Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0049 - Dämonos

GK0049 - Dämonos

Titel: GK0049 - Dämonos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Teil abgerissen waren.
    Stimmengewirr brandete Samantha entgegen, als sie die Tür aufzog.
    Das Lokal war übervoll. Samantha kämpfte sich mühsam bis zur Theke durch. Auf dem Weg dorthin wurde sie mehrmals an Stellen angefaßt, wo sie es von Fremden nicht gern hatte.
    Ein Hocker war nicht mehr frei. Samantha war froh, überhaupt noch einen Platz zu ergattern. Rechts von ihr klebte ein schwarzgelockter Zuhältertyp, und an ihrer linken Seite hatte es sich eine Bordsteinschwalbe bequem gemacht. Sie trug ein billiges Fähnchen, das so kurz war, daß jeder die prallen Oberschenkel sehen konnte. Das Girl nuckelte an einem Whisky. Sie warf Samantha einen kurzen Blick zu und griff dann wieder nach ihrem Glas.
    »Was willst du denn trinken?« fragte neben ihr der Zuhältertyp.
    Samantha hatte schon eine abweisende Antwort auf der Zunge, überlegte es sich aber im letzten Augenblick anders. Sie durfte keinen Verdacht erwecken.
    »Whisky«, erwiderte sie.
    Der Typ bestellte bei dem glatzköpfigen Wirt für sich direkt einen mit. Der Whisky kam.
    »Cheerio«, sagte der Kerl.
    Samantha verzog die Mundwinkel. Der Mann schüttete sich das Zeug in die Kehle, während Samantha nur nippte.
    »Neu hier?« fragte der Kerl.
    Samantha nickte.
    »He, kannst du nicht sprechen?«
    »Doch.«
    »Na, also. Ist ja alles klar, oder?« Der Mann zog die Nase hoch. »Ich könnte übrigens noch eine wie dich gebrauchen«, sagte er. »Kannst für mich arbeiten.«
    Samantha schüttelte den Kopf. »Ich arbeite auf eigene Rechnung.«
    Der Kerl lachte blechern. »So was gibt’s hier nicht. Jede arbeitet für irgendeinen. Sieh dir Wanda an. Sie schafft auch für mich an.« Er deutete auf die Frau neben Samantha.
    Wanda wandte den Kopf. »Ist was?«
    »Nee, sauf weiter«, knurrte der Zuhälter.
    »Ich habe trotzdem keine Lust«, erklärte Samantha bestimmt.
    Der Zuhälter kniff die Augen zusammen. Samantha sah erst jetzt, daß sein Gesicht von einer Narbe entstellt war. Sie zog sich vom rechten Auge bis hinunter zum Kinnwinkel.
    Ehe der Zuhälter jedoch etwas sagen konnte, hatte Samantha ein Bild von Garry Santer aus der Manteltasche geholt und hielt es dem Kerl hin.
    »Kennen Sie den Mann?«
    Der Zuhälter wurde von der Frage überrumpelt. »Ja. Aber warum…?« Plötzlich sprang er auf. »Du verdammte Schnüfflerin!« Und ehe sich Samantha versah, hatte ihr der Zuhälter die flache Hand ins Gesicht geschlagen.
    Das Geräusch war so laut, daß es viele Gäste hörten und sofort still wurden. Gespannt starrten sie in die Richtung der beiden Kontrahenten.
    Samantha merkte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg. Ihre rechte Wange fühlte sich an, als wäre sie dick wie ein Ballon. Sie war zum erstenmal in ihrem Leben in eine Situation geraten, der sie kaum gewachsen war.
    »Was willst du denn von dem Schnüffler?« fragte der Zuhälter lauernd und so laut, daß fast alle es hören konnten.
    Da ritt Samantha der Teufel. »Ich will seinen Mörder finden«, erwiderte sie.
    Drei, vier Herzschläge lang war es still in dem Lokal. Doch dann begann der Zuhälter brüllend zu lachen.
    »Seinen Mörder«, gluckste er. »Du und seinen Mörder suchen. Daß ich nicht kichere. Mensch, hau ab, Puppe, und laß dich nie mehr hier blicken.«
    Samantha biß sich auf die Lippen. Sollte sie wirklich das Feld räumen, kaum daß sie mit der Suche begonnen hatte?
    »Wird’s bald!«
    Der Zuhälter nahm eine drohende Haltung ein.
    »Gut, ich gehe«, sagte Samantha. »Aber vielleicht werden wir uns mal wiedersehen.«
    Samantha Croydon wandte sich um. Die Gäste nahmen wieder ihre Gespräche auf.
    Und plötzlich hörte Samantha einen Satz, der sich förmlich in ihrem Gehirn festbrannte. Irgendeiner der Gäste sagte: »Da war Cindy doch ein anderes Kaliber, was, Blacky?«
    ***
    Plötzlich schrillte das Telefon!
    Nur eine Handbreit vor John Sinclairs Gesicht blieb die zitternde Dolchspitze stehen.
    Wieder klingelte der Apparat.
    Dr. Möbius stieß einen Fluch zwischen den Zähnen hervor. Ausgerechnet jetzt mußte dieses verdammte Ding rasseln.
    Mit zwei Sprüngen hatte der Wissenschaftler den Schreibtisch erreicht. Er fegte einen Stapel Manuskriptblätter zur Seite, und ehe das Telefon zum dritten Mal klingeln konnte, hob Dr. Möbius den Hörer ab.
    »Ja«, meldete er sich.
    Eine zischelnde Männerstimme drang an sein Ohr.
    »Dämonos«, flüsterte Dr. Möbius ehrfürchtig.
    »Hören Sie genau zu, Möbius. Das Mädchen, diese Cindy Nichols, hat es nicht geschafft, Samantha Croydon um

Weitere Kostenlose Bücher