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GK0049 - Dämonos

GK0049 - Dämonos

Titel: GK0049 - Dämonos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erklären.« Dr. Möbius strich sich über sein Haar. »Es wird dort von einer Göttin berichtet, die in grauer Vorzeit auf der Erde gelebt hat. Die Göttin heißt Li Ten Sai, und die Legende besagt, daß sie irgendwann einmal wieder mit ihrem ersten Diener Dämonos auf die Erde zurückkehren wird.«.
    John beugte sich gespannt vor. »Dämonos?« echote er.
    Dr. Möbius blickte den Inspektor an. »Ja, so hieß dieser Zauberer. Er und die Göttin sind vor Jahrtausenden zurück in die Dämonenwelt geschleudert worden. Weshalb, das weiß ich nicht. Es steht aber so viel fest, daß die Göttin Opfer braucht. Und in ihrem Fall ist es die Seele des Menschen, die durch seine Augen aus dem Körper gerissen wird. Erst wenn eine gewisse Menge dieser Seelenkraft erreicht ist, wird die Göttin in der Lage sein, wieder in unsere Welt zu treten.«
    »Das sind ja schreckliche Perspektiven, die Sie da aufzählen, Doktor.« John Sinclair wischte sich über die Stirn. Sie war schweißnaß. Dann blickte er dem Wissenschaftler fest in die Augen.
    »Und was kann man dagegen unternehmen, Doktor?«
    »Wir Menschen wahrscheinlich nichts. Wir können nicht gegen Dämonen kämpfen.«
    John Sinclair straffte sich. »Da bin ich gar nicht so sicher. Mir ist es schon einmal gelungen, einen Dämonen zu besiegen. Und ich werde auch diesmal den Kampf aufnehmen.«
    »Dazu wird es nicht kommen, Inspektor!«
    John horchte auf. »Nennen Sie mir den Grund.«
    »Weil Sie dieses Haus nicht mehr lebend verlassen!«
    John zuckte zusammen. »Sagen Sie das noch mal.«
    »Nein, Inspektor. Ich habe mich wohl klar genug ausgedrückt.«
    Ehe John es verhindern konnte, hatte sich Dr. Möbius vorgebeugt und auf einen Knopf unter dem kleinen Tisch gedrückt, der zwischen der Sesselgruppe stand.
    Im gleichen Moment gab es von den Fenstern und der Tür her knallende Geräusche.
    John sprang auf. »Ich verlange eine Erklärung«, sagte er scharf.
    »Die können Sie haben, Inspektor.«
    Jegliche Freundlichkeit war aus Dr. Möbius’ Gesicht gewichen. In seinen Augen lag ein Ausdruck, den John schon oft genug gesehen hat.
    Fanatismus und unbändiger Hass!
    »Dieses Haus wird für Sie zur Todesfalle, Inspektor. Die Fenster und auch die Tür sind jetzt durch Stahlgitter gesichert. Ein Entkommen ist unmöglich.«
    John Sinclair verlor nicht die Nerven. »Sie vergessen nur eins, Doktor«, sagte er, »auch Sie sitzen in dieser Rattenfalle. Die Chancen stehen also fünfzig zu fünfzig. Und jetzt bringen Sie mich hinaus, Dr. Möbius, oder es geschieht ein Unglück.«
    Der Wissenschaftler lachte. »Sie sind naiv, Inspektor. Sie glauben doch nicht im Ernst, daß Sie gegen mich bestehen können. Was meinen Sie, was in Ihrem Whisky war?«
    »Ich – ich…«
    Johns Stimme versagte. Er merkte plötzlich, daß der verbrecherische Wissenschaftler nicht übertrieben hatte. Der Kragen seines Hemdes wurde ihm zu eng. John wollte den Arm heben, den obersten Knopf öffnen, doch es ging nicht. Er hatte einfach nicht mehr die Kraft dazu.
    Die Knie wurden John weich. Nur mit Mühe konnte er die Augen offen halten. Er sah genau in das grinsende Gesicht von Dr. Möbius. Es schien aus Gummi zu sein, so verzerrt wirkte es.
    John fiel auf den Boden. Er konnte den Fall nicht mehr abfangen und prallte mit dem Gesicht auf den Teppich. Doch das merkte John Sinclair nicht mehr. Er war bereits bewußtlos.
    Dr. Möbius kicherte. Hämisch starrte er auf den Inspektor hinab.
    »Die Göttin wird sich freuen«, flüsterte er. »Wieder eine Seele mehr. Die Seele ihres größten Feindes.«
    Dr. Möbius kicherte irr. Er ging zu dem Tisch zurück und drückte auf den bewußten Knopf.
    Rasselnd zischten die Eisenladen hoch. Dr. Möbius hatte sie vorhin nur zur Sicherheit heruntergelassen, damit der Inspektor nicht noch im letzten Moment eine Chance fand, zu entkommen.
    Dr. Möbius starrte auf den Dolch, der noch immer auf dem Sessel lag.
    »Ja«, flüsterte er rauh. »Ich werde es tun. Ich muß es tun.«
    Seine Finger umklammerten den Griff. Wie festgewachsen lag der Dolch in seiner Hand. Das geschwungene Metall funkelte im Licht der Lampen.
    Dr. Möbius kniete sich neben den bewußtlosen Inspektor. Langsam näherte sich die mörderische Waffe John Sinclairs Augen…
    ***
    »Das wär’s eigentlich, Miss Croydon«, sagte der Arzt, der Samantha untersucht hatte. »Außer der Schramme an ihrem Arm haben Sie nichts abbekommen. Wenn ich Ihnen trotzdem einen guten Rat geben darf, schonen Sie sich noch ein wenig. Ein

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