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GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

Titel: GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Totenkopf.
    Das Gespenst hielt in der rechten Hand ein Messer, dessen Spitze auf Kittys Kehle zielte.
    Für John Sinclair blieb keine Zeit, lange zu überlegen. Er mußte handeln, falls es nicht schon zu spät war.
    Mit einem wahren Panthersatz warf er sich vor, bekam im letzten Augenblick Kittys Bettdecke zu fassen und riß sie mitsamt dem Mädchen vom Bett herunter auf den Boden.
    Das Gespenst stach zu. Mit einem satten Laut bohrte sich das Messer in das Kopfkissen. Federn stoben hoch.
    »Kriechen Sie unter das Bett!« schrie John der völlig verzweifelten Kitty zu und sprang selbst auf, um sich dem mordenden Geist zu stellen.
    Die Frau mit dem Totenschädel war herumgeschnellt. Jetzt erkannte John, daß sie über dem Bett schwebte.
    Mit einer leichten, fast spielerisch anmutenden Bewegung wandte sich die unheimliche Erscheinung ihrem neuen Gegner zu.
    Der Inspektor ärgerte sich, daß er keine Waffe bei sich führte, mit der er den Geist bekämpfen konnte. Er mußte sich voll auf seine Fäuste und seine Geschicklichkeit verlassen.
    Das Gespenst griff an. Der messerbewehrte Arm fegte vor, zielte auf Johns Kehle.
    Gedankenschnell zog der Inspektor den Kopf ein, so daß der Stoß ins Leere ging. Gleichzeitig schlug John zu. Doch sein Schlag traf nur die Luft. Der Geistkörper war für dreidimensionale Gegenstände nicht existent.
    Die Wucht des Schlages riß John nach vorn. Er knallte mit den Kniescheiben gegen den Bettrand und fiel auf die Matratze.
    Sofort warf sich John auf den Rücken.
    Sein Glück. Das Gespenst hatte bereits zu einem neuen Stoß mit dem Messer ausgeholt.
    John zog die Beine an und machte eine Rolle rückwärts. Hart krachte er auf der anderen Seite des Bettes auf den Boden. Wieder verfehlte ihn die mörderische Klinge nur um Haaresbreite.
    Das Gespenst stieß einen Fauchlaut aus. Bisher war es ihm nicht gelungen, John Sinclair auch nur zu ritzen.
    Aber auf die Dauer gesehen hatte der Inspektor keine Chance.
    Der Kampf hatte im Dunkeln stattgefunden. Nur das rote Licht, das die Erscheinung umfloß, gab ein wenig Helligkeit.
    Wieder führte das Gespenst eine Attacke, zog das Messer von unten nach oben.
    John stieß sich ab. Mit seinem Hechtsprung flog er fast durch das gesamte Zimmer, kam dicht vor der Tür auf, rollte sich schulmäßig ab und stand wieder auf den Beinen.
    Im Dämmerlicht der Wohnung erkannte er die offenstehende Badezimmertür.
    Und da kam John eine Idee.
    Geister, Vampire und Gespenster konnte man auch mit Wasser vernichten.
    Der Gedanke war kaum in Johns Gehirn aufgeblitzt, da hetzte er auch schon in das Badezimmer.
    Verschwommen sah er die Duschecke, riß den Vorhang auseinander und bekam sofort die Handbrause zu packen.
    In diesem Augenblick tauchte das Gespenst in der Türöffnung auf.
    John hielt die Handbrause in der Rechten, mit der Linken drehte er den Hahn auf.
    Aus vielen kleinen Düsen spritzte die geballte Wasserkraft.
    Und John Sinclair traf. Der Geist bekam die Ladung voll. Fast tierisch heulte er auf, duckte sich, wollte sich aus den Strahlen winden, doch John nagelte ihn fest. Er ließ die Handbrause auf und ab gleiten, so daß der gesamte Körper der unheimlichen Erscheinung getroffen wurde.
    Und dann geschah etwas Seltsames. Der Totenschädel veränderte seine Form, wurde brüchig und platzte weg. Ein Gesicht erschien.
    Marion Nelsons Gesicht!
    Gleichzeitig wurde auch das rote Licht schwächer und war plötzlich ganz verschwunden.
    Zurück blieb… Marion Nelson.
    John Sinclair hatte sie aus dem Schattenreich zurückgeholt.
    Erschöpft drehte John die Brause ab. Gleichzeitig flammte auch in der ganzen Wohnung wieder das Licht auf.
    Langsam ging John Sinclair auf die am Boden liegende pudelnasse Marion zu.
    Das Mädchen war bewußtlos. John nahm ihm das Messer ab, das es immer noch in der Hand hielt, und steckte es weg.
    Jetzt erst hörte er die Stimmen der anderen Hausbewohner. Die Leute hatten sich vor der Korridortür versammelt und bestaunten die zerbrochene Scheibe.
    Ehe irgendwelche Mißverständnisse aufkommen konnten, präsentierte ihnen John seinen Ausweis.
    »Die Polizei ist aber schon unterwegs«, sagte ein dicker Mann im gestreiften Schlafanzug.
    »Dann bestellen Sie sie wieder ab«, erwiderte John. »Sagen Sie meinetwegen, es war ein Irrtum, oder berufen Sie sich auf mich.«
    »Ja, wenn das so ist«, knurrte der Dicke und verschwand nach unten.
    »Was ist überhaupt passiert?« kreischte eine vollbusige Matrone im geblümten Morgenrock.
    »Nichts,

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