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GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren

GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren

Titel: GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abgeklopft, ehe ihn die Männer nach draußen führten.
    In dicken Schwaden lag der Morgennebel über dem Land. Bill kam sich vor wie in einer Waschküche. Er hatte Nebel bisher noch nie gemocht, vielleicht war er diesmal jedoch sein Lebensretter.
    Die herrschende Kühle traf den pudelnassen Reporter wie ein Schock.
    Unwillkürlich klapperten seine Zähne aufeinander. Eine Lungenentzündung war bestimmt fällig. Komisch, welche Gedanken einem durch den Kopf gehen, dachte Bill.
    »Geh immer geradeaus«, sagte hinter ihm eine Stimme. »Und schön langsam, damit wir dich gut im Auge behalten können.«
    Bill setzte sich in Bewegung. Er wandte halb den Kopf und sah die beiden Lichtkreise der Taschenlampen nur als verwaschene Flecken.
    Mechanisch setzte der Reporter einen Fuß vor den anderen. Unter seinen Füßen gluckste es.
    Sumpf oder Flußgegend, rekapitulierte der Reporter.
    Die zweite Möglichkeit war richtig. Je mehr sie sich dem Themseufer näherten, um so dichter wurde der Nebel. Wie ein grauweißer Schwamm vermischte er sich mit der Dunkelheit.
    Hinter Bill fluchten die beiden Männer. Sie schienen sich auch über das Wetter aufzuregen.
    Die beiden trugen Pistolen. Bill hatte die Waffen kurz gesehen, als er unter der Dusche gestanden hatte.
    Das Gelände wurde abschüssig. Die Männer hatten Mühe, auf dem glitschigen Boden nicht auszurutschen.
    Und das war Bills Chance.
    Urplötzlich ließ er sich fallen. Mit dem Bauch zuerst kam er auf, schlug noch eine Rolle und rutschte den Hang hinab.
    Kurz hintereinander blafften in seinem Rücken die Pistolen auf. Sengend heiß strich das Blei über seinen Kopf hinweg.
    Bill wollte seinen Fall bremsen, doch es gelang ihm nicht. Mit dem Kopf voran rutschte er dem Flußufer zu.
    Wieder schossen die Gangster.
    Etwa zwei Yards von Bill entfernt klatschten die Kugeln in das Erdreich.
    »Du rechts, ich links«, hörte er eine dumpfe Stimme. »Wir nehmen das Schwein in die Zange.«
    Jetzt wurde es böse für den Reporter. Wenn die Kerle genügend Munition bei sich hatten, konnten sie ihn abknallen wie einen Hasen.
    Plötzlich hatte Bills Rutschfahrt ein Ende. Seine Fingerspitzen wühlten im Kies. Wasser schwappte glucksend über seine Handrücken.
    Bill warf sich sofort auf die Seite, seine Augen starrten in die milchige Dunkelheit.
    Die verwaschenen Lichtkreise der beiden Taschenlampen kamen bedrohlich näher. Es war höchstens eine Frage von Sekunden, dann mußten die Männer über ihn stolpern.
    Bill blieb nur noch eine Flucht nach vorn.
    Behutsam glitt er in das eiskalte Wasser der Themse. Mit den Beinen zuerst.
    Und da hatten sie ihn.
    Schemengleich huschte der Lichtstrahl über seinen Kopf hinweg.
    »Ich hab’ ihn, Petey!« schrie eine Stimme.
    Einen Herzschlag später peitschten die Schüsse auf. Rasend schnell fuhren die Kugeln aus dem Magazin. Bill drehte sich verzweifelt um seine eigene Achse.
    Neben ihm spritzte der Kies hoch, knallte gegen sein Gesicht – und…
    Ein mörderischer Schlag traf seine Schulter.
    Bills Schrei ging in einem Gurgeln unter, als der Reporter in die kalten Fluten tauchte.
    Mit einer verzweifelten Beinbewegung stieß er sich ab zur Mitte des Flusses.
    Jetzt nahm ihn der andere Kerl unter Feuer.
    Zum Glück lagen die Kugeln schlecht. Eine Armlänge neben Bill peitschten sie die Wasseroberfläche auf.
    Bill wollte vorwärts schwimmen und merkte auf einmal, daß er seinen linken Arm nicht mehr bewegen konnte.
    Ein heißer Schreck durchzuckte den Reporter. Die Kugel mußte irgendeinen Nervenstrang getroffen haben.
    Zu dieser Verletzung kam noch der Luftmangel. Bill mußte auftauchen.
    Zwei, drei Beinbewegungen brachten ihn an die Oberfläche.
    Gierig schnappte er nach Luft.
    Am Ufer hörte er das Schreien der beiden Gangster. Bill war schon zu weit entfernt, als daß sie ihn in diesem Nebel hätten sehen können.
    Doch die Killer gaben nicht auf. Immer wieder jagten sie das Blei auf die Wasseroberfläche. Munition mußten sie genug haben.
    Bill holte noch einmal tief Luft und tauchte. Unter Wasser schwamm er in die entgegengesetzte Richtung, weg von der Fabrik.
    Länger als eine Minute konnte es der Reporter nicht aushalten. Dann mußte er wieder auftauchen.
    Da er nur die Beine bewegen konnte, hatte er nicht viel geschafft. Er zuckte zusammen, als dicht neben ihm eine Kugel ins Wasser klatschte.
    Bill legte sich auf den Rücken, hielt den verletzten Arm steif an seinen Körper gepreßt und schwamm, so gut es ging, weiter.
    Schon nach wenigen

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