch lebt sie!« Bill atmete innerlich auf.
    »Erklären Sie mir das genauer, Abbot«, verlangte Bill. Abbot lächelte dünn.
    »Nun, ich habe beschlossen, daß Sie mit dabei sind, wenn Ihre Frau stirbt.«
    Bill mußte sich mit aller Macht beherrschen, um diesem Dämon vor ihm nicht an die Kehle zu springen.
    »Und Sie glauben, daß ich das zulasse!« preßte er mühsam zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Es wird Ihnen nichts anderes übrigbleiben«, erwiderte Abbot. »Denn… Sie werden Ihre Frau töten!«
    Im ersten Moment dachte Bill, er hätte sich verhört. Zu unglaublich klang das, was der Beerdigungsunternehmer eben gesagt hatte. Bill spürte, wie ihm der kalte Schweiß ausbrach, wie seine Beine plötzlich anfingen zu zittern.
    Sie werden Ihre Frau umbringen! hatte Abbot gesagt. Bill wischte sich über die Stirn. Sein Atem ging schwer und pfeifend. »Niemals!« ächzte er.
    Abbot lachte. »Machen Sie sich nicht lächerlich, Conolly. Wir sind stärker als Sie.« Dann sprach er einen knappen Befehl. Vier Ghouls lösten sich von der Wand und gingen auf den Sarg zu.
    Der Beporter blickte in die gräßlichen Fratzen, dann wieder in Abbots

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