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GK0049 - Dämonos

GK0049 - Dämonos

Titel: GK0049 - Dämonos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zubringen.«
    »Ich weiß.«
    »Woher?« wollte Dämonos wissen.
    »Ein Beamter von Scotland Yard hat es mir erzählt. Ein gewisser Inspektor Sinclair.«
    »Wo ist der Mann jetzt?« zischte Dämonos.
    Dr. Möbius lachte. »Hier bei mir. Er ist bewußtlos. Ich war gerade dabei, seine Seele zu lösen, als das Telefon klingelte.«
    Dämonos überlegte einige Sekunden, ehe er weitersprach. Dann sagte er: »Der Mann muß sterben. Und nehmen Sie seine Seele. Die Göttin wird es Ihnen danken.«
    »Ja«, hauchte Dr. Möbius. Er merkte, wie seine Handflächen feucht wurden. Irgendwie spürte er, daß Dämonos etwas Besonderes von ihm wollte. Und er sollte sich auch nicht getäuscht haben.
    »Ich brauche die Maske«, zischte Dämonos. »Kommen Sie her, und bringen Sie die Maske mit. Die Göttin will noch in dieser Nacht erscheinen. Haben Sie verstanden?«
    Dr. Möbius nickte. Dabei fiel ihm ein, daß Dämonos das ja gar nicht sehen konnte. Der Wissenschaftler wollte noch etwas sagen, doch die Verbindung war schon unterbrochen.
    Mit dem Handrücken wischte er sich über die Stirn. Sein Blick wanderte zu John Sinclair und weiter bis zu dem Dolch, der neben dem Inspektor auf dem Boden lag.
    Dr. Möbius biß die Zähne zusammen. Erst wollte er die Maske holen und danach diesen Schnüffler umbringen.
    Dr. Möbius warf einen Blick auf die Whiskyflasche. Er zog den Korken mit den Zähnen heraus und nahm einen tiefen Schluck. Der pelzige Geschmack in seinem Mund war sofort verschwunden. Nur gut, daß er dem Inspektor das Betäubungsmittel in einem unbeobachteten Moment ins Glas getan hatte.
    Dr. Möbius sah noch einmal kurz zu John Sinclair hinüber und verließ dann mit hastigen Schritten den Raum.
    Sein Ziel war eine kleine Kammer im äußersten Winkel des Hauses. Sie war stets abgeschlossen.
    Dr. Möbius holte den Schlüssel und führte ihn mit zitternden Händen ins Schloß. Er mußte ihn zweimal herumdrehen, ehe die Tür aufsprang.
    Dr. Möbius knipste das Licht an.
    Eine trübe Lampe flackerte auf. Der Schein reichte gerade aus, um die Gegenstände erkennen zu können, die sich in der Kammer befanden.
    Es waren Masken.
    Kunstvoll geschnitzte Meisterwerke der verschiedensten Völker der Erde. Die Masken stellten meist schreckliche Gesichter dar, Dämonenfratzen mit weit aufgerissenen Mäulern und gräßlich entstellten Gesichtszügen.
    Doch diese Masken interessierten Dr. Möbius nicht. Er wollte nur an das Prunkstück seiner Sammlung.
    An die Dämonenmaske.
    Ein befreundeter Wissenschaftler hatte sie ihm einmal von einer Expedition aus Asien mitgebracht.
    Die Maske war im Gegensatz zu den anderen schneeweiß. Sie sollte wohl ein Frauengesicht darstellen. Die feinen Linien und die hochstehenden Wangenknochen ließen darauf schließen.
    Eine seltsame Faszination ging von der Maske aus. Dr. Möbius spürte sie schon, als er über die glatte, fast wie poliert wirkende Oberfläche strich.
    Vorsichtig nahm er die Maske von der Wand, preßte sie gegen die Brust und hielt sie mit beiden Händen fest. Ein wertvolles Kleinod, das unter keinen Umständen zerstört werden durfte.
    Erst durch die Maske hatte Möbius Kontakt mit den Dämonen bekommen. Als er dieses uralte Zeugnis einer fernen Vergangenheit aufgesetzt hatte, waren plötzlich Stimmen da gewesen. Stimmen, die aus dem Nichts zu kommen schienen. Und Dr. Möbius hatte sich dieser Stimmen angenommen, sich sogar mit ihnen unterhalten und erfahren, daß sie zu Dämonen gehörten. Schreckliche Geister, die in einer anderen Welt wohnten und nur darauf warteten, auf die Erde zu kommen.
    Und Dr. Möbius war der Mann, der ihnen das ermöglicht hatte. Mit Hilfe der Dämonenmaske, die eine unglaublich böse Kraft ausstrahlte.
    So war dann Dämonos entstanden, der erste Diener der Göttin Li Ten Sai. Mit Hilfe der Maske hatte er sich aus dem Dämonenreich in die Gegenwart materialisiert.
    Dr. Möbius schloß die Tür wieder sorgfältig hinter sich ab. Der erste Teil der Aufgabe war vollbracht. Jetzt brauchte er nur noch John Sinclair zu erledigen.
    Bei dem Gedanken daran verzerrte sich das Gesicht des verbrecherischen Wissenschaftlers. Der Inspektor war ein Feind der Göttin. Und ihre Feinde waren auch seine Feinde.
    Mit zügigen Schritten ging Dr. Möbius zurück in sein Arbeitszimmer. Er hatte vorhin die Tür nicht ganz geschlossen. Da er die Maske mit beiden Händen festhielt, stieß er die Tür mit dem rechten Knie auf.
    Lautlos schwenkte sie herum.
    Dr. Möbius machte einen Schritt und

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